Full text: Evangelisches Monatsblatt für die deutsche Schule - 4.1884 (4)

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Sielaff: 
Jahresbeitrag an die Kasse des Deutschen Evangelischen Schulvereins zu 
Treptow a. R. zu senden. Im letzteren Falle ist auf dem Postabschnitt 
zu sagen, wie viel für den rheinischen Verein bestimmt ist, in dem wir 
einen sehr lieben, thatkräftigen Bundesgenossen begrüßen). Ko. 
Hervorragende deutsche Pädagogen der Gegenwart und deren 
Schriften. 
Eine pädagogische Studie von Adolf Sielaff. 
(Fortsetzung.) 
In der gesamten pädagogischen Welt giebt es keinen Namen, der 
auch nur annähernd so allgemein bekannt ist wie der Kehrs, giebt es 
kein Buch, das eine so weite Verbreitung hat wie seine „Praxis der 
Volksschule." Nicht nur, daß es bereits neun sehr starke Auflagen 
erlebt hat, sondern es ist auch ins Ungarische, Serbische, Holländische, 
Schwedische, Russische, Armenische und Englische übersetzt. — Wer ist 
der Mann, der solche Erfolge aufzuweisen hat, und was giebt seinen 
Schriften einen so großen Leserkreis? 
Karl Kehr wurde am 6. April 1830 zu Golhbach bei Gotha 
geboren und auf dem Seminar zu Gotha gebildet. Dann wurde er Lehrer 
in Ruhla, Rektor der höhern Bürger- und Gewerbeschule zu Walters 
hausen, 1863 Seminarinspektor zu Gotha und 1871 Direktor des dortigen 
Seminars. 1873 wurde er vom Minister Falk in gleicher Eigenschaft 
nach Halberstadt berufen. Zehn Jahre später, 1883, wurde ihm der 
Schulrattitel verliehen, zu gleicher Zeit wurde er an die Spitze des 
Erfurter Seminars mit der schweren, aber ehrenvollen Aufgabe berufen, 
dasselbe zu reorganisieren. 
Vor jetzt fast 26 Jahren erschien bei Thienemann in Gotha Kehrs 
Erstlingswerk, das seinen Ruf begründet hat: „Theoretisch-prak 
tische Anweisung zur Behandlung deutscher Lese stücke. 
Eine Methodik des deutschen Sprachunterrichts mit beson 
derer Berücksichtigung der ungeteilten Volksschule." Vor mir 
liegt die achte Auflage (1883. Preis 3,60 M.) dieses vortrefflichen Buches, 
das der Herr Verfasser durch sorgfältige Umarbeitung zu einer herzerquicken 
den Jubiläumsgabe gestaltet hat. In dem Vorwort erzählt Kehr in humo 
ristischer Weise die Geschichte seiner „Anweisung". Sie hat der Parteien 
Haß und Gunst in reichem Maße zu erfahren Gelegenheit gehabt. Mit
	        
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