Allgemeine Schulzeitung: Allgemeine Schulzeitung - 21.1844

Allgemeine Schulzeitung - 21.1844 (21)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 026397595

Title:: Allgemeine Schulzeitung

Document type:: Periodical

Place of publication:: Darmstadt

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2159249-4

Access restriction:: Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:: 026397595_0021

Title:: Allgemeine Schulzeitung - 21.1844

Shelfmark:: AD 3444 ; 02 A 1337

Document type:: Periodical volume

Publication year:: 1844

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Periodical issue

Title:: Heft 87

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Article

Title:: Roms Elementarschulen

Subtitle:: (Fortsetzung)

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: BBF0616745

Access restriction:: Open Access

hulzeifung. Dinstag 4. Juni Geſ<ichtsfkalender, 4, Juni. 1844 Nr. 87. 1789. Geſtorben: Joh. Friedrich H ähn zu Aurich, Generalſuperintendent , Conſiſtorial = und Kirchenrath, Gymnaſialdirector und Prediger daſelbſt, Geb. den 15, Auguſt 1710 zu Baireuth., Im Jahre 1749 als Feldprediger der königl. Gens d'armes nach Berlin berufen, wirkte er au? an der dortigen Realſchule, an welcher er 1753 Inſpector wurde, Hier wandte er ſeine, nachmals unter dem Namen der Hähn'ſchen Literalmethode, bekannt gewordene Unterrichteweiſe zuerſt an, Vergl, ſeine „Ausführlicge Abhand- lun3 der Literalmethode, Berlin 1777,“ führt, ſelbſt verſchuldet haben, Roms Elementarſc<hulen. (Fortſebung.) 8) Die Paro<ialſc<ulen. Zur Aufhülfe der zahlreichen Proletarier in Rom war längſt eine Commiſſion für Subſidien geſtiſtet, aber dieſe hatte ihre Aufmerkſamkeit vorzüglicz auf die Alten gerich» tet und das junge Geſhle<ht nicht weiter beda<mt. Vor etwa 20 Jahren, unter Leo XI11. (1823 -- 1829) ſc<lu- gen einige Mitglieder der Commiſſion vor, einen Theil der Almoſen zum Unterricht der ärmſten Volksclaſſen mitzuver- wenden. Der Papſt genehmigte dieſen Antrag, und ſo entſtanden die Parochialfreiſhulen für beiderlei Geſchlechter in den ärmſten Regionen der Stadt, nämlich im rione di Trastevere , di Borgo , di Regola und de: Monti. -- Tra- 3ztevere und die Regola hatten zwar bereits kleine Schulen der padri dottrinarj und der Borgo eine Schule der padri 5001op] z aber dem rione dei Monti fehlte eine ähnliche, indem die dort neuerlich errichtete Schule der Brüder der scuolse eristiane no< nicht beſtand. Zm Jahre 1828 er- hielten nun jene rioni ihre Parohialfreiſchulen. In der ParoHie von St. Maria Maggiore hat der ſchon oben erwähnte Abbate Massari eine von 150 Knaben be- ſuchte Schule, welche von zwei Brüdern der <rifilichen Schulen aus dem Hauſe des heil. Antonio di Padora ver- ſehen wird, während der Unterricht der Mäd<en dieſer Parochie von den „Frauen der himmliſchen Ltebe“ beſorgt wird. Jn der Parochie St. Adriano im Foro Boario, einer armen, mit 5000 Seelen bevölkerten Stadtgegend , iſt eine Knabenſchule mit 60 Schülern und 2 Lehrern, ne- ben einer ebenſo ſtarken Mädchenſchule. Ganz ähnlich iſi's in St. Nicols in Carcere 1, |. Ww. Alle dieſe Parochialſchulen nehmen