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einer an sführlihen Beachtung. Er war geboren zu Gr.
Glogau den 6, Januar 1724 und ſtarb den 17. Mai 1788
als Propſt des Collegiatſtiftes zu Preßburg, Sehr aus-
führlice Mittheilungen über die dur< ihn bewirkte BVer-
beſſerung des Schulweſens in oben genannten beiden Län-
dern erhält „der Erziehungs - und Sculrath.“ Heft 20.
Veber Felbiger „den Reformator des Deftreic<h - Böhmiſchen
Schulweſens“ vergl. Kröger „Reiſe dur; Sachſen nach
Böhmen und- Deſtreich.“ Altona 1840. 2. Thl. S. 113 u. f.
und kürzere biographiſche Mittheilungen in dem „katholiſchen
Ingendbildner,“ Erſter Jahrg. 1839 S. 418z ebendaſelbſt
aum S, 255.
Dieſem längſt entſc<hlafenen verdienten Pädagogen möch-
ten wir einen no< lebenden zur Seite ſtellen, der nament-
lim in neueſter Zeit durch ſeine söffentlihen Vorträge über
„provädeutiſce Spiel - und Beſchäfftigungsmittel der Kind-
heit“ in mehreren größeren Städten Deutſchlands die all-
gemeinere Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt: Friedrich
Wilhelm Anugußi Fröbel, geb. d. 21. April 1782 zu
Oberweißba<ß ( Shwarzburg - Rudolſjadt ). Ueber ſeine
Wirkſamkeit in Keilhau als Gründer und Vorſteher der
Deutſch - Erziehungsanſtalt daſelbſt , ſiehe den Bericht an
das hochfürſil, Conſiſtorium zu Schwarzburg - Rudolſtadt
von dem Superintendenten Zeh. A. S, Z. 1825. S,. 673z
über ſein ſpäteres Wirken in der Schweiz: Brzoska's Cen-
tralbibliothek. 1839. Juniheft S. 80. In Bezug auf
ſeine neueſten Beſirebungen mehrfache Mittheilungen in der
A. S. Z. Jahrg. 1839 und 40, Auch dürften zwei hier-
auf bezügliche, ſehr anerkennende Stimmen nicht zu über-
ſehen ſein, die erſte in dem trefflichen amtlichen Berichte
über den Erziehungs - und Lehrplan der Elementarclaſſen
der Leipziger allgemeinen Bürgerſchule von Pfarrer D. He-
xold in D. Vogels „Bürgerſchule zu Leipzig im I. 1842,“
S. 45, die zweite in Rector A. Begers Cinladungspro-
gramm zu den Ööffentlichen Prüfungen an der höheren Bür-
gerſchule zu Neuſtadt - Dresden: „Ueber die frühe Erziehung
des findlihen Geiſies,“ Neuſtadt - Dresden 1843. --
„Ehret die Frauen!“ Dieſe Mahnung unſeres treffli-
Gen Dichters dürfte wohl ganz beſondere Beachtung ver-
dienen in Betreff der Frauen, wel<e ſich dur< Erziehung
und Bildung der Jugend vorzugsweiſe um dieſelbe verdient
gemacht haben, darum ehrendes Andenken auch der am 2,
Januar 1843 zu Heiligenſtadt verſtorbenen Oberlehrerin
Sophie Frömmichen, geb. zu Helm&tädt den 28. Nov.
1767. Wie der Magiſtrat von Heiligenſtadt ihre Ver-
dienſte um die dortige Jugend anerkannte, berichtet die
A. S. Z. 1837. S. 1657, woſelbſt auc“ eine biographi-
ſc<e Skizze angefügt iſt. Außer ihrer praktiſchen Wirkſam-
feit war dieſelbe auc; als Scriftſiellerin thätig. Mehr
jedoc< , als ihre Jugendſchriften, unter welchen „die Fami-
lie Bernheim“ früher die geleſenſte war, ſind auch heute
noc< ihre „Vorſchläge zu einer Bildungsanſtalt für Lehrer-
innen“ beachtenswerth. Dieſer Aufſatz findet ſich in Becke-
dorffs Jahrbücher des Preuß, Volksſchulweſens. Bd. 3.
S. 257. Vgl. dazu eine „Beleuchtung dieſer Vorſchläge ..“
in der A. S. Z. 1826. S. 745 nebſt „Beantwortung der
Seleuchtung . +“ von der Verfaſſerin. A. S. Z. 1827.
