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tragen einiger jungen Lehrer ſogleih durc< allgemeines Mißtrauen und
durch Zurücziehung beſtraft wurde. Möchte dieſer Geiſt in den Familien-
vätern fortherrſ<en und der Berwaliung und dem Geſeke ein Verbün-
deter ſey.
Zuweilen ſuchen auch Parieileidenſchaften junge Leute zu ſich zu ziehen,
welche mehr Unterricht, als Erfahrung beſißen; allcin folche Berſuche ha-
ben wenig Erfolg, und unter den Lehrern herrſcht die Ueberzengung, daß
Achtung vor den Geſetzen und vor der beſtehenden Macht eine weſentliche
Pflicht für fie it, und daß man vurch gute Grundſätze und Arbeitſam-
feit in ſeinem Gewerbe ſich auszeichnet und demſelben mehr Anſehen
verſchafft.
Zu dieſer ſehr verbreiteten Anſicht kommt vei den aus den Normal?
ſchulen hervorgegängenen Zöglingen auch noc ein Gemeingeiſt und ein
Ghrgefühl , die man nicht genug aufmüntern kann. Dieſe ftitliche Solida-
rität , welche ſich unter den Zöglingen einiger durch gute Ordnung und
Digsciplin ausgezeichneten Anſtalten fortpflanzt, befeſtigt die Ächtung vor
der Pflicht. Oft üben auch die Direftoren ſolcher Anſtalten fortwährend
einen wohlthätigen Einfluß auf die jungen Lehrer; ſie correſpondiren mit
ihnen, unterſtüßen ſie durch weiſe Rathſchläge , laſſen ſie die Schule als
einen gemeinſamen Mitielpunkt betrachten, wohin jeder von ihnen von Zeit
zu Zeit zurückfehren fann, und deſſen Andenken ſie anregt, in den religivz
ſen und moraliſchen Grundſätzen, die ihnen eingeprägt wurden, zu behar-
ren. Wir haben viele Details über dieſe väterlichen Mittheilungen ge-
ſammelt. Unter Anderem hat eine kleine Normatſchule, die zu Barcelon-
neite, rührende Beiſpiele davon geliefert. Man hat alſo Urſache zu glau-
hen, daß die Einführung der Clementarnormatſchulen ſegenbringend ſeyr
und auch ferner Meuſchen bilden wird, die vom Gefühle ihrer religiöſen
und moraliſchen Pflichten durchdrungen und von Ciſer für die Erziehunz
der Jugend beſeelt ſind. Allerdings iſt voch Vieles zu thun. Die Depar-
tements haben einige Schulen, welche Aufangs ſchlec9t eingerichtet waren
oder zu zahlreich beſucht ſind, mit einem neuen Local zu verſehen; bei
einigen anderen haben ſie die Bibliothek und die Huülfsmittel des Unter-
richts zu vervollſtändigen. Bei der Aufnahme von Zvöglingen in dieſe Schu-
len muß eine immer ſtrengere Wahl ſtattfinden; einige Theile des Unterrichts
müſen ſclbſt gegen den Willen der Ortsbehörden bejchränft und neue Maß-
regeln getroffen werden, damit jeder mit einem guten Zeugniſſe abgehende
Zögling, der ſich zum Cramen einſindet und ſein Diplom erhält, unmit-
telbar angeſtellt und in die Pflichten feines nenen Standes eingeweiht
werde. Jedenfalls iſt vas gegenwärtige Reſultat ein günſtiges, und das
bereits erlangte Gute kann zu noch größerer Enu*fwickelung gelangen.
Außer den 76 Normalſchulea, von denen vier ven Geiſilichen geleitet
werden , zwei aber Brüdern von der <hrifilichen Lehre anvertraut find, gibt
es noch drei Schulen derſelben Gattung, welche für die nichtfatholiſchen
Confeſſionen beſtimmt ſind und unter der Leitung proteſtantiſcher Geiſi-
lichen jiehen.
Die Unierhaltung der Normalſchulen erfordert jährlich eine Ausgabe