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Deutsches Philologen-Blatt - 27.1919 (27)

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Bibliographic data

fullscreen: Deutsches Philologen-Blatt - 27.1919 (27)

Periodical

Persistent identifier:
027061086
Title:
Deutsches Philologen-Blatt
Subtitle:
Korrespondenz-Blatt für der akademisch gebildeten Lehrerstand
Document type:
Periodical
Place of publication:
Leipzig
Language:
German
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
ZDB-Nummer:
2176772-5
Access restriction:
Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:
027061086_0027
Title:
Deutsches Philologen-Blatt - 27.1919
Shelfmark:
02 A 1081
Document type:
Periodical volume
Publication year:
1919
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
Access restriction:
Open Access

Periodical issue

Title:
Heft 9
Document type:
Periodical
Structure type:
Periodical issue
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
Access restriction:
Open Access

Article

Title:
Die kollegiale Verfassung der höheren Schule
Author:
Norrenberg, J.
Document type:
Periodical
Structure type:
Article
Language:
German
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
Link zum Katalog:
BBF0567686
Access restriction:
Open Access

Contents

Table of contents

  • Deutsches Philologen-Blatt
  • Deutsches Philologen-Blatt - 27.1919 (27)
  • Heft 1/2 (1/2)
  • Heft 3/4 (3/4)
  • Heft 5/6 (5/6)
  • Heft 7/8 (7/8)
  • Heft 9 (9)
  • Die kollegiale Verfassung der höheren Schule
  • G. Kerschensteiners Grundaxiom des Bildungsprozesses
  • Die Auflösung Österreichs und die deutschen höheren Schulen in den gemischtsprachigen Ländern
  • Schule und Aufbau
  • Mitteilungen und Nachrichten
  • Verfügungen der preußischen Unterrichtsverwaltung
  • Vereine
  • Zeitschriftenschau
  • Zeitungschau
  • Personalnachrichten
  • Heft 10 (10)
  • Heft 11/12 (11/12)
  • Heft 13 (13)
  • Heft 14 (14)
  • Heft 15/16 (15/16)
  • Heft 17 (17)
  • Heft 18 (18)
  • Heft 19 (19)
  • Heft 20 (20)
  • Heft 21/22 (21/22)
  • Heft 23 (23)
  • Heft 24 (24)
  • Heft 25 (25)
  • Heft 26/27 (26/27)
  • Heft 28 (28)
  • Heft 29/30 (29/30)
  • Heft 31 (31)
  • Heft 32 (32)
  • Heft 33 (33)
  • Heft 34 (34)
  • Heft 35 (35)
  • Heft 36 (36)
  • Heft 37 (37)
  • Heft 38 (38)
  • Heft 39 (39)
  • Heft 40 (40)
  • Heft 41 (41)
  • Heft 42 (42)
  • Heft 43 (43)
  • Heft 44 (44)
  • Heft 45/46 (45/46)
  • Heft 47 (47)
  • Heft 48 (48)

