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der Taubstummenbildung Wege zu weisen, die noch jetzt be-
Schritten werden. Dafür gebührt ihm der Dank aller Menschen-
freunde. Ganz besonders Sind es aber die Taubstummenlehrer,
die das Andenken ihres Altmeisters Stets in Ehren gehalten haben,
und die jetzt zu der Hundertjahrfeier ihrer Ehrerbietung und Dank-
barkeit Ausdruck verleihen wollen. Ihre Fachzeitschriiten Sind voll von
Festbetrachtungen und Hillerinnerungen. Die Taubstummenlehrer
Oesterreichs haben Schon im Aprdi d. J. mit ihrer Vereinsversamm-
lung zu Wien eine Hill-Gedenkfeier verbunden, jür die Direktor Dr.
Brunner, der Herausgeber der „Eos“, die Festrede übernommen
hatte, und jetzt ist Hill in Weissenfels, der Stätte Seines Wirkens,
ein Stattliches Denkmal aus Erz und Stein errichtet. Der geschätfts-
führende Ausschuss des deutschen Taubstummenlehrerbundes hatte
der vorgeschrittenen Zeit wegen von dem 8. Dezember Abstand
genommen und den Termin der Enthüllungsfeier auf den 28. Sep-
tember gelegt, um einer grösseren Anzahl von Taubstummen-
lehrern am Anfang der Herbstierien die Teilnahme an derselben
zu ermöglichen.
Zu der Weihe des Denkmals hatte Sich ein erlesenes Publi-
kum eingelunden. Vertreter der Bebörden, der städtischen Kollegien,
der Geistlichkeit beider Konfessionen und des Offizierkorps waren
zugegen. Von Bildungsanstalten waren ausser dem Taubstummen-
institut vertreten: die Städtische Oberrealschule, das Kgl. Lehrer-
Seminar, die höhere Mädchenschule, die Kgl. Unteroifizierschule,
die Bürgerschule, die Volksschulen und aus dem benachbarten
Langendorf die Landwaisen-Anstalt. Schulrat Walther, der Direktor
der Kgl. Taubstummen- und Taubstummendlehrer-Bildungsanstalt
zu Berlin, feierte als Vorsitzender des Bundes deutscher 1aub-
Stummenlehrer in der Festrede die Verdienste Hills. Sodann
übernahm der Landeshauptmann Geheimrat Bartels das Denkmal,
eine Schöp/ung des Bildhauers Peter v. Woedtke zu Berlin, in
die Obhut der Provinz Sachsen; Seminardirektor Girardet begrügste
die Festversammlung im Namen der Kgl. Unterrichtsverwaltung,
und darauf folgten die Ansprachen der Vertreter des preussischen,
bayrischen und SächsiSchen Laubstumm.endlehrervereins und mehrerer
Gauverbände. Das Ausland war vertreten durch Professor Dr.
Gallaudet zu WasShington, Proiessor Ferreri zu Rom und Taub-
Stummenlehrer Carstensgen aus Dänemark, die gleich ihren Vor-
rednern Kränze am Denkmale niederlegten und in ihren Reden
den Einfluss Hills auf ihre Metbode in der Heimat hervorhoben.