Arbeiter-Jugend: Arbeiter-Jugend - 17.1925

Arbeiter-Jugend - 17.1925 (17)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 027052486

Title:: Arbeiter-Jugend

Subtitle:: Monatsschrift der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands

Document type:: Periodical

Publisher:: Arbeiterjugendverl.

Place of publication:: Berlin

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2176472-4

Access restriction:: Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:: 027052486_0017

Title:: Arbeiter-Jugend - 17.1925

Shelfmark:: 02 A 30 ; RF 641 - 647

Document type:: Periodical volume

Publication year:: 1925

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Periodical issue

Title:: Heft 1

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Article

Title:: Die Angestelltenjugend

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: BBF0575801

Access restriction:: Open Access

iF. 354 3 Arbeiter-Jugend | 19 ſchr vielen Fällen tariflich geregelt; Urlaub und Entſchädigung ebenfalls. „In- faſt allen Städten erhalten unſere Lehrlinge einen vierzehntägigen Urlaub. Erſt in legter Zeit verſuchen vie Handelskammern, das Lehrverhältnis ſowie die Urlaubs- und Entſchädigungsfrage der tariflichen Regelung zu entziehen, Der Zentralverband der Angeſtellten zählt in ſeinen Reihen über 30 000 Lehrlinge und jugendliche Angeſtellte. In mehr als 200 Ortsgruppen ſind ſelbſtändige Jugendgruppen vor- handen. Das Leben in dieſen Gruppen iſt ein reges, und di2 verſchiedenen Gautagungen der lezten Jahre haben gezeigt, daß der Gedanke der freien Angeſtelltengewerkſchaft auch unter der Jugend feſten Fuß gefaßt hat. Daß der Verband der Jugendbewcgung das größte Intereſſe entgegenbringt, erſieht man auch daraus, daß in der Hauptverwaltung ein eigenes VJugendſekretariat eingerichtet iſt. Für die Jugendkollegen ſelbſt erſcheint monatlich das Jugendblatt; es berichtet über alle Vorkommniſſe in der Bewegung und fiellt die Verbindung zwiſchen der Jugendgruppe her. Auch unter den Angehörigen der Arbeiterjugend ſind ſicher noc< Lehrlinge und Lehr- mädchen oder jugendliche Angeſtellte vorhanden, die der freien Gewerkſchaft noc< nicht an- geſchloſſen ſind. Ihr müßt verſuchen, ſie für unſere freigewerkſchaftliche Bewegung zu inter- eſſieren, denn nur wenn wir möglichſt zahlreich die Lehrlinge und jugendlichen Angeſtellten um uns ſcharen, wird es uns möglich ſein, die Forderungen unſeres Jugendſchußprogramms dur<hzuſezen. Gerade untcr der kaufmänniſchen Jugend iſt das Rekrutierungsfeld noch ſehr groß, und wir bedürjen der Hilfe aller Jugcndkolleginnen und -kollegen, die auf unſerem Boden ſtehen. Alſo keine Gegenſätze zwiſchen Arbeiterjugend und Gewerkſchaftsjugond, ſondern gegenſeitiges Verſtehen und Berüdſichtigung der Eigenarten des Berufs! Euer Kampf iſt auch unſer Kampf und eure Ziele ſind auch die unſrigen. Mögen dioſe Zeilen dazu beitragen, das Zuſammengehörigkeitsgefühl unter der arbeitenden Jugend zu ſtärken! HU. W. Ein Brief aus Tinz. Heimwolkshochſchule Schloß Tinz, Ende November 1924. Liebe Genoſſin I.! 6. 8 nſer Kurſus neigt ſic) nun ſeinem Ende zu. Drei Wochen ſiehen uns nur noch zur gv NN Verfügung. Und die allzu kurze Zeit gebietet äußerſte Konzentration auf den noch aS» zu verarbeitenden Stoſf. Aber die immer wieder neu aufiauchenden Fragen ver- jucßen wir dennoch zu löſen. Die Art, wie um die Probleme gerungen wird, zeigt den Ernſt der Auffaſſung und des Willens aller, die an der Arbeitsgemeinſchaft beteiligt ſind. Sie zeigt vor alicm, ibaß es ſich nicht nur um noch weit, weit in der Zukunft liegende Dinge handelt, die hier einer bloß theoretiſchen Erörterung unterzogen werden, ſondern daß jugendlicher, hitjsbereiter und tatendurſtiger Wille dieſe Pläne ſchon jeht verwirklichen will. Doch gibt es dabei vielerlei Widerſtände. Und ſo vielerlei Ergänzungen ſind mir da in den Simm gokommen. Zunächſt eine der wichtigſten, Dieſer Kurſus, der ſo viele jugendliche Genoſſinnen zuſammenführte, hat uns alle vieiſeitig befreundet. Und zwar haben wir nicht nur zuſammen gelernt, in gemeinſamer geiſtiger Arbeit, die do) in jedem, auch nur zufälligen Beiſammenſein von Menſchen möglich iſt. In der Zuſammenſeßzung gerade unſeres Kreiſes iſt es doh Jo, daß bis auf wenige Genoſſinnen alle durch die Jugendbewegung gegangen ſind, daß ſie in einer unſerer Be» wegungen gearbeite! haben und ſo, ic möchte ſagen, einen gang beſonders betonten lebens-= reſsrmeriſchen Kulturwillen mitbringen, der ſich nicht mit einem bloß theoretiſchen Daſein . begnügt. Sei es nun die Jdee des Großhaushaltes, deren Verwirklichung, zuſammen mit d2“ Erſüſlung anderer Vorbedingungen für die taiſächliche Gleichſtellung der Frau, dieſer wirtſchaftliche und geiſtige Befreiung bringen ſoll, die Frage der Ehe, der Erziehung (Erz ziehung durch die Mutter oder nicht) uſw., -- alles möchten wir ſchon jetzt in Angriff nehmen. Aber wir ſehen klar die Hemmungen. Für uns hier im geſchloſſenen Kreis iſt es wohl weniger ſchwierig, erns über dieſe Fragen zu einigen. - Hinzu Tommen die tieſeren menſchlichen Beziehungen, die ain einer ſolcen Ge- meinſchafi avachſen und das Gefühl ver Verbundenheit erzeugen, das manchmal noch verſtärkt wird durch das Bewußtſein, daß draußen = auch unter vielen unſerer Genoſſen und Ge-

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