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A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

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Bibliographic data

fullscreen: A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

Multivolume work

Persistent identifier:: 122699475

Title:: Real-Encyclopädie des Erziehungs- und Unterrichtswesens nach katholischen Principien

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Multivolume work

Publisher:: Kupferberg

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Access restriction:: Siehe Bände

Volume

Persistent identifier:: 122699556

Title:: A. bis F. (Formaler Unterricht)

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Volume

Publisher:: Kupferberg

Publication year:: 1863

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: 122699556

Fußnote/Bemerkung:: Systemvoraussetzung der Online-Ausg.: HTML; Zugriffsart: Internet und World Wide Web

Access restriction:: Siehe Bände

Lemma

Title:: Conveniens

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Lemma

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: BBF0633199

Access restriction:: Siehe Bände

Contents

Table of contents

Full text

350 Convenienz, == Coxprectur der ſchriftlichen Arbeiten, 
dein Beweis liejerte, daß die gute Sitte des Umgangs eine jvlehe fordere, 
Um was man aber bei der Berührung der Kopfbedeckung innerlicher, wahrer, 
redlicher und <araktervoller handle, als bei deren Abnahme , iſt nicht ein- 
zuſehen. Laſſe man für einige Zeit die eonventivnellen Rücſichten allge- 
mein unbeachtet, und es wird ſich zeigen, welche bildende und wohlthätige 
Schranfe gegen Unmanier, Ungebärdigkeit , Ungeſchlachtheit 26. in ihnen 
beſtand und welchen Schuß ſie aller Autorität gewährten. Der Einfluß 
derjelben, wenn wir ſie auch als bloße Aeußerlichkeiten betrachten, reicht 
viel weiter, als ſich ein idealiſirender Kopf einbilvet. Uebrigens ſteht nirgends 
geſchrieben, daß ſie nichts als Aeußerlichkeiten jein müſſen ; auch <arakier- 
volle, wahrheitsSliebende und edle Männer bedienen ſich ihrer. Es kann 
jvſort feinem Zweifel unterliegen , daß der Lehrer feine Schüler zur Be- 
vbachtung derſelben ſowohl im täglichen Umgange, als im Brieſſchreiben :c, 
gewöhnen müſſe. Dabei hebe er hervor, daß die conventivnellen Formen 
da, wv ſie anzuwenden find, auch hingehören. Sehen dies die 
Schüler ein, jo kann jich in ihr conventionelles Verhalten weder Verſtellung 
noch Charakterloſigkeit einſchleichen. Zweitens zeige er ihnen die richtigen 
-„ 
Formen ver Convenienz und erkläre zugleich, warum ſie in dieſer oder jener 
„ 
Weije beobachtet werden müſſen. Sagt er ihnen 3. B., daß ſie jich in dem : 
Hauſe eines Vornehmen nicht eher niederſehen, als bis ſie geheißen werden - 
und daß dann ihve Haltung beim Sißen nicht eine faule oder bequeme, 
- 
jondern eine aufrechte und ruhige ſei, ſv füge er noch bei, dies bringe die 
Vorſtellung mit ſich, daß ſie ſich in einem fremden Zümmer und vor einer 
höhern Perſon befänden. Drittens müſſen ſie darüber inſtruirt werden, 
daß die Convenienz durc< die Harmonie mit der Geſinnung einen höhen 
Werth gewinne und zu einer guten Erziehung gehöre, daß ſie aber im Leben 
immerhin nur einen untergeordneten. Rang einmehme und daß darunter 
feine Pflicht leiden dürfe , denn dieſe ſtehe ungleich höher als jene. In 
gleicher Weiſe haben die Eltern zu verfahren und wer immer das Geſchäft 
der Erziehnng zu hejorgen hat. 
Correetur der ſchriftlichen Arbeiten. Die ſchriftlichen Auffäße bedürfen 
ſowohl rückſichtlich des Siyls als der Orthographie einer jorgſältigen Cor. 
reetur, cin Geſchäft, das zwar viele Mühe und großen Zeitauſwand fox: 
vert, fich aber auch reichlich belohnt; denn was mit allem Regelwerk nicht 
zu erreichen iſt, das erreicht man mit der Correctur, vorausgeſeßt, daß ſie 
vernünftig behandelt wird. Wir verſtehen unter einer vernünftigen Cor: 
rectur nicht die bloße Erhebung, ſondern die wirkliche und gründliche Ver: 
beſermug der vorgefundenen Fehler. Vernünftig iſt ſie, wenn dadurch der 
Schüler felbſt in Anſpruch genommen und jeine Thätigkeit beſchäftigt wird, 
Gründlich nennen wir ſie, womt man ſich dabei an ein genaues und con: 
jeaquentes Verfahren hält. Als erſte Regel ſtellt man den Saß anf, daß 
>er Schüler felbſt eyrrigiren ſoll, was natürlich nur möglich iſt, 
wenn ex nichts ſchreiben darf, was er nicht zu ſchreiben weiß , und wenn 
er die Hauptgrundſäße kennt, nach welchen ſich Saßbau und Styl richten; 
für dieſen Fall ſmd dann die Verſtöße gegeit Diction und Orthographie als 
Rertehen zu betrachten, die der Schüler jelbſt wohl gutmachen kann. Hir- 
mit iſt zugleich die Weiſe angedeutet , wie ſich der Lehrer das Geſchäft der 
Correctur erleichtern könne. Ex ſtreicht die Fehler bloß an, der 
Schüler hat fie zu tilgen. Sind die Kinder auf ihre ſchriftlichen Arbeiten 
gehörig vorbereitet, jo wird es nur wenige Fehler zu unterſtreichen geben, 
wenn er ernſtlich an der zweiten Regel feſthält, daß er nämlich beim 
Schreiben gute Pylizei übt. Er ſehe ſtreug darauf, daß die Schüler 
die vollendete Arbeit auſmerkjam dur<gehen, ehe ſie ihm ſolche in die Hand 
+

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A. Bis F. (Formaler Unterricht). Kupferberg, 1863.

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