Zeitschrift für Kinderforschung: Zeitschrift für Kinderforschung - 14.1909

Zeitschrift für Kinderforschung - 14.1909 (14)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 024493198

Title:: Zeitschrift für Kinderforschung

Subtitle:: Organ der Gesellschaft für Heilpädagogik und des Deutschen Vereins zur Fürsorge für Jugendliche Psychopathen

Document type:: Periodical

Publisher:: Beyer

Place of publication:: Langensalza

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2105911-1

Access restriction:: Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:: 024493198_0014

Title:: Zeitschrift für Kinderforschung - 14.1909

Shelfmark:: 02 A 1744 ; RF 496 - 511

Document type:: Periodical volume

Publication year:: 1909

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Periodical issue

Title:: Heft 3

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Article

Title:: Über den Einfluss der venerischen Krankheiten auf die Ehe sowie über ihre Übertragung auf kleine Kinder

Author:: Welander, Eduard

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: BBF0486059

Access restriction:: Open Access

Treüeprr: Zur Frage der Schülergelbstmorde. 75 werden nicht weniger als 11 minderjährige Mädchen behandelt, die durch die Mutter oder ein weibliches Mitglied der Familie Gonorrhöe bekommen haben. Außerdem wird ein junger Knabe mit Augen- gonorrhöe gepflegt, der von der Mutter angesteckt ist, die an Gonorrhöe in den Gegehlechtgorganen leidet. Äußerst gelten kommt es bei uns vor, daß die Gonorrhöe auf kleine Mädchen mittels eines Versuches irgendwelcher Art, geschlecht- lichen Verkehr mit diesen auszuüben, übertragen wird. Ein Seltenes Mal habe ich gefunden, daß ein minderjähriger, 4--10 jähriger Knabe dadurch mit Tripper angesteckt worden ist, daß (in den Fällen, die ich gegehen habe) ein Dienstmädchen in der Familie die Geschlechts- teile des kleinen Knaben aufgerichtet, Sie dann in Berührung mit ihren eigenen appliziert und ihn dadurch angesteckt hat. Das Angeführte genüge, um die Bedeutung zu beweisen, welche gie Gonorrhöe für die kleinen Kinder in wie außer der Ehe hat. (Forts. folgt.) * 2. Aur Prage der SchülersSelbstmorde. »Kin Schülergelbstmord. In Berlin hat gich vor einiger Zeit der Sekundaner Walter Mathäus ums Leben gebracht, weil er durch die Be- handlung Seitens Seines Lehrers zur Verzweiflung getrieben worden war, Der Fall hat großes Aufsehen erregt und Anlaß zu erregten Ausgeinandergetzungen gegeben. In der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung brachte ihn der Stadtverordnete CassSel ebenfalls zur Sprache. Er äußerte Seme Entrüstung darüber, daß ein 16Jähriger Junger Mengch wegen eines vergessenen Schulbuches mit einem Tadel, Entfernung aus der Klasge, Arrest und Schlägen bestraft |worden Sei, und verurteilte das Verhalten des Lehrers auf das Schärfste. Er erwähnte auch den letzten Brief des armen Schülers, in dem es heißt: »Meine liebe Mama, o zürne mir nicht zu gebr, aber ich konnte nicht anders. Deine Ahnung heute vormitiag war richtig. Der Lehrer Faubel ist heute, weil ich zu meinen Nachbarn etwas gesprochen habe, über mich wütend geworden, er hat mir eine Stunde Arrest gegeben, hat mich gesSchlagen und ist zum Direktor binunter gegangen. Bei dem hat er Sich beschwert, weil ich zu ihm gegagt habe, was er eigentlich von mir wolle. Daraus hat dieger mir einen Strick gedreht, indem er Sagte, ich Solle Herrn Faubel dafür um Ent- Schuldigung bitten, dann wird er mir vielleicht nur Arrest geben, Sonst werde ich hinausgeworſen. Ich Scheide mit der Hoffnung, daß Ihr mir nicht zu böge Seid und noch öfters meiner gedenkt. Euch alle aber und inSbegondere Dich, liebe Mama, Kü8Se ich aufs herzlichste. Dein Dich innigst liebender Sohn Walter.« Das Provinzial- Schulkollegium hat gich übrigens in geinem Urteile über das Verhalten des Lehrers wie folgt geäußert: »Ihr Verhalten zeugt von einem Solchen Mangel an Selbstzucht und Wahrhaftigkeit, daß wir genötigt gind, die härteste Disziplinarstrafe, vine Geldstrafe von 90 M, abgegehen von der Amtsentlasgung zu erkennen.«?) --- 1) Die Strafkammer des Landgerichts verurteilte ihn inzwischen zu 150 M Geldstrafe wegen Körperverletzung im Amte.

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