242 B. Mitteilungen.
Nr. 4. Kin halboffener, mit zwei Schimmeln bespannter Wagen der
Paketfahrtgesellschaft kommt daber . . . Ein eingames rotes Plügchsgofa
trauert im Innern dem neuen Heim entgegen.
Die Schüler: Zwei Pferde waren auf der Straße. .. Zwei Pferde und
zwei Mann gingen mit dem Paketwagen (letzteres Wort etwas vorstümmelt
ausgesprochen) . . . Zwei Männer sitzt auf dem Wagen ... Der Mann
peitSchte den Pferd . .. Zwei Pferde gitzt auf den Wagen.
Nr. 5. Lin dienstfreier Briefträger, rauchend, pasgiert. Die Hände
in den tiefen Tagehen des offen leicht hin- und berflügelnden Mantels.
Vollste Zufriedenheit im Gesicht. 80 gefällt ihm das Leben. Ungere
Blicke begegnen Sich.
Die Schüler: Der Briefträger ging auf der Straße. Der B. hat eine
neue Mütze. Der Mann aufbewahren Briefe.
Nr. 6. Lin einfacher Mann rennt der elektrigschen Straßenbahn nach,
erreicht gie und schwingt Sich geschickt hinauf.
Die Schüler: Der Mann hüpfte auf dem Straße. Der Mann . . . laufen
. - aui der Straßenbahn . ..
80, und Sehluß für heute. Wir getzen uns auf die Plätze, und in
diesgem Augenblicke bricht ein breiter Sonnenlichtstrabl aus dem winter-
lichen Gewölk mit Macht hervor und überflutet ungere Köpfe ... alle...
die kleinen und den großen. Habe Dank, du ewiges Licht von oben.
HU.
Angchanungsuntericht. In der verflossenen Stunde ist die an
der Wand hängende, geschmackvyolle, holzumrahmte Schlaguhr, die dem
Nebenschulgebäude ungerer Angtalt zugleich als maßgebender Chronometer
dient, kurz beschrieben worden. Heute Soll mit kleinen Erholungspaugen
zum Ablegen der Zeit, Minute für Minute verwendet werden. Dieses
Pensgum stand gchon früher auf der Tagesordnung. Entdeckte Ungicher-
beit, klaffende Lücken haben mich zur nochmaligen gründlichen Beband-
lung bestimmt. Zu meiner Freude kann ich konsgiatieren, daß dieses etwas
einförmige Tun die Aufmerksamkeit, das Interesse der Kinder Kkeineswegs
ermüdet, der ins Laufen geratenen Mechanizmus gie bald erfaßt hat, 80
daß auch die Schwächsten der Schwachen binnen Kurzem mutig und eifrig
Sich von Selbst zu Rede und Bchrift drängen. Nur einer ist unter der
Schar, der von der Heerstraße abzubiegen, Seinen beweglichen Geist auf
eigene Wegelein Spazieren zu führen, alleweil geneigt ist: Fritz Better-
mann. Kin kleines, zierliches, blondes Bürschlein von elf Jahren. Der
Vater ist Grubenschmied bei Waldenburg. Mit geinen braunen, pfiffigen
Augen gnekt er wie ein munteres Yüchslein in die stille .Welt hinein, die
zu groß geratenen Ohren stehen weit ab von dem kindlichen Kopfe. Nie
1ISt es In ihm ruhig, die Aufmerkgamkeit verpufft beständig, mit ganzem
Herzen ist er bei Lachen, Plaudern, Späßen, Allotria. Auch Neigung zu
drolligem Zorn, Trotz und Wideraland habe ich beobachten Können, doch
ist er im (Grunde geines Wegens gicher äußerst gutmütig und harmlos.
Freilich muß man täglich eine anständige Portion Strenger zurechtweisender
Blicke für ihn Speziell bereithalten. Aber böse kann man ihm nicht gein,