Full text: Mitteilungsblatt der Reichsberatungsstelle für Arbeitsunterricht - 1.1924 (1)

 
Litteilungsblatt 
der Reichsberatungsſtelle für Arbeitsunterricht 
' Herausgegeben von 
Prof. OÖ. Frey in Leipzig-Co,, Eichendorffſtr. 34. 
x. Jahrg, Nr. 3 - Verlag Quelle & Meyer in Leipzig Febr. 1924 
 
 
 
 
Sicherſtellung des Seminars für Werkunterricht in Leipzig. 
Ja den leßten Wochen des vergangenen Jahres iſt es gelungen, die Fortführung der Arbeit 
am Seminar für Werkunterricht in Leipzig. zu ſichern. Das Neichsminiſterium des 
Innern, das Volksbildungsminiſterium Sachſen und die Stadt Leipzig haben ein Abkommen 
getroffen, durch das die Lehrkräfte zur Verfügung geſtellt bleiben, die Gehäudeerhaltung, die 
Verſorgung mit Strom und Gas, Heizung geſichert iſt. 
Damit iſt die Anſtalt erhalten, deren Arbeit ſeit mehr als 25 Jahren für die Pflege des 
Werkunterrichts in Deutſchland bedeutungsvoll geweſen: iſt. Der Deutſche Verein für werk- 
tätige Erziehung hat in ſeinen Landesorganiſationen verjchiedenartige Verſuche gemacht, nicht 
nur die Praxis des Werkunterrichts den Zeitforderungen anzupaſſen, ſondern auch für die Ein- 
ſtellung der amtierenden Lehrer dur) Kurſe, Ausſtellungen, Vorträge, Anregung zu geben und 
die Wege zu ebnen. Die Zentralſtelle für die Lehrerausbildung ſollte nac) den Saßungen das 
Werkſeminar in Leipzig ſein. Jn der Zeitſchrift „Arbeitsſchule“ iſt wiederholt auf die Exiſtenz: 
ſchwierigkeiten der Anſtalt hingewieſen worden. Nur durch die großzügige Hilfe des NReichs- 
miniſteriums des Jnnern und des ſächſiſchen Miniſteriums für Volksbildung war es möglich, 
die Kurſusarbeit im Jahre 1923 durchzuhalten, 
Die Kurſusarbeit am Workſeminar kann ſchlechthin als die Vorausſeßung einer wirkungs- 
vollen Durchführung des Gedankens eine Reichöberatungsſtelle bezeichnet werden, Die 
unmittelbare Zuſammenarbeit mit Kollegen aus allen Teilen Deutſchlands ſichert nicht nur 
die unentbehrliche Fühlung mit der Schulpraxis aller Bezirke, ſie ſpinnt auch die wichtigſten 
Vorbindungsfäden zwiſchen den beiden Funktionsformen Fortbildung und Beratung. 
Das Miniſterium für Volksbildung in Dresden hat im Vorordnungösblatte vom 5. 1. 1924 
Seite 6 folgende Beſtimmung getroffen: | | 
Das Miniſterium iſt bereit, für das Schuljahr 1924/25 vier Volköſchullehrer und zwei 
Lehrer ſtaatlich höherer Lehranſtalten zur Teilnahme an einem Hauptlehrgange des Woerk- 
ſeminars in Leipzig zu beurlauben, Geſuche ſind im Dienſtwege bis zum 3x. Januar 1924 
einzureichen. Die Teilnehmer ſollen zeichneriſche Begabüng und techniſche Befähigung beſißen 
und mit den Grundgedanken des Arbeitsunterrichts vertraut ſein. 
Mit dieſem Vorgehen des ſächſiſchen Miniſteriums iſt nicht nur die Kurſugarbeit des Werk- 
ſeminars in ihrer Bedeutung für die Pflege der Arbeitsöſchulidee anerkannt, es iſt zugleich 
organiſatoriſch der Weg gewieſen, der auch im verarmten Deutſchland gegangen werden muß, 
wenn die Verſtändigung unter den Schulprafktikern über Auffaſſung und- Durchführung der 
Arbeitsſchule wachſen ſoli. Hoffentlich finden andere Schulverwaltungsbehörden bald die Möglich: 
feit, auf gleiche oder ähnliche Weiſe den Fortbildungswillen -in der Lehrerſchaft zu unterſtüßen, 
* | 
| - Zur Maäterialverſorgung der Sculflaſſen, | 
Die Materialnot hemmt die Entwieklung der Arbeitsſchule. Die Schulen werden aber in 
einigen Arbeitsmitteln Überfluß haben können, wenn ſie ſich ſelbſt verſorgen. Es wird dann not- 
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