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erfordert? =“ I< antworte mit Ja, im Namen
aller derer, welche dieſe Zeilen leſen. Denn wer
wäre unter uns wohl ſo ohne Sinn für das Wohl
ſeines eignen Geſchlechtes , ſo ohne Theilnahme an
dem ſprachloſen und doch ſo beredten Iufſtreben der
Menſchheit im Kinde, daß er nicht den Aufruf in
ſeinem Innern, hier weiſe mitzuwirken , fühlen,
und dem Drange des Wohlwollens, Wohlſeyn zu
beſördern, gern. folgen ſolite? Und daß zugleich die
Stimme der Pflicht gebietet, wozu wir uns jekt
aus freier Neigung bejtimmen , dieß wird der Ver»
folg unſrer Unterjuchung jeibjt einleuchrend zeigen,
Was wir, die Erwachſenen, jekt ſind , das wird
der neue Ankömmling in unſerer Mitte werden ; wir
waren, was er iſt. Welche Mannigfaltigkeit von
Kräften und Fertigkeiten, welche ſich in einem Je-
den von uns ettwicelt haben! In ihm kaum eini-
ge Zeichen zur Ahnung, daß er ſich dereinſt über die
Begierde des Irdtſchen durc< Vernunft zu erheben
geſchaffen ſey. Wie entfalten ſich nun in ihm die
Fähigkeiten, welche ihn nachher als Menſchen ein-
zig ſeyn laſſen in ſeiner Art? Bringt er von ih-
nen bereits einen Theil mit in das Leben , welches
er beginnt? oder iſt das Getjiige in ihm blos eine
Anlage, das heißt, blos eine Einrichtung oder
Vorkehrung in ſeinem Weſen, durch welche nach
einiger Zeit Kräfte in ihm ſich regen werden, welche
anderer Art ſind, als die übrigen Kräfte der den