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Schließt der Fürsorger die Zellen der dritten Stufe und
derjenigen Jungen der zweiten Stufe auf, die den Abend im
Gemeinschaftsraum verbringen dürfen. Am Sonntagvor*
mittag findet der nicht obligatorische Kirchenbesuch Statt,
am Nachmittag öfters ein Lichtbildervortrag.
Dies der äußere Rahmen des Lebens der jungen Ge-
fangenen im Jugendgefängnis Neumünster. Vergleicht man
es mit demjenigen in Petit Roquette, S0 merkt man Soiort
den Unterschied. Hier Sind Sie nur Gefangene, dort wird
der Versuch gemacht, jeden einzelnen Zögling kennenzu-»
lernen, ihn nach Seiner Art individuell zu beeinflusSen, .neue
Bedürfnisse in ihm entstehen zu lassen, Sein Selbstvertrauen
zu wecken, Seine guten VorsSätze und Seinen Willen zu
Stärken. Aber auch das Jugendgefängnis Neumünster Iist
noch lange kein ErziehungsShaus. Ein Fürsorger aut 80
junge MensSchen ist Selbstverständlich viel zu wenig; es iehlt
an Werkstätten, in denen die jungen Menschen produktive
Arbeit leisten Könnten; es mangelt an Mitteln Selbst für die
notwendigsten kulturellen Dinge. Die Arbeitsgemein
Schaften könnten vermehrt, die Selbstverwaltung ausgebaut
werden. Das Wichtigste jedoch ist der Geist, der unter
den jungen Leuten herrscht; er ist gut. Sie haben Ver»
trauen zu ihrem FürsSorger, wisSen, daß man es mit ihnen
wohl meint, ihnen helfen will. Ein gemeinsames Band der
KameradSschaft verbindet Sie untereinander; eine Bindung
besteht auch zwiSchen Fürsorger und Schutzbefohlenen.
„Lichtblick“ -- die Anstaltszeitschrift
Eine nach Möglichkeit monatlich erscheinende Anstalts-
zeitschrift „Lichtblick“ -- auch bei ihr fehlt das Geld --
trägt zur Festigung dieses Bandes bei. Für den zensur-
freien Inhalt hat allein die Schriftleitung die Verantwortung.
Die Beiträge liefern die jungen Leute Selbst, ab und zu die
bereits aus der AnsStalt EntlasSenen oder auch der Fürsor1ger.
Da ist z. B. eine Nummer, die als Motto die Worte von
Flaischlen hat: „Vertrauen zu Sich Selbst ist Kraft und
Kraft ist Freude und Freude ist Leben und Leben ist
Schaffen und Schaffen ist Sieg.“ Darunter das Gedicht von
„üUrgen Brand: „Wir Sind jung. Die Welt ist offen, o, du
weite, Schöne Welt...“ Auf der zweiten. Seite Inhaltsver“
zeichnis und Sprüche: „Ihr klagt über die Flucht der Zeit:
Sie würde nicht So unaufhaltsam fliehen, wenn irgend etwas,
das in ihr ist, des Verweilens wert wäre.“ (A. Schopenhauer.)
Oder: „Nur das ist der ewige, unvergängliche Teil des
MensSchen, was in ihm Schön und gut ist.“ (Fechner.) Dann
führt Sich der neue Fürsorger der Jugendstrafanstalt
Dr. Rittenbruch ein. (Sein Vorgänger war der Sozialdemo-
krat Dr. Gerhard Steuk, der Begründer dieser Neuordnung
in der Jugendstrafanstalt.) Er Sagt unter anderem: „Ich
Stehe in Ihrem Leben, mitten drin, Stehe mitten unter Ihnen;
ich gebe mich an dies alles hin, an Jeden einzelnen von
Ihnen, an Ihre Gesamtheit und an all die Probleme, die mir
das Zusammensein mit Ihnen täglich erneut aufgibt, und für
die. es LöSung zu finden gilt. Ich gebe innerhalb des Lebens-
kreises, den wir miteinander teilen, das hin, was ich an
Lebenswerten in mir vorfinde, Werte, die man aus vielen
Erfahrungen, freundlichen und Schweren, als kostbare Ernte
gleichsam eingebracht hat.“ Es folgt eine freundschaftliche
Ausgeinandersetzung zwiSchen dem Direktor der Anstalt und
238 Eammnnzean
der Schriftleituang über die Sonntagsspaziergänge der
Stufe IL Ein früherer Gejangener beantwortet die Frage,
GEGEN JUGENDNOT KAMPFT
der Verband der Seozialistischen Arbeiterjugend Devutschlands.
ob er damit einverstanden gewesen wäre, wenn man ihm
ein Mittel gegeben hätte, bei dessen Anwendung er die
Strafe hätte verschlafen können. Er Sagt dazu entschieden
„Nein“ und Schildert, wie es ihm ganz allmählich gelang,
zu erreichen, daß die Strafzeit nicht Spurlos an ihm vor
überging. Schließlich noch Berichte über das Anstaltsleben,
ein Wort über Freiübungen usw. -- Aehnlich der Inhalt der
anderen Nummern der Zeitschrift; Sie alle legen beredtes
Zeugnis ab für den Geist, der in der Anstalt herrscht.
