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A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

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Bibliographic data

fullscreen: A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

Multivolume work

Persistent identifier:: 122699475

Title:: Real-Encyclopädie des Erziehungs- und Unterrichtswesens nach katholischen Principien

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Multivolume work

Publisher:: Kupferberg

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Access restriction:: Siehe Bände

Volume

Persistent identifier:: 122699556

Title:: A. bis F. (Formaler Unterricht)

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Volume

Publisher:: Kupferberg

Publication year:: 1863

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: 122699556

Fußnote/Bemerkung:: Systemvoraussetzung der Online-Ausg.: HTML; Zugriffsart: Internet und World Wide Web

Access restriction:: Siehe Bände

Lemma

Title:: Beschämung

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Lemma

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: BBF0632559

Access restriction:: Siehe Bände

Contents

Table of contents

Full text

996 Beſchämung. --- Beſchämungsmittel. 
nen heraus ud dur< fich ſelbſt beſchämt iſt. Es 1hul ihm uz 
endlich) wohl und ſtärkt ſeine guten Vorſfäße, wenn es bemerkt, man woh 
ihm eine Beſ<ämung, die es verdient habe , erſparen. Dft bedient ma: 
ſich der Beichämumg, wo es mmx der Belehrung bedarf, ein Fehler, woduxre 
man die Wirkſamkeit jenes Heilmittels ſchwächt. Erkennt das Kind in dem 
iwas es gethan hat, nichts Unrechtes oder Unziemliches, 1v ſoll es nicht be 
Ihämt, jondern belehrt werden. Gine dritte Regel legt e8 dem Lehrer am: 
Herz, mit der Beſ<hämung fehr ſparſam zu verfahren, beſonder: 
wenn jie öffentlich geübt werden muß, weil ſie namentlich da gar leicht ver. 
brancht wird, wo das Ehrgefühl des Kindes entweder nicht hinlänglich ent. 
wicelt, oder bereits mißleitet iſt. Wir verſtehen jedoch unter dieſer Spar: 
jamkeit nicht bloß die numeriſche Beſchränkung, ſondern auch den Umfang 
der Bejchämung. Es müßte die gerade entgegengeſehbte Wirkung hervorbrin:- 
gen, wenn man die Beſchämmung übertreiben und dabei länger verweile] 
vder darin weiter gehen wollte, als für den betreffenden Fall nothwendig 
iſt. Eine lange anhaltende und das erforderliche Maß überſchreitende Be- 
Imämung erträgt man mur mit GCrbitterung und fühlt doppelt das Unrecht, 
welches im Uebermaße derſelben liegt. Cndlich muß man es als einey 
großen pädagogiſchen Mißgriff bezeichnen, wenn geſtattet oder angeordnet 
wird, daß ein Kind das andere beſchäme. Man ſieht leicht ein, daß da- 
durch dem Character beider großer Schaden zugefügt wird. 
Beſchämyngsmittel. Das hauptſächlichſte Beſchämungsmittel iſt der Tadel, 
von welchem an ſeinem Orte gehandelt werden wird , ſodann jede Art von 
Strafen, insSbeſondere jolche, welche auf den Ehrtrieb wirken, wie 3. B. das 
Zurücjeben auf einen ſchlechten Plat. Die Regel. iſt hier, von der An- 
wendung der Beſchämungsmittel alles ferne zu halten, was a) den Ex- 
zieher. jelbſt entwürdigen und mehr Leidenſchaft von ſeiner Seite als qute 
Abſicht verrathen könnte ; pb) den Zögling entwürdigt , ſtatt ihn nach der 
Exhöhung ſeiner Würde ſehnſüchtiger zu machen. Der Erzieher entehr! 
aber ſich ſelbſt wie den Zögling, wenn er ſein tadelndes, ſtrafendes Urtheil 
mit niedrigen, pübelhaſten Schelt- und Schimpfworten umgibt, oder gar auf 
leibliche Gebrechen, auf Stand und Gewerbe der Eltern verleßhende Anſpie- 
lumgen macht, oder den Schüler dem Hohn und Gelächter der Mitſchüler - 
preiSgibt. Mancher Erzieher hat fich angewöhnt, gewiſſe beſchämende Aus- | 
drüce bei dem geringſten Anlaſſe zu gebrauchen ; dadur< wird ex ſelbſt zum ' 
Gelächter, und macht eines der wichtigſten Beſſerungsmittel, die Beſc<ämung, | 
unwirkſam. BVergeht er ſich jv weit, ekelhafte oder lächerliche Uebernamen | 
als Beſchämnungsmittel zu gebrauchen, ſo werden die Kinder auf ihn das | 
Wort anwenden: „Siehe, er iſt wie einer von uns.“ | 
 
Veſchreiben --- Veſchreibung. Beſchreiben heißt, einen Gegenſtand nach 
jeinen in die Sinne fallenden Merkmalen ſo darſtellen, daß ex von andern 
Gegenſtänden hinreichend unterſchieden werden kann, und daß man ein deuſ- 
lihes und getreues Bild davon erhält. Die Beſchreibung hebt alſyv nur 
die äußern, nicht die innern (nothwendigen) Beſchaffenheiten eines Dinges 
bervor, und kann alſy ſchon darum nicht vollſtändig ſein. Dagegen dar! 
es ihr an Anjchaulichkeit nicht fehlen, weil ſie die Anſchauung wo nicht ex: 
jezen , doch ergänzen foll. Die Beſchreibungen bereiten den Kindern große 
Schwierigkeit, und ehe ſie ihnen zugemathet werden, muß die Uebung im 
Erzählen vorausgegangen jein. Bei der Beſchreibung haben die Schüler 
einen j<vn fertigen Gegenſtand vor ſich, und ſollen das, was ſie neben . 
einander erblitten, nach einander darſtellen. Das geht nicht ſo leicht, weil 
hier weniger die Phantaſie als der Verſtand zu operiren hat. Erſt da, wo

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A. Bis F. (Formaler Unterricht). Kupferberg, 1863.

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