Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht: Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht - 12.1885

Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht - 12.1885 (12)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 027110176

Title:: Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht

Document type:: Periodical

Publisher:: Beyer

Place of publication:: Langensalza

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2178082-1

Access restriction:: Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:: 027110176_0012

Title:: Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht - 12.1885

Shelfmark:: 02 A 0177 ; RF 691

Document type:: Periodical volume

Publication year:: 1885

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Periodical issue

Title:: Heft 46

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Article

Title:: Die methodischen Einheiten des Netzzeichnens

Subtitle:: (Fortsetzung)

Author:: Honke, Julius

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: BBF0766130

Access restriction:: Open Access

DEUTSCHE BLÄTTER ERZIEHEN DEN UNTERRICHT, HERAUSGEGEBEN VON Wöchentlich erscheint eins Nummer, Preis: vierteljährl. 1,60 M. Anzeigen: 30 Pf. für die 3gesp. Petitzeile. FRIEDRICH MANN. Zu beziehen durch jede Buchhandlung und Postanstall, No. der Post - Zeitungsliste: 1292. Inhalt; AIIL Jahrgang. Die methodischen Einheiten des Netzzeichnens, Von Julius Honke, (Fort- Setzung.) -- Vom Bücbertisch : Hilfsbücbher für den Geschichtsunterricht, Zeitgeschichtliche Mitteilungen« 1885. No. 46. Die im ersten Teile dieser Zeitschrift enthaltenen Abhandlungen verbleiben Eigentum der Verlagshandlung. Die methodischen Einheiten des Netzzeichnens. Von Julius Honke, Lehrer in Berg, Kreis Waldbröl : (Fortsetzung.) B. Die Flächenverzierungen. 1. Geometrische Flächenmugter. - 13. Aus Quadraten auf Seite. 14. Aus Quadraten auf Eck. 15. Aus SymmetriSchen Sechgecken. 16. Aus Symmetrischen Achtecken. 17. Aus Kreuzformen. 15. Aus Sternformen. * 1. Flechtmugter. 19. Aus Senkrechten und wagerechten Flechtistreifen. 20. Aus links- und rechtsschrägen Flechtstreifen. IL. Netzwerk. 21. Maurisches Netzwerk, bergestellt aus Zugverzierungen, bei welchen die Schrägen oder Stehenden von den Wagerechten im sStumpfen Winkel abbiegen. 22. Griechisches Netzwerk; die Zugverzierungen Sind nur von Senkrechten und Wagerechten gebildet. -- (1--11I Sind ungeschlossene Zierformen, denn diegelben können nach allen Seiten hin erweitert werden). IV. Gegchlosgene Zierformen aus geraden Linien. vie werden im Quadratnetze von 4, 9, 16 u. 8. W. Quadraten gebildet, also im aufsteigenden, 2--15fachen Netzquadrat. Dieger Zeichenstoff der Unterstufe entspricht der Beschaffenheit des kindlichen Geistes und dem Gegetze der kulturhistorischen Stufen. Freude am Schönen füblt jedes Kind; in vielen Spielen der Kinder zeigt Sich ein Streben zum Kunstmäſsigen, zu gegchmackvollen Anordnungen. Unter ihren Darstellungen des Schönen finden wir nun vorherrscbhend die Arten der Reibung. Diese Kunstthätigkeit, das Reihen, ist eine der liebsten und ersten Beschäftigungen der Kinder. Geben wir im Sommer in den Wald, gleich baben gie aus lauter grünen Blättern, welche ie künstlich, ohne ein besonderes Bindemittel aneinander zu fügen verstehen, Kränze ge- macht, mit welchen gie Sich Schmücken. Die gefundenen Beeren werden von den kleineren Kindern meist auf einen langen und dünnen Grashalm gereiht. Aus den Blüten- Stengeln des Löwenzahn verfertigen Sie Sich einfache und doppelte Ketten. Dann beachte man ihr emsiges Treiben, wenn 8le für KaiSers Geburtstag oder für das Sedanfest die Schule festlich Schmücken. In manchen Gegenden werden die Saathülsen der Erbgen und Bohnen auf eine vehnur gezogen, 80 aber, daſs je zwei ein Kreuz oder Je drei einen Stern bilden. So könnten noch manche Bei- Spiele des Reihenbildens, wodurch gich die Kleinen ver- gnügen, angeführt werden. Auch in den Arten der Deckenbildung versuchen gich die Kinder. Allbekannt 1st ja das Nähen, Bvtricken, Häkeln, Stopfen und Flicken; ebenso das Flechten der Haare zum Zopfe und der Hanf- Schnüre zur Peitsebe. Es werde nur noch erinnert an die Geflechte aus Bingen, Stroh und Papierstreifen. Ja, das Kunstverständnis und die künstlerische Thätigkeit des gewöhnlichen Volkes, welches ohne einen nachdrücklichen ägthetisch-technischen Unterricht aufwächst, bewegt Sich bis jetzt nur innerhalb des Gebietes der Reihen- und Deckenbildung. Die Schulzeit ist die Zeit der Muse zur ginnigen Ver- tiefung in früher Gedachtes. Dieses Frühere Ssoll repro- duziert werden, damit das Gegenwärtige Seinem Wegen nach begriffen wird, denn jedes relativ Vollkommene hat Sich allmählich aus geringen Anfängen entwickelt. Weil nun die Sphäre des Zeichenunterrichts nur die bildende Kunst Sein kann, darum darf erstens der Zeichenstoſf nicht durch ein anderes Lehrfach bestimmt werden, darum be- ginnen wir zweitens das Zeichnen mit der Reproduktion desSen, was in den bildenden Küngten geleistet worden jst, mit den Urformen, und Steigen allmählich auf, Soweit als es die Verhältnisse der elementaren Schule gestatten. Wir bieten also vom Beginne der Schulzeit an den Kin- dern die besten Stilmuster der volkstümlichen Kunst, die textilen Verzierungen, zur lebendigen Aneignung dar. In ſiegen Urformen Sind die Schönheitsgegetze keimartig ent- halten. Sie kommen im weiteren Gange des Unterrichts zu einer immer edleren und vollkommeneren Entfaltung. -- 46

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