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Zum neuen Jahre. Offener Brief.
standes *), welche nicht durch ihre schriftstellerischen Leistungen im Monats
blatt sich um den Verein verdient machen oder nicht in Zusammenkünften
seine Zwecke fördern oder nicht durch ganz besondere Verhältnisse ver
hindert sind, sich irgend einer Sektion anschließen und an der Beant
wortung der Umlaufsfragen sich beteiligen. Wenn diese Korrespondenzen
ins Stocken geraten sind, so hat das nicht an der Einrichtung an sich
oder an der für die Weitersendung zu kurzen Frist von drei Tagen ge
legen, sondern an Mangel von Selbstzucht, um nicht zu sagen an Un
ordnung und Trägheit. Mag die Zeit zur Weiterbeförderung der Cirkulare
auf acht Tage ausgedehnt werden; aber wenn unser Verein seine Pflicht
thun will, so müssen die nach Sektionen geordneten Korrespondenzen wieder
energisch ins Leben gerufen werden!
So, mein hochgeehrter Herr Ordner, stoßen Sie kräftig in die Posaune
und sammeln Sie Ihre zerstreuten Heerscharen zu tüchtiger Arbeit; ein
jeder leiste nach Vermögen, aber etwas leisten muß jeder!
In aller Ergebenheit
ein alter Vereinsgenosse.
Dem verehrten Herrn Einsender wärmsten Dank. Mögen die obigen
aus reicher Erfahrung stammenden und von warmer Liebe zur Sache
eingegebenen Worte rechten Widerhall bei vielen Lesern finden und unsere
Vereinsarbeit nachdrücklich fördern. **) Hoffentlich folgen bald nicht bloß
zustimmende Erklärungen, sondern Thaten. — Gottes unseres Heilandes
Segen sei mit dem Vereine und mit unserm ganzen Volke, mit Kaiser und
Reich, mit der Kirche Jesu Christi und der Erziehung in Schule und
Haus! Der Herausgeber.
Pädagogische Aphorismen. II.
Von Dr. Otto Güthling in Gartz a/O.
8. Eine einzige wahre Methode giebt es nicht, und wer es glaubte, wird
mehr abrichten, als unterrichten. Wer es dahin bringt, daß seine Schüler
*) Der Herr Einsender scheint danach es bei anderen Mitgliedern zulässig
zu finden, daß sie für den Verein nur durch ihr Bekenntnis zu demselben und
ihren Jahresbeitrag thätig sind. Auch solche Hülfe ist uns in der That sehr
schätzenswert.
**) Anmeldungen zur Mitarbeit an Sektionen sind zunächst an Herrn Lehrer
Sielaff in Stettin zu richten.