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IV, „Ueber den Einfluß des Obmannes auf die Er»
ziehung,“
V. „Ueber das Verhältniß des Obmannes zu den Amts-
genoſſen.“
VI. Ueber das Verhalten des Obmannes gegen die Mits-
ſprechenden.“
VILL „Ueber das Verhalten des Obmannes gegen Bor-
geſeßte,“
YIIL, „Von den Eigenſchaften des Obmannes,“
Dieſe Abſchnitte führen tiefer in das innere Getriebe,
in die eigenthümlihe Thätigkeit der Sc<ulenleitung, und
was wir im Eingange über die Schrift im Allgemeinen
ſagten , gilt vorzugsweije von ihnen. Wir halten den 11.
Abſchnitt für den ſhwächſten, haben ihn aber deßhalb her-
vorgehoben , weil die organiſche Gliederung des Sc<hulwe-
ſens im Ganzen und im Cinzelen die rechte Stellung der
Bürger - oder Neglſchule zu ihren gelehrten und nicht ge-
lehrten Schweſtern eine Arbeit der gegenwärtigen Zeit iſt.
Allen Lehrern, namentlich aber allen Leitern und Leh-
rern vielgliederiger Schulen müſſen wir dieſe Schrift em-
pfehlen. Sie wird für Keinen ohne Anregung und Beleh-
rung ſein. Daß das Aeußere mit dem Juneren harmonire,
auch dafür iſt durc; gute Ausſtattung geſorgt.
Janſon,
Sc<hul<hronik und MiScellen,
Würtemberg, 1843. (An die Mitglieder des würtembergiſchen
Volksſchriftenvereins.) Nachdem der Verein einen ſo erfreulichen
Fortgang genommen, daß er bereits über 600 Mitglieder zählt, erz
ſchien es nothwendig , in einer Verſammlung des Ausſchuſſes , welche
am 13. November in Kirc<heim ſtattfand, die weiteren Maßregeln zu
veſtimmen. Von dieſen iſt den Vereinsgliedern Folgendes mitzutheir-
len: 1) Den Bereinsgliedern werden ſämmtliche Vereinsſchriften von
den Buchbindern ſteif broſchirt zugeſendet, und werden dieſelben 'gebe-
ten , diejenigen Schriften , welche ſie nicht behalten wollen, dem Buch»
binder in Bälde wieder zurückzuſenden. Wünſchen dieſelben die Schrif-
ten bloß geheftet, oder nac eigener Uuswahl zu erbatlten, ſo haben
ſte ſic) mit dem Vereinsbuchbinder zu verſtändigen. 2) Den Statuten
gemäß erhält jedes Wereinsglied für die Hälfte ſeines Beitrages Schrifs-
ten unentgeltlich, daher bet der halbjährig von dem Buchbinder zu
machenden ReGnung jener Betrag in Abrechnung kommt, Die Buch-
binderkoſten haben die Vereinsglieder beſonders zu entrichten. 3) In
den Statuten iſt als Rechnungsjahr das Kaienderjahr angenommen,
Wichtige Gründe, und beſonders, daß im September jedes Jahr von
dem Ausfuſſe öffentlitje Rechenſchaft abgel?gt werden ſoll, haben
den leßteren beſtimmt, vorläufig das Etatsjahr als Rehnung31ahr
anzunehmen und daver mit dem 30, Juni abzuſchließen. 4) Die Beiz
träge der Mitalieder berechnen ſich daher, ſofern von Einzelen nicht
Beſonderes beſtimmt wird, nac<g Etatsjahren, und die erſtmals zu
gebenden Beiträge gelten für das Jahr 18 ?/,, 5) Da die Vrreins-
kaſſe bereits bedeutende Auslagen gemacht hat und ihr demnächſt noch
größere bevorſtehen, ſo bitten wir die Vereinsglieder um baldige Ein-
ſendung der Beiträge an die Agenten, welche dieſelben an die Ver-
einskaſſe befördern. 6) Aus dem gleichen Grunde bitten wir die Leſe-
vereine und die Schulfonds um Vorausbezahlung ihrer zugeſagten
Beiträge. Für den vollen Grſfaß derſeiben dur<z Vereinsſ<riften wer-
den wir Sorge tragen. 7) Sehr wünſchenswerth wäre es, wenn die
Sculfonds, welcbe die Vereinsſchriften zu erhalten wünſchen, uns
dieß zuvor dur< die Agenten meldeten. Je größer nämtich die Ruf-
lagen neuer Schriften gemaGt werden können, deſto wohlfeiler kön-
en wir die Schriften abgeben. 8; Das Vereinsblatt ſel im näch-
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ften Jahre , und zwar in zwangloſen Heften von 6 == 8 Bogen exs
ſcheinen, Für dasſelbe iſt, außer dem größeren Ausſ<uſſe, noch ein
engerer Redactionsausſchuß aufgeſtellt. Sowohl die Vereinsglieder,
als auch ſonſtige Schrifiſteler , welc<ße für echte Volksbildung durch
Schriften wirken wollen , erſuchen wir um Mittheilung gediegener
Aufſäße, Für die aufgenommenen werden wir angemeſſene Honorare
geben« Da dem Vereinsblatt bereits ein bedeutender Abſat in's Uus-
land eröffnet iſt, ſo kann der Preis ſehr billig geſtellt werden. 9)
Die Agenten werden erſucht, den ungefähren Bedarf an Schriften
für ihren Bezirk bei dem Vereinsſpediteur zur Ueberſendung an die
Vereinsbuchbinder anzuweiſen. Hierbei verſteht ſig von ſelbſt, daß
der Verein die von einem Buchbinder nic<t verſchloſſenen Schrifren
wieder zurücknimmt und , ſofern ſte ſchon gebunden ſind, den Ginband
vergütet» 10) Den Agenten werden beſondere Exemplare dieſex Bes
lege zugeſendet werden, welche ſie dann den Jebigen und künftigen
Mitgliedern mittheilen wollen,
Geißlingen an der Steig , im November 184Z«
Der Vereinsvorſtand
Dekan Kapff.
