Allgemeine Schulzeitung: Allgemeine Schulzeitung - 21.1844

Allgemeine Schulzeitung - 21.1844 (21)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 026397595

Title:: Allgemeine Schulzeitung

Document type:: Periodical

Place of publication:: Darmstadt

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2159249-4

Access restriction:: Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:: 026397595_0021

Title:: Allgemeine Schulzeitung - 21.1844

Shelfmark:: AD 3444 ; 02 A 1337

Document type:: Periodical volume

Publication year:: 1844

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Periodical issue

Title:: Heft 77

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Article

Title:: Nachrichten über das Schulwesen Mühlhausens in Thüringen

Subtitle:: (Fortsetzung)

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: BBF0616576

Access restriction:: Open Access

S chufzeifung, Donnerstag 16. Mai 1844 Nr. 77. Geſh<hi<tskalender, 16, Mai. 1805. Berlin. Der Reformator des Landſchulweſens, Schrift: „Die <hriſtiiche Volksbildunz“' Leipzig 1831 S, 56. gebührend gewürdigt, Kreiſe der Kinder ſegensreich wirkte, beſchreibt als Augenzeuge Joh, Fr. Witberg in den Erinnerungen aus ſeinem Leben, S. 25. Geſtorben: Friedrich Sberhard von Ro<ow zu Rean, geb. den 11, Oct, 1734 zu Seine Verdienſte in dieſer Beziehung hat Conſiſtorialrath Kötbe in ſeiner beac<htenswertten Wie er ſelbſt lehrend mit Milde und Freundlichkeit im Aus- führliche Auskunft über die Erziehungsbeſtrebungen des Herrn v. Rochow gibt die Schrift von G. F. Riemann „Beſchreibung der v. Roc<ho0w- ſchen 2ehrart in Volksſchulen'“ u. ſ, w. Berlin 1809, 4, Aufl, N« deutſch, Shulfreund. 1805. Bd, 9. Intereſſante biographiſche Mittheilungen über ihn finden ſich in Zerrenner's Nachrichten über das Schulweſen Mühlhauſens in Thüringen. (Fortſeßung.) 2. Einrichtung einer Jugendbibliothek, Ein berühmter Kanzelredner *?) unſerer Tage ſagt in einem für die Jugend ſeines Landes geſchriebenen Leſebuche : „Wer nicht lieſt, der lebt niht. Er iſt nicht in der Welt.“ Dieſer Ausſpruch klingt ſonderbar, aber er iſt es nicht, Das wahre Leſen iſt einerlet mit dem Denken, und im Denken und Streben beſteht das Leben. Cs gibt eine Welt, in die kann man nur durch das Leſen eintreten. Das .iſt die Gedankenwelt, welche die tüchtigſten und edelſten Gei- ſter unſerer Nation geſchaffen und in ihren Schriften allen denen anbieten , welche Luſt haben , zu ihren Füßen zu ſitzen und auf ihre Rede zu hören. . Gute Bücher gewähren einen ſegensreihen Umgang, Sie entführen den Geiſt dem Einerlei der Täglichkeiten und erheben ihn in eine höhere, freundliche, makelloſe Welt, in der man ſich ſeines beſſeren Theiles klar bewußt wirdz in der man für Edles und Großes gewoaunen, für Schönes erwärmt und zu heiligen Entſchläſſen begeiſtert wird. Das Leſen nährt den Geiſt mit friſc<en Gedanken und wet neuez es rüft die Gränzen des Wiſſens weiter hinaus und verbreitet über dunkle Stellen Lic<t. Wie groß 1iſt nicht die Freude, von einem verwandten Geiſte Worte zu ver- nehmen, welhe Gefühlen einen Ausdru> verleihen, die längſt das eigene Herz bewegt, längſt auf der eigenen Seele gebrannt haben ! In Anerkennung der unermeßlichen Wichtigkeit, welc<e das Leſen auf die Bildung des Menſchen übt und zu üben vermag, hat der Schulunterricht ſeit ſeinem Beſtehen die. Kunſt zu leſen zu ſeinem erſten Gegenſtande gemacht, und den Lehrern der Schulen iſt die ſchwere, aber unerläßliche Aufgabe geſtellt, ihre Schüler in das Verftändniß der Bü- Herſprache einzuführen, damit denſelben die geiſtigen Quel- len in den Büchern fließen können, - | Was hilft es aber, daß man in der Schule eine Karte ſic gelöſt hat zum Eintritt in den Sprechſaal, in dem die *) Glaus Harms, geprieſenſten Lehrer aller Zeiten durch die Kraft ihres Schrift- wortes fortbauen wollen, was die Schulen begonnen, ſo man keinen Einlaß begehrt, vielmehr da ſißen mag, wo man zwar auch gewinnt, aber Nichts für Geiſt und Herz, ſondern wo man, wie hold auch das GlüF lächele, ſtets Verluſte erleidet; oder auch, wenn man zu Büchern greift, die durch ihre ſchiefen Jdeen den Kopf verdrehen, durch ihre Dberflächlic<keit vom Denken entwöhnen, durc ihren giftigen Odem das Herz verpeſien ! Die Schule ſcheint noMm Eins thun zu müſſen. Sie muß in ihren Schülern die Neigung zum Leſen guter Bü- <er begründen; ſie muß dieſe mit den guten Erzeugniſſen unſerer Bücherwelt, ſoweit dieſelben in den Kreis der Jugend gehören , bekannt machen und dadurch ihren Ge- ſc<hmac ſo läutern , daß derſelbe fade und verderbliche Ro- mane von ſich weiſt. Der beregte Gegenſtand hat ſeit längerer Zeit die hie- ſige Stadtſc<ulcommiſſion beſchäfftigt und dieſelbe endlich den Entſchluß faſſen laſſen, mit Oſtern dieſes Jahres eine Jugendbibliothek in's Leben zu rufen, die man von da ab allen Schülern in den oberen Claſſen der Bürger -, Volks und Küſterſchulen der Stadt zur fleißigen Benutzung em- pfohlen hält, und dur< die man um ſo eher den beabſich- tigten Zwe> zu erreichen meint, da ſie auch den Schülern der Sonntagsſchule geöffnet ſein wird. Die nähere Ein- richtung dieſes überaus nüßlichen Inſtituts wird in dem zum Schluſſe des laufenden Schuljahres auszugebenden Sculprogramme zu erſehen ſein. Das Unternehmen rech«e net in ſeinem Anfange und Fortgange auf die Unterſtüßung der Stadtbehörde und auf die aller Freunde der Jugend und deren Bildung, Möge dieſelbe ihm nach ſeinem Werthe zu Theil werden, . Es ergeht daher ſc<ließlich an die Leß- teren die freundliche Bitte, die Bibliothek dur< Shenkung guter Jugendſchriften, belehrenden oder unterhaltenden Inhalts, begründen zu helfen, Hieran möge ſich reihen der Einrichtungsplan der Jugendbibliothek zu Mühlhauſen. S. 1. Die Bibliothek beſteht aus guten Jugendſchriften und ſol<en Werken, welche einen wiſſenswerthen Gegen ſtand in faßlicher Darſtellung behandeln, S. 2. Die Bibliothek ſoll die Erziehung und Bildung

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