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A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

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Bibliographic data

fullscreen: A. bis F. (Formaler Unterricht) (1)

Multivolume work

Persistent identifier:: 122699475

Title:: Real-Encyclopädie des Erziehungs- und Unterrichtswesens nach katholischen Principien

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Multivolume work

Publisher:: Kupferberg

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Access restriction:: Siehe Bände

Volume

Persistent identifier:: 122699556

Title:: A. bis F. (Formaler Unterricht)

Editor:: Rolfus, Hermann; Pfister, Adolph

Document type:: Volume

Publisher:: Kupferberg

Publication year:: 1863

Place of publication:: Mainz

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: 122699556

Fußnote/Bemerkung:: Systemvoraussetzung der Online-Ausg.: HTML; Zugriffsart: Internet und World Wide Web

Access restriction:: Siehe Bände

Lemma

Title:: Angewöhnung zum Guten

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Lemma

Language:: German

Collection:: Pädagogische Nachschlagewerke

Link zum Katalog:: BBF0631959

Access restriction:: Siehe Bände

Contents

Table of contents

Full text

Anhalt - Bernburg und Anhalt - Deſſau - Köthen, 75 
ſuchen. Durch das ſtete Bekämpfen des Böſen aber und die völlige Ab- 
- neigung tritt naturgemäß das entgeogengeſezte Gute in den Vordergrund. 
Man kann deim Kinde nicht die Unhöflichkeit abgewöhnen , ohne ihm zu- 
gleich die Höflichfeit anzugewöhnen. Je mehr das Bewußtſein und die Er- 
kenntniß des Kindes ſodann ſich entwidelt , deſto nöthiger iſt e8, das Kind 
an das eigentliche (poſitive) Gute zu gewöhnen und es anzuhalien , das 
Gute auſzuſuchen und es zu thun. Dieſe guten Handlungen ſind haupt- 
ſächlich die religiöſen Uebungen , die Verträglichkeit, Sanftmuth , Mitleid, 
Demuth, Zuvorkommenheit, Freundlichkeit und die aus dieſen Seelenzuſtän- 
den hervorgehenden Handlungen. So wird dann die Bekämpfung des Böſen 
ſic) mit der Pflege des Guten vereinigen, um die ſittliche Gewohnheit, die 
Tugend als Endziel der Erziehung zu erreichen. 
Anhalt - Bernburg und Anhalt-Deſſau - Köthen. Die Anhalt'ſchen Fürſten 
und Regierungen haben von jeher dem Schulweſen große Aufmerkjamkeit 
gewidmet. Schou 1619 hatte Fürſt Ludwig von Anhalt-Köthen den Wolfgang 
Ratich nach Köthen berufen und demſelben zur Verbeſſerung des Sc<ulun- 
terricht8 nicht unbeträchtliche Mittel zur Verfügung geſtellt. Es wurde eine 
neue Schule von ſec<s Klaſſen errichtet und der Eifer war ſo groß , daß 
bei der Eröffnung derjelben 231 Knaben und 202 Mädchen eingezeichnet 
wurden. In Deſſau wurde es bekanntlich 1774 dur< die Großmuth Le0- 
pold Friedrich Franzens von Deſſau Baſedow möglich , ſein RNhilanthroöpin 
zu eröffnen. Wenn auch dieſe Inſtitute nicht leiſteten, was ſie verſprachen 
und wieder zu Grunde gingen, ſo beweiſt dies doch den guten Willen der 
Fürjten, der ſich bis auf die neueſte Zeit erſire>t. Daher kommt es auch, 
daß vas Anhaltſiche Schulweſen ſich vor dem mancher anderer Länder vor- 
theilhaſt unterſcheidet. Sämmtliche Schulen in Anhalt-Deſſau-Köthen , die 
gelehrten wie die Volksſchulen, find durch das Sculgeſeß vom 20. April 
1850 zwei Schulräthen unterſtellt worden, die Müglieder des herzoglichen 
Conſiſtoriums ſind; die Volksſhulen werden von 15 JInſpectoren , die aus 
den Geiſtlichen de3 Landes genommen werden, beaufſichtigt. Die einzelnen 
Schulen unterſtehen der Inſpection der Ortsgeiſtlihen. Obwohl 19 die 
Schule ganz in der Hand der Geiſtlichkeit liegt , ſind die Bildungs- und 
öconomiſ<hen Verhältniſſe vielfach günſtiger, als in Nachbarſtaaten. Das 
Herzogthum Anhalt-Deffau-Köthen hat 166 Elementar- und Bürgerſchulen 
mit 212 Lehrern und 4 Lehrerinnen. In jedem Dorfe, in vem die Kinder- 
zahl 140 überſteigt, iſt ein zweiter Lehrer angeſtellt und iſt al8dann der 
Eine der beiden Lehrer Knaben-, der andere Mädchenlehrer. Die Sc<ul- 
pfliht beginnt mit dem zurückgelegten ſechſten Lebensjahre und endigt bei 
den Knaben mit dem fünfzehnten, bei den Mädchen mit dem vier- 
zehnten Jahre. Der geringſte Gehalt eines Volksſhullehrers beträgt 
200 Thaler, der ſich auf dem Lande bis zu 400 und in Städten bis zu 
500 Thalern ſteigern kann. Der Lehrer iſt Staatsdiener ; bei eingetretener 
Untauglichkeit erhält er ſchon nach fünfjähriger Dienſtzeit, wenn ver Gehalt 
nur 300 Thaler oder darunter beträgt, die Hälfte, und wenn er mehr als 
300 Thaler beträgt, */,; deſſelben als Ruhegehalt. Nach 50 Jahren er- 
hält der Penſionär den vollen Gehalt. Das Schulgeld iſt gering und wird 
von den Steuerbeamten eingezogen ; dem Lehrer wird eine Durc<hſchnitts- 
jumme aus der herzoglichen Kaſſe vergütet. Die Schulhausbauten werden 
nur zu ?/; von der Gemeinde , zu ?/; dagegen von Staate getrageit. Die 
Lehrer erhalten ihre Ausbildung in dem Landesſeminar zu Köthen, welches 
von einem Director, zwei Oberlehrern, einem Muſiklehrer und drei Lehrern 
geleitet wird , obwohl 1860 nur 20 Seminariſten und 24 Präparanden in 
vemjelben waren. Die Aufzunehmenden müſſen das ſechszehnte Lebensjahr

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A. Bis F. (Formaler Unterricht). Kupferberg, 1863.

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