H.
Aufſätze und Ausarbeitungen.
1.
Des Schullehrers Jubelfeier,
Wenn der Schullehrer dur<h den langen und verſchiede-
nen Wechſelfällen ausSgeſeßten Zeitraum von 50 Jahren ſeinen
ſegensvollen Dienſt treu und untadelhaft, ſey es an einem und
demſelben Orte, oder auf zwei und mehreren Poſten, verwals
tet hat, ſo darf er gewiß mit Jubel und Freude, mit Dank
und Rührung auf ſeine durchſchrittene Laufbahn, wie auf ſein
vollbrachtes Werk zurückbli>en. Es darf ſein Auge mit Wohl-
gefallen auf ſeinen Schülern, wie auf der Gemeinde , welcher
er in aufopfernder Liebe gedient, immerdar ruhen, Es darf
und ſoll ſich ſein Bli> zu Dem erheben, der das Leben friſtete
als Herr des Lebens ,/ der als der Mächtige Kräfte unb An-
triebe verlieh, und der mit ſegnender Hand der wierigen und
ſchwierigen Arbeit reichen Erfolg und der ausgeſtreuten Saat
ves Guten Wachsthum und Gedeihen ſchenkte. Der Tag, an
welchem er dieſes zu thun ſich bewogen fühlt, wird ein feier-
licher , ſchöner und ernſter Tag ſeyn müſſen, und die Art,
wie es geſchehen ſoll, wird ſich nothwendig von jeder andern
Art ſtiller und eigener Geiſtesbeſchäftigung und Gefühlsane-
regung zu unterſcheiden haben. Durch eine veranſtaltete öfs
fentliche Jubelfeier, wie ſie einem, im gaottſeligen Tagewerke
des <+riſtlichhen Sculunterrichtes und der Erziehung ergrauten
und 50 Jahre im ehrenvollſten Dienſte geſtandenen, und bes
ſtandenen Schulmanne gebührt, wird nicht nur für ihn ſelbſt,
ſondern auch für alle ſeine Schüler , für Eltern und Kinder,
Quartalſchrift VL, Jahrgang. 4, Heft. 25