Full text: Allgemeine Bibliothek für das Schul- und Erziehungswesen in Teutschland - 5.1777 (5)

334 Klagen über die gegenwärtige 
in alten Zeiten geschehen) ohne die rckle Pflicht ge, 
Habt zu haben, bald diesem, bald jenem Unwissen 
den im Schulwesen Tage für Tage an dem Finger 
herzuerjählen, wie oft er seinen Schüler die Con 
jugationen hersagen lasse, ob er dieselben nach Ta, 
bellen, oder ohne Tabellen lehre, u. d. m. kurz, 
so manchem Unkundigen, der sich doch die Miene 
geben will sie zü verstehen, Arbeiten zu beschreiben, 
von welchen er doch am Ende eben so wenig versteht, 
als der Schulmann vom Kriegswesen, wenn rö von 
Generalen erklärt wird« Ja, meine Herren, ich 
behaupte nach der langen Periode, die aus der Be 
klemmung des Herzens geflossen ist, ich behaupte 
noch mehr: bald wünsche ich, gegen die Hirnwurh, ge 
gen den Unsinn, der ißt im Erziehungswesen herrschet, 
Aistulphs und Genserichs Zeiten zurück. Jeder 
Dummkopf, wenn er nur viel Eigendünkel und 
Unverschämtheit besitzet, will einen Erziehungörath 
vorstellen. Die Planenmacherey nimmt kein Ende; 
die Projektanten werden immer zahlreicher; jede Messe 
kömmt ein neuer Lastwagen mit Schulbüchern für 
Protestanten und Katholiken an, in welchen tausend 
mal einerley Sache gesagt und gedruckt wird. Muß 
nicht endlich dadurch das Wachsthum und der Fort, 
gang der Wissenschaften gehemmet werden? Und 
wie viel wäre in denselben zu thun? Allein, nun 
sagt man wenig neues mehr; möchte man nur die 
alten Realitäten gut nachsagen! — sondern der beste 
Schwär
	        
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