Full text

- Jegt auch großen Wert darauf, daß in ihm da3 Gefühl der 
>. * Verantwortlichkeit. und die Freude am Gedeihen des ge- 
meinſamen Werke3 lebendig bleibe. Gegenüber einer in 
den erſten Revolution3tagen gefallenen Preſſeäußerung 
eine3 Oberlehrer3, wonach die höhere Schule das reaktio- 
närſte und unſozialſte Gebilde in Zwe, Ziel, Aufbau und 
in ihren amtlichen Vertretern ſei, kann wohl mit beſſerem 
- - Rechte der Überzeugung Ausdru> gegeben werden, daß 
: faum ein amtlicher Beruf ſo frei, ſo unabhängig und von 
ſozialen Vorurteilen ſo wenig beeinflußt iſt, wie der Ober- 
lehrerberuf. Das iſt er und das muß er bleiben. Nur 
ein freie3 Schaffen, das durch amtliche Bevormundung 
möglichſt wenig beeinflußt dem hohen Ziele zuſtrebt, die 
anwachſende. Jugend zu freiem Menſchentum emporzu- 
ühren, ſichert das Maß von Beruſsfreude, -da3 auf dem 
fo überaus ſchwierigen Gebiete der Jugendbildung uner- 
' läßliche Vorausſetzung iſt. | 
| Jreilich eine unüberſteigbare Schranke hat auch die 
- Selbſtverantwortlichkeit und Selbſtbeſtimmung des Ober- 
- Jehrer3: das Wohl des Schüler8, Ziel und Zwed der 
Schule. Gelingt e3 dem Lehrer an den höheren Schulen 
nicht, mit ſeiner ganzen Herzenskraft den Zugang zum 
. Herzen de3 Schüler3 zu erſchließen, in kameradſchaftlichem 
Vertrauen, in mitfühlender und mitverſtehender Menſchen- 
liebe fördernd auf ſeine Charakterentwilung einzuwirken 
und, dem Schulziele entſprechend, die geiſtigen Fähigtlei- 
ien zu weken, dann hat auch der Lehrer das Recht ver- 
wirkt, über ſeine Arbeit3weiſe ſelbſt zu beſtimmen. Dann 
tritt die Aufſicht in ihr Recht. E3 wäre Verſündigung an 
der Jugend, den Lehrer die Jrrwege, die er aus unzurei- 
hender Berufseignung oder auc aus Mangel an nach- 
wirkender Anleitung eingeſchlagen hat, ungeſtört weiter- 
wandeln zu laſſen. | 
Für eine ſolche Aufſicht kann bei der höheren Schule, 
wo die Verhältniſſe ganz anders liegen als an der VolkS- 
- ſchule, eine meiſt fern vom Schulort reſidierende Verwal- 
iung3behörde, deren Vertreter nur ſelten „perſönlich in 
der Schule erſcheinen können, nicht in Frage kommen. 
Die Aufſicht kann nur von dem Direktor geführt werden, der, 
um ſie auzüben zu können, zur Not auch befugt ſein muß, das 
Vorgeſeßtenverhältni3 in taktvoller Weiſe zu betonen. Die 
rein wirtſchaftliche Seite de8 Direktorat38 kann dabei ganz 
außer Betracht bleiben ; für ſie würde eine Schulkanzlei völ- 
- lig ausreichen. Kein Direktor wird in ſolchen Arbeiten die - 
Erfüllung ſeiner Aufgabe erkennen. Aber ſchon die Lei- 
tung der Konferenzverhandlungen durch den Direktor als 
das vorſizende Mitglied de38 Kollegiums, die ungeſtörte. 
Aufrechterhaltung des inneren und äußeren Dienſtbetrie- 
bes, ſo wie ihn der einheitliche Zwe> der Schule erſordert, 
ſetzt die durc das Amt gegebene Autorität voraus. Ohne 
- Einſaß der auf Einſiht und Erfahrung begründeten 
- Autorität wird ſihß auc< der wiſſenſchaftlihe Zwe 
- der Schule nicht erreichen laſſen, wird e8 nicht ge- 
-. Ungen, dank der intimeren Kenntnis der Perſönlichkeiten 
des Kollegium8,. der Klaſſen, der Eltern den ganzen Geiſt 
der Schule zu beeinfluſſen, das Vertrauen zu ihr in Eltern- 
- unt Schülerkreiſen zu ſichern, Mißſtimmungen gegen die. 
Schule auszugleichen und dadurc< die Schule zu einer in 
ſich geſchloſſenen Kultureinheit im Leben der Gemeinde 
- auszubatuien. Den Direktor trifft die Verantwortung für 
das Gedeihen dieſer. Kuültureinheit, ihm muß daher auch 
zur Erreichung des Höchſtmaßes der Einzelleiſtung die 
autoritative Entſcheidung zuſtehen. In manchen Zweigen 
ſeiner Tätigkeit, wie der Auſſtellung des Stundenplanes, 
des Pläne3 für die deutſche und fremdſprachliche Lektüre, 
- der Aufnahme von Schülern uſw. mag er jich von ſeinen 
 
