A. Abhandlungen.
Über den Einfluss des Alkoholgenusses der Eltern
und Ahnen auf die Kinder,
Vortrag, gehalten auf dem Kongreß für Kinderschutz, Mai 1908, De Haag, Hoiland.
Von
Dr. A. H. Ont, Arzt am Sanatorium Rheingeegt bei Leiden, HBolland.
Es ist von der Verwaltung dieses Kongresses vorgegeben, hier
nicht allein Gegenstände zur Sprache zu bringen, die das lebendige
Kind angehen, Sondern auch die Frage zu erwägen, was wir tun
können, damit das Kind kräftig zur Welt komme und wir ihm in
dem Lebenskampf einen normal gegunden Leib mitgeben, worin Sich eine
gegunde Seele entwickeln kann. Sobald diese Frage Sich in uns er-
bebt, tritt auch die große Masse der Krblichbelasteten und der
Minderwertigen vor ungere Augen. In Gedanken Sehen wir vor uns
die Kinder mit angeborenen Fehlern, die Blinden, die Taubstummen,
die Lahmen, und diejenigen, welche mit mißgegtaltetem Körper einer
Schweren Zukunit entgegen gehen.
Wir denken an die unzählbaren bleichen kleinen Kinder, welche
Schwach geboren werden und nur mit Sehr viel Mühe am Leben er-
balten werden können. Wir Sehen mit ängstlicher Sorge nieder auf
die Kinderschar, die tuberkulögen Eltern entsprossen, bald drügenhaft
wird. Wann werden anch 8ie ein Opfer der Schwindgucht Sein ?
Wird die Krankheit warten, Sich ihrer Beute zu bemächtigen, bis
diesge Kinder scheinbar blühende junge Männer und“ „Frauen geworden
Sind, und dann 8ie wegholen?
Noch weniger vergesgen wir, ängstlich zu fragen : Was Soll aus
Zeitschrift für Kindorforschung. XIV. Jahrgang, 1