Was erwartet die jungen Leute in der Freiheit?
So Sind es im Jugendgefängnis Neumünster wie in den
Jugendanstalten der ganzen Welt junge Menschen, die Sich
in nichts von Jungen Leuten in der Freiheit unterscheiden,
größtenteils Arbeiterkinder. Nicht Seiten. auch Söhne von
gewerkschaftlich Organisierten und Parteigenossen; des
" Öfteren können Sie auch bereits ein Handwerk, größtenteils
Sind es aber ungelernte Arbeiter. Fast alle haben Sie den
festen VorSatz, nie wieder ins Gefängnis zurückzukehren,
ihr Leben draußen So einzurichten, daß Sie nicht mehr mit
dem Strafgesetz in Konflikt kommen. Es gilt die Verbin»
dung zwischen ihnen und dem Elternhaus wieder herzu“
Stellen, dafür zu Sorgen, daß Sie nach ihrer EntlasSung So
fort Arbeit finden und die Beziehungen mit ihnen auch
Später aufrechtzuerhalten. Sie müSssen wiszen, daß Sie in
allen ihren Nöten Sich an den Fürsorger oder an Sonst
irgendeinen Menschen wenden können, der ihnen hilfreich
zur Seite Stehen würde. Das Wichtigste für den Strafent»
lasSenen ist aber: Arbeit finden.
Neben der ungeheuren Arbeitslosigkeit ist es noch das
Hindernis des VorbestraftSeins, das ihnen im Wege Steht.
Das Vorurteil gegen StrafentlasSene beherrscht Selbst noch
weite Arbeiterkreise. Von größter Bedeutung ist für den
der Freiheit Wiedergegebenen ein Kreis von Menschen, bei
dem er in Seinen guten Vorgätzen, ohne daß er es merkt,
tatkräftige Unterstützung empfängt. Jeder junge Mensch,
der die Strafanstalt verläßt, wähnt Sich Schlechter als die
anderen, empfindet ein gewisses Unbehagen, Selbst in Ge-
Sellschaft Seiner Arbeitskollegen, Furcht, da8 man ihn
Scheel ansehe. So gilt es, ihn in einen Kreis von Menschen
zu bringen, von denen er überzeugt Sein Kann, daß Sie ihm
vorurteilslos als Menschen gegenüberstehen würden, wenn
Sie: durch Zufall erführen, was mit ihm passiert war. Die
Beteiligung an Arbeitersport» und Turnvereinen und den
kulturellen Arbeiterorganisationen ist unter Umständen das
beste Mittel, den jungen Menschen vor neuer IStratfällig-
keit zu Schützen. Man könnte Sich auch z. B. denken, daß
Mitglieder der Arbeiterjugend oder JungSsozialisSten mit
jungen Strafgefangenen in Briefwechsel treten und auf diese
Weisge zwiSchen ihnen und dem Leben in der Freiheit den
Kontakt Schaffen, der ihnen die Rückkehr dahin erleichtern
würde; denn ein großer Teil der jungen Leute geht nur zu“
grunde, weil niemand da war, bei dem Sie Sich im Augen»
blick der Not Rat zu holen imstande gewesen wären oder
der Sie gestützt oder unterstützt hätte, als Sie Gefahr liefen,
unter die Räder zu kommen. Vorbeugen bleibt stets die
„Hauptsache; Aufrichten ist viel Schwerer. So könnten junge
Menschen, die es verstehen, mit gefährdeter Großstadt»
jugend Fühlung zu finden, Sich der erwerbslosen Alters-
genosSen anzunehmen, Sozial wertvolle Arbeit leisten.
LeoRosenthal.
In Gemeinschaßi mit der Sozialdemokratischen Partei und
den Freien Gewerkschaften Setzt er Sich an allen entscheidenden Stellen für die gesetzliche Verankerung eines aus-
reichenden Jugendschutzes und modernen Jugendrechtes ein. Der neugewählte Reichstag wird die Verabschiedung einer
Reihe von Gesetzen über Jugendschutz und Jugendrecht (Berufsausbildungsgesetz, Arbeitsschutzgesetz) als eine Seiner
BZ dringendsten Aufgaben erledigen müssen. Du mußt helfen durch die Verstärkung unserer Reihen. In der Werbewöche
BW vom 5. bis 12. Oktober sag es jedem Arbeitskollegen, jedem Berufsschüler: Die Kampforganisation für Jugendschutz ist
DIE SOZIALISTISCHE ARBEITERSUGEND