Verlags8geſellſhaft, Zweigniederlaſſung Berlin. 
Amtögenoſſen unterſtüßen laſſen und auch dadurch die i 
Kollegialität zu fördern ſuchen. Aber ihm allein wird 
e3 immer obliegen, in ſeinem Kollegium für das rechte 
Maßhalten und die Einheitlichkeit in der Anwendung der 
Zuchtmittel, für die Gleihmäßigkeit in der Beurteilung 
der Schülerleiſtungen zu ſorgen, das Phlegma anzufeuern, 
den ungeſtümen Stürmer zu mäßigen, dem allzu Weich- 
mütigen, mit dem die hartherzige Jugend Schindluder 
treibt, ein „Landgraf werde hart“ zuzurufen und der Be- 
amtenſeele unter ſeinen Kollegen das Herz warm zu machen 
für die Aufgaben der Erziehung und für den Wert und den 
Reiz einer jungen Menſc<henſeele. Erfahrungs3gemäß reicht 
dazu die kollegiale Einwirkung nicht immer aus. Ein aus 
dem Herzen. kommende38 kräftiges Wort, ein herzhaſter 
Fauſtſchlag auf den grünen Tiſch des Konferenzzimmer3 
iſt zuweilen nicht zu entbehren. Dem Kollegen gegenüber, 
dem der Gemeinſchafts8geiſt abhanden gekommen iſt und 
der kein Verſtändnis finden kann für ein ihm zu ſeiner eige- 
nen Jörderung bewieſenes Wohlwollen, muß auch der 
Vorgeſetzte in Erſcheinung treten. Verſagt der unter vier 
Augen erteilte Hinweis auf Verſäumniſſe und Mißgriffe, 
dann iſt der Direktor nach der Dienſtanweiſung auch ver- 
pflichtet, mit Entſchiedenheit einzugreifen. .- 
Nur auf ein Mittel zur Wahrung ſeiner Autorität wird 
der Direktor troß der Dienſtanweiſung gern verzichten, näm- 
lich auf die Anwendung derjenigen Beſugniſſe, die ihm nach 
dem. Diſziplinargeſeße zuſtehen. Verwarnungen und Ver- 
weiſe als Diſziplinarſtraſen zu verhängen, überläßt er lieber 
der Verwaltungsbehörde, die weit vom Sc<huß iſt. Die Be- 
ſchränkung der direktorialen Autorität durg Entziehung 
der Strafgewalt würde wohl von allen Seiten freudig 
begrüßt werden. Daneben bedürfen auch die Beſtimmun- 
gen über die Einrichtung der Elternbeiräte, die dem Direl- 
tor in dem einſeitigen Wahl- oder Vorſchlagsrechte eine 
ihm ſelbſt re<ht unbequeme Machtbefugnis einräumen, drin- 
gend einer von kollegialem Geiſte getragenen Umgeſtaltung. 
- Abgeſehen von dieſen kleinen Einſchränkungen kann 
auch bei der neuen Ordnung der Dinge, vor der wir ſtehen, 
das jezige Beamtenverhältnis zwiſchen Direktor und Lehrer 
an der höheren Schule beſtehen bleiben. In der Erfüllung des 
Lehrerberufes mit dem ſozialen Geiſte, der jede Schule zu einer 
weihevollen Schulgemeinde macht, iſt die höhere Scule, 
ſoweit menſchlihe Unzulänglichkeit die Erreichung idealer 
Verhältniſſe überhaupt zuläßt, ein gutes Stü> der poli- 
tiſchen Umwälzung vorangegangen. Der Oberlehrer hat 
e3 wie der Direktor ſtet3 abgelehnt, nur Beamter zu jein. 
Wenn es hier und da doch noch der Fall ſein ſollte, werden 
die in unſeren Tagen gewonnenen. guten und ſchlimmen 
Erfahrungen gewiß dazu beitragen, dem Jdeale näher zu 
kommen. 
Berlin. IJ. Norrenberg. 
-G. Kerſchenſteiners Grundaxiom des 
Bildungsprozeſſes. | 
Gegenüber der Unzahl von Reformvorſchlägen, mit denen 
wir von Berufenen und Unberufenen gegenwärtig beglü>t werden 
und die doch alle an der Oberfläche haften, weil ſie von ſub- 
jektiven Bewertungen der verſchiedenen Bildungsmittel ausgehen, | 
- iſt die grundlegende Unterſuchung Kerſchenſteiner8*) eine erfreu- 
liche Erſcheinung. Man wird ſich mit ſeinem neuen Buch aus- 
einanderſezen müſſen, und zumal wir Philologen haben allen 
| 14) Georg Kerſchenſteiner, Da8 Grundaxiom des Bildung3prozeſſes 
und ſeine Folgerungen für die Sculorganiſation. Union, Deutſche
	        

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