Poſeu, 19. Dee, 1843, Die königl, Regierung bringt in dem
heutigen Umtsblatte auf den Wunſc< mehrerer Kreisvorſtände des für
die GClementarlehrer des hieſigen Regierungsbezirkes beſtehenden Witts
wen - und Watſenunterſtüßungsvereins eine Ueberſicht von den Eins
nahmen und Ausgaben des gedacmten Fond8 am Schluſſe des Jahres
1842 zur allgemeinen Kenntniß, Die Anſtalt iſt im Jahre 1831 in's
Leben getreten und dur< die Gnade Sr. Majeſtät des Königs dazu ein
Stammcapital von 1200 Thlrn. hergegeben worden! Außer den Zinſen
dieſes Capitals beſtehen die Einnahmen aus den UAntrittsgeldern dex
neu zutrefenden und den laufenden Beiträgen der vorhandenen
Mitalieder , ferner aus den Abzügen der den Lehrern bewilligten Ge:
haltsverbeſſerungen und Gratificationen, und endlich aus der am erſten
Sonntage Jeden Jahres abzuhaltenden Kir<encollecte, Die disponibeln
Beſtände werden am Schtuſſe jeden Jahres capitaliſirt und dem Stamm»
vermögen zugeſc<lagen, und es gewährt der Fonds am Schluſſe des
Jahres 1842 folgendes Reſultat: Ginnahme 1320 Thir. (worunter
470 Thlr. 1 Sar. 2 Pf. an Zinſen von einem Gapitalvermögen von
6770 Shir. 22 Sgr. 6 Pf.; und 652 Thir. an laufenden Beiträgen
von 326 Mitgliedern), Ausgaben gleichfalls 1320 Thlr, , worunter
an Penſionen für die Hinterbliebenen Wittwen und Waiſen bereits
verſtorbener Lehrer 228 Thtr,., und zur Anlegung neuer Capitalien
1050 Zhlr. (Allg. Preuß, 3.)
Königsberg, 23, Dec. 1843, Das Turnen hierſelbſt ſchreitet
fröhlich vorwärts. Die Zahl der Turner beträat ſcon 750, Zu
dieſem guten Unfange hat der von des Köniz5s Majeſtät in Aller-
höchſtihrem Schloſſe zu den Rebungen bewilligte Saal, vielleicht der
geräumigſte in Europa, nict wenig beigetragen» Heil dem Könige
für dieſe Bewilligung und den reimen Segen, den ſie für unſere
Jugend zur Folge haben wird! (K. Z.)
Herzogthum Sachſen -Altenburg, In dieſem Staate befin-
“den ſich zur Zeit zehn Sonntags - und zwei Induſtrieſc<hulenz erſtere
in Altenburg, Eiſenberg, Kahla, Gösßniß , Lucka, Meuſelwits,
Orlamünde, Noda, Ronneburg, Schmölln; leßtere zu Kahla und
Orlamünde. C. B.
Berichtigung. Die A. S,.Z. theilt in Nr. 147 v. I. 1843 tie
Nachricht vom Tode des am 5. Auguſt 1843 verſtorbenen Rectors der
großen Mädchenſcqule in Magdeburg, unter dem Namen Rudolph
Anfner mit, was „Euſtac<hius Heinrich Wilhelm Rudolph Nefner“
yeißen ſoll. Wir bemerken hierbei zugleich noGH nachträglich , daß ſich
Aefner einen ni<t unbedeutenden Ruhm als Schriftſteller erworben
hat, namentlich durch ſein ſcgunes und nach den beßten Quellen dar»
geſtelltes Werk: „Friedrich der Große“ ( Magdeb, 1840. Rubachſche
Buchhandlung)» Der Verfaſſer iſt darin aus perſönlichen Gründen
pieudonym aufgetreten, allein ein Übelwollender Berichterſtatter bat
in einer belletriſtiſchen Zeitſchrift ſich für berechtigt gehalten, den
amen desſeiben verſtümmelt aufzude&en. Daher auf dem Titel des
Werk«es der Name: A. EG, Fern, -- 3 =