Was soll noch endlich daraus werden?
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gungen und sonstigen Vergünstigungen für Eisenbahnsahrten gewährt. Die
grüne Karte zu 1,50 M. berechtigt nur zum Besuche der Hauptversamm
lungen des 2. evangelischen Schulkongresses und der General-Versammlung
des evangelischen Lehrerbundes. Die weiße Karte zu 0,50 M. berechtigt
zum Besuche einer der Hauptversammlungen, wird auf den Namen des
Besitzers ausgestellt und beim Eingänge in das Versammlungslokal ab
gegeben. Alle auf die Tagesordnung bezüglichen Anfragen, Anerbietungen
zu Begrüßungs-Ansprachen in den Versammlungen und Anträge sind an
den 1. Präsidenten des ständigen Ausschusses, Realgymnasial-Direktor
Dr. Leimbach in Goslar, zu richten. Anträge können nur dann auf
Berücksichtigung rechnen, wenn sie vor dem 1. September schriftlich unter
der Garantie eingereicht sind, daß sie am 27. September von einem der
Antragsteller persönlich vertreten werden.
Was soll noch endlich daraus werden?
Frage und Klage eines Süddeutschen.
Das bevorstehende Luther-Jubiläum erinnert den Deutschen Evan
gelischen Schulverein an die großen Verdienste Luthers um seine „lieben
Deutschen", aber nicht bloß an die, welche er sich durch das Reformations
werk um sie erwarb, sondern auch an die, um deren Willen ihm unsere
Muttersprache Dank schuldet. Aber ach, was ist in der neuesten
Zeit aus diesem Kleinod unseres Volkes geworden! Alle Glieder unseres
Vereins werden dem Schreiber dieser Zeilen beistimmen, wenn er sagt:
Ich liebe meine Muttersprache als eine herrliche Sprache und halte sie
hoch. Aber, ob sie ihm auch wohl zustimmen werden, wenn er hinzu
fügt: zu meinem größten Schmerze sehe ich sie seit Jahren verunstalten
und auf diesem Gebiete ein Verderben hereinbrechen, welches mit der
ernstesten Besorgnis erfüllen muß? Doch meine ich, das Verderben sei
augenfällig.
Den Anfang desselben glaube ich in den Kreisen der Gebildeten
suchen zu müssen. Sie legten zu wenig Wert auf richtige Ausdrucks
weise und erlaubten sich nicht bloß Volksdialekt zu sprechen, sondern
gewöhnten sich auch immer mehr, nachlässig zu reden. Allmählich kam
man dahin, wo man jetzt steht, daß man sich dessen nicht mehr bewußt
ist, das, was man im Umgänge spreche, sei ein unreines Deutsch. Die
natürliche Folge davon ist, daß man seit einigen Jahren mehr und mehr