Full text: Evangelisches Monatsblatt für die deutsche Schule - 8.1888 (8)

1888 No. 3. 
Evangelisches Monnlslilalt 
für die deutsche Schule. 
Brgrnl dks Deutschen Evangeli scheu Schulvereins. 
Erscheint am 15. jedes Monats und wird den Mitgliedern kostenfrei geliefert. Für Nicht 
mitglieder Preis des Jahrgangs 4 M. Alle Buchhandlungen und Postaustalten nehmen Be 
stellungen an. — Beiträge für das Blatt sind au den Kerausgeber, Inserate für 
den Umschlag au die Buchdruckerei von K. Kaack, Treptow a. R., Kirchstraße 449, 
zu senden, welche die Petitzeile Ispaltig mit 15 Pf., Lspaltig mit 30 Pf. berechnet. — An 
meldungen für den Verein sind an dessen Schriftführer, Konrektor Marquardt in Treptow a.R. 
zu richten. Die Jahresbeiträge (3 M.) nimmt der Kassierer, Gymnasial - Elementarlehrer 
Lüttschwager zu Treptow a. Rega, entgegen, der zur Zeit das Blatt auch versendet. 
Die Naturkunde in der schule für das Leben. 
Von W. Kolbing, Schulvorsteher und Prediger in Niesky. 
„Nicht für die Schule, 
für das Leben lernen wir." 
Die Naturkunde ist eine Schuldiscipliu, welche später als andere, 
erst seit etwa hundert Jahren allgenieineren Eingang in den Volks 
unterricht gesunden hat. Dies könnte auffallen; denn von jeher war 
der Mensch zur Befriedigung seiner unabweisbareil Lebensbedürfnisse 
auf die Natur angewiesen, und ein großer Teil der vom Menschen 
geschlecht geleisteten Arbeit besteht überhaupt in der mehr oder weniger 
„planvollen Bearbeitung der nichtmenschlichen Natur", [®. Claß, 
Ideale und Güter, Untersuchungen zur Ethik. 1886. p. 23], einer 
Bearbeitung oder Beherrschung, die in ihrem Grad und Erfolg wesentlich 
bedingt ist durch die Bekanntschaft des Menschen mit der Natur und 
ihren Gesetzen. Erst in unsern! Jahrhundert jedoch gewannen die 
Naturwissenschaften einen die ganze Civilisation bestimmenden Einfluß, 
kraft dessen sie in alle öffentlichen Verhältnisse, sogar in die Gesetzgebung 
(vergleiche die Gesetze über Fälschung der Nahrungsmittel, Gesundbeits- 
pflege, Verhütung von Epideinien 2c.) direkt eingreifen. Demnach ist 
die Kenntnis der Natur außerordentlich praktisch, und es kann nicht 
wunder nehmen, wenn es eben diestr gemeinnützige Gesichtspunkt war, 
unter welchem die Naturkunde zuerst allgemeineren Eingang in die 
Volksschule fand. 
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