notoriſ< Arme auf, welche ſi durc< ein Billet des parroco legitimiren z die Lehrer werden von der Subſidiencommiſſion mit 15 Scudi monatlich (9 dem Hauptlehrer, 6 dem Unterlehrer) ſala- irt. Der Unterricht regelt ſich nacß dem allgemeinen Sc<ul- kalender der Regionärſhulen, deren Deputation die Paro- <ialichulen dur<g den jeßigen Papſt Gregor AVI. (ſeit 1831) unterſtellt ſind, und mittels deren ſie vom Cardinal- vicar abhängen. In der Regel verweilen die Kinder nur vom 5. bis 8, oder 9. Jahre in dieſen Schulen und treten Durch den Abt Felbiger wurde dieſe Methode in Schleſien und den öſtreichiſchen Ländern einge- Seine Amtsentſeßung im Jahre 1771 als Abt und Director des Stiftes und Kloſters zu Bergen ſoll er dur< Stolz und Herrſ<ſuc<t Vergl. Baaders Lexikon verſtorb, baieriſc<, Schriftſteller des 18, und 19. Zahrh, Bd, 1 S, 217 u, f, dann in die Lehre. Meiſtens lernen ſie nur leſen , ſchrei- ben und etwas re<hnen, Die Mädchenſchulen gewähren außerdem Unterricht in weiblichen Arbeiten ; in beiden iſi der Katehismusunterricht die Hauptſache. 9) Die Sc<ulen der Regionärſchulmeiſterinnen. (Scuole dei Maestre Regionarie,) Unter dem Namen Regionärſ<ulmeiſterinnen (maestrs Regionarie) nehmen fich viele unbemittelte a<htbare Frauen der Wartung und erziehenden Sorge von Kindern des zar- teſten Alters an. Ste halten ihre Privatſchulen , welche viel Aehnlichkeit mit den deutſchen Kleinkinderſchulen haben, in thren Häuſern, verſammeln darin Kinder von 2 -- 5 Jahren und behalten ſie, mit Ausnahme der Eßzeit, von 8 Uhr früh den ganzen Tag über bei fi. Das Regle- ment erfordert, daß die maestre mindeſtens 21 Jahre alt ſein , in der <rtſtlichen Lehre genügend gegründet und mit der Weiſe, darin zu unterrichten , vertraut ſein müſſen. Leider ſind dieſe Schulen nicht das, was ſie ſein ſoll- ten und könnten. Die ihnen zu Gebote ſtehenden Mittel ſind allerdings ſehr karg -- die waestre empfangen biswei- Ten monatlih kaum 2 Paoli (circa 9 Sgr.) von einem Kinde, = und die Concurrenz ſchmälert auch anderweit ihre Wirkſamkeit vielfa<z =- es mögen gegenwärtig in Rom etwa drittehalbhundert ſol<her Schulen mit nahe an ſiebenthalbtauſend Kindern ſein ---5; aber beſonders ſchadet der Mangel einer Deputation von Frauen, welche planmäßig dieſe Sc<hulen überwachen ſollten, um ſie all- mählich zu verbeſſern. Jn den entlegenſten Winkeln der Stadt ſind dieſe Schulen meiſt rec<ht ſchledht. Ein Haufen Kinder befindet ſic mit allem Sc<muß in einer engen Erd- ftube zuſammengedrängt, worin auf Nettigkeit wenig geach- tet wird, und ohne planmäßige Bethätigung der Kleinen iſt die Tagesordnung kaum etwas Anderes, als eine nie endende Auflöſung aller Ordnung. Schreien, Troßen, Schlafen u. ſ. w. bemerkt man neben Spiel und kindlicher Beſchäfftigung in demſelben kleinen Raume, oft bis zur Unerträglickeit, Man hat alſo dieſe Schulen nicht mit den Sale di asilo zu verwec<ßſeln. Zwar ſind viele Regio- närſchulmeiſterinnen - Inſtitute angemeſſener eingerichtet, fie entſprechen jedp< auch ſo nor: keineswegs. der Stufe der Annäherung an das Jdeal jol<her Schulen, die bereits in

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