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A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

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Bibliographic data

fullscreen: A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

Multivolume work

Persistent identifier:: 122699475

Title:: Real-Encyclopädie des Erziehungs- und Unterrichtswesens nach katholischen Principien

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Multivolume work

Publisher:: Kupferberg

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Access restriction:: Siehe Bände

Volume

Persistent identifier:: 122699556

Title:: A. bis F. (Formaler Unterricht)

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Volume

Publisher:: Kupferberg

Publication year:: 1863

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: 122699556

Fußnote/Bemerkung:: Systemvoraussetzung der Online-Ausg.: HTML; Zugriffsart: Internet und World Wide Web

Access restriction:: Siehe Bände

Lemma

Title:: Amerikanisches Erziehungswesen

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Lemma

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: BBF0631935

Access restriction:: Siehe Bände

Contents

Table of contents

Full text

Amerikaniſche3 Erziehung3weſen. == Ammenpflege, | 83 
lung in der Familie und in der Gemeinde. Es iſt dies eine Erſcheinung, 
welche Alle nachdenklich machen ſfollie, vie es gelüſtet, die Religion aus dem 
Gebiete des elementaren Unterrichtes zu entfernen. Der Lehrer wird durch 
Nichts jo innig mit den Eltern und den Kindern. verbunden, als durch die 
Gemeinjamkeit des Bekenntniſſes. =“ No<h erübrigt uns, auf den Unterſchied 
zu verweijen , der zwiſchen den freien Staaten und den Sklavenſtaaten der 
amerikanijchen Union ſich geltend macht. In den Sklavenſtaaten liegt das 
Volksſchulweſen- ſchon um vdeßwillen darnieder , weil es im Intereſſe der 
Stlavenhalter liegt , nur jene dürftige Summe von Kenntniſſen zu pflegen, 
die fie für ſich ſelbſt brauchen. Die Sklaven dürfen nirgends unterrichtet 
werden. Nach einem Geſeße in Südcarvlina von 1860 wird jeder 
Sklave, der in einer Geſellſchaft angetroffen wird, die irgend einen Unter- 
richt zum Zwe&e hat, mit 20 Peitſchenhieben beſtraſt. In Nordcaros- 
lina und jo auch in Südcarolina, Georgien und Louiſiana wird 
einen Sklaven Leſen und Schreiben lehren oder ihm Bücher oder Hefte 
verkaufen oder ſchenken, an dem Sklaven mit 39 Peitſhenhieben , an dent 
Weißen mit 5000 Dollars beſtraft, Alles aus dem Grunde, weil dies die 
Silaven unzufrieden mache und zum Aufſtand treibe. In Georgien kann 
jogar ein Vater vevrurtheilt werden , weil er ſein eigenes Kind unterrichtet 
hat. (S. Allgem. Zeit. von 1835. Nro. 337, in v. Nottec's und Welker's 
Staatsl. u. A. Bildung.) Georgien zeigt überhaupt die härteſte und ſchänd- 
lichſte Graufamkeit gegen die Cherotins, die Ureinwohner Georgien8, welche 
Chriſten ſind und Fortſchritte in der Bildung zu machen ſuchen und Hand- 
werker und Schullehrer unter ſich anſiedlen ließen. Dagegen hat Maſſa- 
<hujetis ven Marshpee - Indiern 1835 ein Jahrgeld aus jeinen Schulfonds 
ausgeworjen und das Geſeß von 1789, das das Leſen und Schreiben lehren 
vei Todesſtraſe verboten , auſgehoben. Im Ganzen hat die Union 60 in- 
diſche Schulen und gibt dafür 200,000 Dollars jährlich aus, aber die Haupt- 
Ihule, die Academie der Choktaw8, befindet ſich in ſchlechtem Zuſtande, 
Ammenpflege. =- Es beweiſt eine geringe Sorgfalt für die höhern Zwee 
der Erziehung , daß dieſe Art von Anſtalten , denen doch ein educatives 
Element nicht abgeſprochen werden kann, bis8her feine größere Verbreitung 
geſunden haben , obwohl das Bedürſniß nac< Ammen mit dem Gelde und 
der Bequemlichkeit der vermöglicheren Klaſſen der Geſellſchaft auffallend zu- 
nimmt. Die Amme legt häufig den Grund zur ſittlichen Lebensrichtung 
Des Kindes, das ſie ſtillt, nichts zu ſagen von dem Einfluſſe , den ſie auf 
die Geſundheit des lekteren übt. Es jind uns in neueſter Zeit zwei Fälle 
vekannt geworden , wo die Diebsgeſinnung der Amme an vem von ihr ge- 
nährten Kinde ſic) kund gab. Wir brauchen das Maß deſſen, was ein 
Säugling von ſeiner Amme Gutes oder Böſes annehmen Fann , nicht zu 
wiſjen, um einen Grund zur Vorſicht zu haben ; genug, daß ein ſolcher Ein- 
fluß beſteht. Durch dieſen Act der Ernährung wird ein ſo geheimnißvolles 
Band zwiſchen Amme und Säugling geſchlungen , daß man zu Rouen, in 
Boulogne-ſur-Mer u. a. a. O. die höchſt merkwürdige Erfahrung gemacht 
hat, daß die meiſten Findelkindex von ihren Müttern umnittelbar naß der 
Geburt verlaſſen wurden, nicht mehr aber , wenn ſie von ihnen geſtillt 
worden. Auf derartige Thatſachen hin werden wir wohl berechtigt ſein, die 
Ammenpflegen den Erziehungsanſtalten beizuzählen. In Paris beſteht eine 
jolche Anſtalt unter dem Namen Direction des nourrices , welche für aus- 
gewählte, gejunde, ſittliche Ammen um einen billigen Preis ſorgt, und für die 
Kinder der Armen, welche in ihr ſelbſt geſtillt werden, die Transportmittel und 
die Koſten der Stillungszeit auſbringt, auch eine verſtändige und religis8- 
bildende Auſſicht über Ammen und Kinder führt. --- Doch iſt dieſer Gegen-

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A. Bis F. (Formaler Unterricht). Kupferberg, 1863.

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