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A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

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Bibliographic data

fullscreen: A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

Multivolume work

Persistent identifier:: 122699475

Title:: Real-Encyclopädie des Erziehungs- und Unterrichtswesens nach katholischen Principien

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Multivolume work

Publisher:: Kupferberg

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Access restriction:: Siehe Bände

Volume

Persistent identifier:: 122699556

Title:: A. bis F. (Formaler Unterricht)

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Volume

Publisher:: Kupferberg

Publication year:: 1863

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: 122699556

Fußnote/Bemerkung:: Systemvoraussetzung der Online-Ausg.: HTML; Zugriffsart: Internet und World Wide Web

Access restriction:: Siehe Bände

Lemma

Title:: Anwenden

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Lemma

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: BBF0632184

Access restriction:: Siehe Bände

Contents

Table of contents

Full text

104 Arbeit, arbeitluſtig, arbeitſcheu. 
Tendenz, Sie hat die Auſgabe , die Kräfte der Schüler an und für ſich 
(formal) in das Ange zu faſſen, und zugleich das, was gelernt und geübt 
werden ſoll (das Materielle) zu lehren, daß es anwendbar im Leben ſei 
Und der Schüler auch wirklich lerne, es anzuwenden. Man theilt den Un- 
terricht in der Regel in drei Stufen, in die der Anſchauung, welche der 
unterſten Schülerclaſſe, in die der Uebung oder des Verſtändniſſes, welche 
der Mittelclaſſe und in die der Anwendung, welche der Oberclaſſe zuge- 
ſchieden wird. Hiermit bezeichnet man aber doch nur ven vorherrſ<en: 
den Character jeder der genannten Unterrichtöſtufen, und man hat ſich die- 
jelben nie völlig getrennt zu denken ; vielmehr muß mit jeder Begründung 
einer Kenntniß auc< die Uebung und Anwendung verbunden werden. =- 
Vergl. Curtmann, Lehrbuch der Erziehung 2c. 3). S. 205 1. f. 
Arbeit, arbeitluſtig , arbeitſchen. Arbeit heißt einmal das bewußte An- 
ſtrengen jeiner-Kräfte in der Richtung auf einen nüßlihen Zwe. Dann 
heißt Arbeit auch das, was durch das Anſtrengen der Kräfte zu Stande 
gebracht wird. Schon in dem Worte: Arbeit (verwandt mit arare, adern 
und darum eigentlich jo viel al8 Anſtrengung mit dem Feldbau) liegt die 
Bedeutung der mit der Arbeit verbundenen Mübſeligkeit. Wer nun geneigt 
iſt , bei allen Gelegenheiten die Kräfte ſeines Körpers oder ſeines Geiſtes 
anzuſtrengen, iſt arbeitjam ; arbeitluſtig iſt, wer es mit Freude thut, wäh- 
rend der, der ſich unter jedem Vorwand der Arbeit entzieht und durch das 
Gebot, jei es auch durc< das Gebot der Noth dazu gezwungen werden muß, 
arbeitſc<eu iſt. Der Menſch iſt zur Arbeit geboren. Als er noch 
die Gnade Gottes und die urſprüngliche Gerechtigkeit bejaß, führte ihn Gott 
In das Paradies, nicht daß er müßig in demſelben herumſc<hlendern, ſondern 
daß er den Garten bebaue und bewahre. Nach der Sünde traf ihn der 
Fluch: Im Sc<weiße deine3 Angeſichtes ſollſt du dein Brod eſſen. 1 Moſ. 
3, 19. Und zwar ſoll er ſechs Tage arbeiten und erſt am ſiebenten ruhen. 
2 Mo]. 20, 9. Damit erfüllt ver Menſch ſeinen irdiſchen Beruf. Darum 
preiſt der Pjalmiſt den Arbeitſamen ſelig: Von der Arbeit deiner Hände 
wirſt du eſjen. Heil dir, es wird dir gut gehen. Pf. 127, 2. Dem Ar- 
beitjamen gebührt hohe Ehre: Siehſt du einen rüſtigen Mann in ſeinem - 
Geſchäfte, der joll vor Könige ſtehen und nicht bei Unedlen ſein. Sp. 22, 29, 
Hohes Lob erhält das muſterhaſte, arbeitſame Weib. Sp. 31, 13--27. 
Dem ſaulen Knechte wird auch noh das einzige Talent genommen. Zur 
Arbeit ſind wir verpflichtet, damit wir auch Andern Gutes mittheilen können. 
Eph. 4, 28. Jeder joll ein ſtilles Leben führen, ein eigenes Geſchäft treiben 
und arbeiten. 1 Thejj]. 4, 11. Wer nicht arbeiten will, ſoll auch nicht eſſen. 
2 Theſj. 3, 10-129. So ſchämte ſich der Apoſtel Paulus nicht, mit den 
Händen zu arbeiten, um eigenes Brod eſſen zu können. 1 Cor. 4, 12. Aber 
auc? das Trachten, unſere eigene Beſtimmung zu erreichen, wird einem an- 
ſrengten Tagewerk verglichen. Wir ſind Arbeiter im Weinberge des Herrn. 
Wie die Arbeit, jo der Lohn. 1 Cor. 3, 8. Der Chriſt ſoll arbeiten wie 
ein guter Soldat. 2 Tim. 2, 3. Die Mühſeligen und Beladenen ruft der 
Herr zu ſich, um ſie zu erquicken. Matth. 11, 28. So iſt die Arbeit nicht 
nur geboten, jondern auch von Gott geadelt. Daxum ſind die Kinder vor 
Allem zur Arbeitſamkeit anzuhalten. Die Arbeitſamkeit wird aber nur 
beſördert durch die Arbeit ſelbſt. Die Kinder müſſen alſo arbeiten und zwar 
mit dem Geiſte wie mit dem Körper in heiljamer Abwechslung. Die Zeit 
zum Arbeiten beginnt für die Kinder, jobald die Zeit des kindijſchen Spieles 
vorüber iſt. Freilich müſſen die erſten Arbeiten von der Art ſein, daß ſie 
an die Stelle des Spieles treten können und von den Kindern mit Freuden 
guſgefaßt werden. Zn der Regel aher kommen die Kinder dem Erzieher

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A. Bis F. (Formaler Unterricht). Kupferberg, 1863.

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