. 68. --
Wir kommen nun zum Sc<lußbuchſtaben des erſien Ban-
des : G. Unter den hier aufgeführten Männern vermiſſen
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wir beſonders den um Volksbildung in verſc<iedenen Can-
tonen der Schweiz höchſt verdienten Pater Gregor Gi-
rard, geb. zu Freiburg den 17. Dec, 1763, Zſchokke hat
in ſeiner Schrift: „Die Verbreitung des gegenſeitigen Un-
terrichts in den Volksſ<ulen der fünf Welttheile/“ die Ver«
dienſte Girards um Volksbildung überhaupt gebührend ge-
würdigt. Ein ſc<önes Zeugniß ſeiner trefflichen Leiſtungen
in Bezug auf die Armenſchulen der Stadt Luzern bietet
die bei ſeinem Abſchiede aus genannter Stadt am 15, Oct.
1827 ihm von dem Stadtrathe überreichte Denkſchrift dar :
A. S, Z. 1827. S. 680. Intereſſante Mittheilungen aus
ſeinen Schriften bietet die Zeitſchrift von I, A, Fiſcher :
Bayeriſche Nachrichten über das deutſ<he Schul - und Ex-
ziehungsweſen, Augsburg . . . beſonders Bd, 5 und bio-
graphiſche Nachrichten Bd. 8 (Augsburg 1835) S. 145.
Vergl. aum „Geſchichtliche und ſftaatswirthſchaftliche Blätz-
ter von Hofwyl.“" Herausgegeben von Emanuel von Fellen»
berg. Erſtes Heft, Bern, 1841. (Vorwort zu den Nach
trägen.) |
Von dieſem ehrwürdigen Pater möchten wir den Bli,
wenn auc< nur vorübergehend , auf ven durc< ſeine in frü-
herer Zeit in England und Frankreich eingeführten neuen
Lehrarten beachtenswerthen Abbe Gaultier lenken. Vgl.
ſehr ausführliche Mittheilungen über dieſelben in der Schrift:
„Schulen der Menſchheit. Deutſchlayd 1817. Bd. 2.
S. 218 u. f.
Von den Fremden wenden wir uns wieder auf deutſchen
Boden und erinnern zunächſt an den durc< ſeine tiefge-
müthlihen Geſänge um die Jugendwelt ſehr verdienten:
Joſeph Gersba, geſtorben den 3. Dee. 1830 zu Karls-
ruhe. Vergl. „Rücblike . . . “ A. S. Z. 1443.
In weiteren Kreiſen wirkſam und bekannter, als der
Voranſtehende, war: D. Karl Frtedrich Auguſt Gras-
hof, Königl. C. R. und Sculrath, auc< Director des
Königl. Friedr. - Wilhelms - Gymnaſium zu Cöln. Gebo-
ren zu Groß - Germersleben den 24. Aug. 1770, geſtorben
zu Cöln den 4. März 1841. Vergl. ſeime intereſſante
Scrift: „Aus meinem Leben und Wirken . . .“' Eſſen.
1839. und die Anzeige derſelben in den „Rheiniſchen Blät-
tern!“ Bd. 20 S. 243, woſelbſt der Herausgeber, D. Die-
ſierweg , beachtenswerthe Winke gibt über den anregenden
Einfluß Grashoffs auf ihn, den damaligen Director des
Seminars zu Möres.
Die Namen Graßmann und H. Gräfe hätten wir
auc<ß gern in der Realencyklopädie wahrgenommen , es wird
aber hier wohl derſelbe Fall, wie oben ſtattfinden. Noc<
vermiſſen wir hier eine bereits ſeit längerer Zeit entſc<la-
fene verdiente Erzieherin und pädagogiſ<e Schriftſtellerin :
Betty Gleim, geb, zu Bremen den 18. Auguſt 1781,
geſtorben daſelbſt den 27. März 1827. Ihre ſprachlichen
Scriften und ihr Buc<ß: „Ueber Erziehung und Unter-
richt des weiblichen Weſchlec<hts.'' Leipzig, 1810, ſichern ihr
ein ehrendes Andenken.
Scließlich verweiſen wir no< auf einen Mann , deſſen
Name hier um ſo eher Erwähnung verdient, da ſeinem
Landsmanne und Zeitgenoſſen Vittorino von Feltre
dieſelbe zu Theil geworden: der Lehrer und Erzieher Gua-
rino, geboren in Verona 1370, geſtorben zu Ferrara den
4. Dec. 1460, Johann Kaspar von Orelli hat ihm im An-
hang zu ſeiner Schrift über „Vittorino von Feltre.“ Zürich