der Reichsberatungsf celle für Arbeitsunterricht
Herausgegeben von
Prof. O. Frey in Leipzig-Co., Eichendorffſtr. 34
i. Jahrg, Nr 2 Berlag Quelle & Meyer in Leipzig - November 1923
von der Arbeit einer Beratungsſtelle
für Arbeitsunterricht.
Die erſte Nummer des Mitteilungsblattes har verſucht, den Gedanken der Be-
ratung mit der von der Reichsſchulkonferenz geleiſteten und mir der in den Verſuche-
ſchulen lebendigen Arbeit in Verbindung zu bringen,
Vine Schädigung des Sedankens würde durch die Auffaſſung gegeben ſein, daß
durch Gründung einer Zentralſtelle die Arbeit beſtehender Beratungsſtellen erſetzt oder
entwerter werden könnte, In. den Forderungen des V. Ausſchuſſes der Reichsſchul-
konferenz ſind Beratungsſtellen unter b) erwähnt, iſt die Zeicheſfelle als Sammelſtelle
gedacht.
Nicht nur die Tatſache, daß die Schulverwaltungen in den Zänden der Landes-
regqierungen liegen, Einrichtung. von Verſuchsklaſſen, von Kurſuysgarbeit für die Lehrer
von den Verwaltungsbehörden im Einvernehmen mit der Lehrerſchaft organiſiert
wird, guch der innere Srund, daß die Arbeitsſchule Zeimarsſchule iſt, die Verſtändigung
der Gleichgeſinnten innerhalb der Zeimat erfolgen muß, fordert die Organiſationso-
form der Beratunäsſtelle. Ob dieſe Stellen Arbeitsgemeinſchafren der Lehrer inner-
halb der Organiſation ſind, ob ſie von der Schulverwaltung gegründet ſind mir dem
Streben, dem Reformgedanken ſichtbare Seſtalt zu geben, iſt ſekundär für die Frage
des Zuſammenſchluſſes. Der Wert der an ſolchen Stellen geleiſteren Arbeit kann nur
erhöhr werden, wenn bekaynnr wird, wo deutſche Lehrer in gleichem oder ähnlichem
Sinne arbeiten.
Der Ausrguſd) der beſtehenden Berarungsſtellen kann natürlich nicht organiſiert
werden ohyne die Zilfe der pädagogiſchen Preſſe, Formen für einen ſolchen Preſſedienſt
jezt zeichnen zu wollen, würde gerade von denen als Vermeſſenheit oder Laivität
empfynden werden, die in dieſer Urbeit ſtehen und die Schwierigkeiten derſelben, den
Rampf um die Eyiſtenz täglich erleben,
Alſo können Formen der Verſtändigung wohl nur ſo entſtehen, daß die Zentral-
gelle praktiſche Vorſchläge macht. Srillſchweigende Vorausſezung wird dabei immer
bleiben, daß die Mitrel für die Durchführung ſolcher Arbeit gufgebracht werden
können.
Mit der Arbeirsſchulbewegung in Deutſchland iſt der Gedanke der Schul-
ausſtellung eng verknüpft. Immer wieder iſt der Verſuch gemacht worden, durch
Ausſtellen von Schüler» und Lehrerarbeiten ein Bild zu geben von den Lehrabſichten
und den Lehrerfolgzen, durch Zinzuziehen der Schuylinduſtrie von zeitgemäßer Aus-
ſtattung der Schulen mir Wohnmitteln und Lehrmitteln.