Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht: Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht - 12.1885

Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht - 12.1885 (12)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 027110176

Title:: Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht

Document type:: Periodical

Publisher:: Beyer

Place of publication:: Langensalza

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2178082-1

Access restriction:: Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:: 027110176_0012

Title:: Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht - 12.1885

Shelfmark:: 02 A 0177 ; RF 691

Document type:: Periodical volume

Publication year:: 1885

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Periodical issue

Title:: Heft 5

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Article

Title:: Dr. Karl Volkmar Stoy

Subtitle:: Nachruf

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: BBF0765016

Access restriction:: Open Access

DEUTSCHE BLÄTTER FÜR ERZIEHENDEN UNTERRICHT. Wöchentlich erscheint eine Nummer HERAUSGEGEBEN VON 70 beziehen durch jede Buchhandlung nnd Postanstall Preis: Anzeigen: viertoährlich 1 M 60 Pf F R 1 E D R 1 C H MA N N. 30 Pf. für die 3gesp. Petitzeile. Dr. Karl Volkmar Stoy +. -- Dr. CG Kehr +, -- Am Begräbnistage Stoy's. -- XII, Jahrgang. | Iba Das Ich und die sittlichen Ideen ett. Von O. Flügel. (Forts.) -- Die Be- | 1885. No. 5 deutung der Brüder Grimm et& Von A. Wenzel. (Vorts.) - Yom Bücher- ; | tisch : Naturkundliches, (Schluls.) | | Die im ersten Teile dieser Zeitschrift enthaltenen Abhandlungen verbleiben Eigentum der Verlagshandlunsg. - Dr. Karl Volkmar Stoy f. Am 23. Januar d. J. iSt Karl Volkmar Stoy gestorben, nachdem er eben das 70. Leber.sjahr vollendet batte. Bine Schmerzliche Lücke wird Sein Tod der Schule Zerbart's Sein; ein Schmerzlicher Verlust ist er denen, die ihm perSönlich nahe- gestanden haben. in den Augusttagen des abgelaufenen Jahres hatten wir ihn in London getroffen, wo er den päda- gogiSchen Verhandlungen, die dort gepflogen wurden, mit der lebhaftesten Teilnahme beiwohnte. Seitdem haben wir manches Zeichen freundlicher Geginnung und jugendlichen, unermüdeten Kifers für die Sache, der er Sein Leben gewidmet batte, von ihm erhalten: der Tod hat keinen Lebensmüden abgerufen, der Sich und uns nichts mehr zu leisten gewuſst hätte! Wer von uns hätte Sich den verehrten Freund auch anders denken können als voll grofser Kalwürfe, die neben ihm vorwärts Strebenden mit lautem Zurufe ermunternd, die Engherzigen und Miſsgünstigen ungeduldig abweisend, ziiernd gegen jede Kleingeistigkeit und unedle Ge- Sinnung, alles Edle, Groſse, Bedeutsame mit Jubel und ungeduldiger Freude begrüſgend! Und 80 war er bis in Seine letzten Tage. Zwar ist kein bedeutendes Werk mebr von ihm ausgegangen, Seit er Seine Kneyklo- pädie der Pädagogik erneuter DurchSicht unterzogen und die Redaktion der Allgemeinen Schulzeitung Datte niederlegen müssgen. Aber wer ihm Seitdem noch nahe gestanden hat, weils, daſs er Sein Lebenswerk damit nicht für beschlossen hielt. Sein warmer Drang zu den Menschen und ſür die Menschen führte ihn in jedem Jahre hinaus, wo er mit den Gleichstrebenden in jugendlicher Heiterkeit Sich wieder zusammeniand und auch die Seiner Richtung und geiner Person ferner Stehenden oft lebhafl ergriff und für Seine Sache gewann. Im Jahre 1880 kam er vom bholländischen Spinozafest nach Brüggel zum internationalen päda- gogischen Kongreſs und erfreute Sich an dem groſsen und ſreien Treiben jener Tage, die den grofsen Rück- Schlag nicht ahnen lieſsen, der Seitdem erfolgt iet. Zwei Jahre darauf hat er dem Schreiber dieser Zeilen, welcher damals die pädagogische Sektion der Philologerversammlung in Karlsruhe zu leiten beauftragt war, dankenswerteste Dienste geleitet durch sein erfolgreiches Eintreten in eine pädagogische Frage, welche unter Schwierigen Verhältnissen damals ausgetragen wurde. Bald darauf hat er in Stuttgart mit der ihm eigenen Schlagfertigkeit gegen einen pädagogischen Aberglauben gesprochen, der dort vielleicht ohne ihn wieder Wurzel gefaſst hätte. In London irat er Schon am ersten Tage Seiner Anwegenheit mit Thesen. auf, deren 6 Inhalt er für den Unterzeichneten in No. 45 des vorigen Jahrgangs dieser Blätter Selbst noch aufgezeichnet BD hat. Er war erstaunt über den bedeutenden Fortschriti, den die pädagogischen Überzeugungen in Kugland M gemacht hatten, Sodals er Selbst die Erörterung Seiner Thesen überflüSsig fand. Als er bei Späterer Gelegen- heit über den Segen der freien Schule in England Sich in einer Weise aussprach, die den Unterzeichneten veranlaſste, in der Vergammlung gelbst. Stozy entgegenzutreten, zeigte er Seinen toleranten, aller Kleinlichkeit abholden Sinn, indem er dem Entgegner, nachdem er zeendet hatte, freundlich die Hand. Sehüttelte. Zwei Tage darauf wandelten wir zum letzten Male an geiner Seite durch die Säle der Londoner Nationalgallerie. Die herbstliche Zusammenkunft im Süden unterblieb dieses Mal; aber die Tage von London veranlaſsten noch lebhaften Schriftlichen Verkehr. Die Aufnahme Zerbart'Scher Ideen in den höheren Schalten, die wesentlich auch durch ibn gefördert worden ist, beschäftigte ihn Sehr; Seine nächste litterarische Uaternebmung Sollte ein Aufsatz Sein, worin er zu beweisen hoffte, daſs mit einer planmäſgig pädagogischen Vorbildung der jungen Gymnasiallehrer die wesentlichsten Miſsstände, deren die öffentliche Meinung ungere höberen Schulen be-

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