X.
Geschichte
P. Pomtow.
1. Allgemeiner Teil.
1. Allgemeine Methodik.
Zam ersten Mal, Seitdem durch die Dezember- Konferenz und die
neuen Lehrpläne das öffentliche Interesse für Unterrichtsfragen belebt und
den Fachkreisen reichlicher Stoff zu Diskussionen geliefert wurde, ist die
allgemeine Methodik des Geschichtsunterrichts ein Jahr hindurch unbe-
Sprochen geblieben. Das ist zwar ganz wörtlich genommen nicht eigent-
lich richtig, denn Baumgarten hat in der „Hilfe“ ein Klagelied über
die Beschränkung und auch wohl die Beschränktheit der Gegschichtslehrer
an höheren Unterrichtsganstalten gesungen, und das PW. hat zu ungerem
KErstaunen Seinen Klagen eine weitere Verbreitung gegeben, von einer
methodischen Besprechung Sind indessen diese „Sentiments“ doch zu weit
entfernt, um die Möglichkeit einer Sachlichen Ausgeinandersetzung zu
bieten. Behauptungen über „Öde und Milſserfolg“ des Unterrichts, über
Mangel an Spielraum für den Lehrer, dem es gestattet werden müsse,
„nicht bloſs Daten, Sondern auch Ideen vorzutragen“ u. dgl., Sind bei
aller wohlmeinenden AbsSicht völlig wertlos. Sie mülsten erst auf den
Sicheren Grund eines bestimmten Stoffes und einer bestimmten Alters- und
Anstaltsstufe gestellt Sein, um mehr zu erwecken als anmaſsliche Unzy-
friedenheit im Publikum und erstauntes Kopfschütteln bei den Fachleuten.
Ungleich wertvoller Sind die Gedanken Zum Geschichtsunterricht in
den oberen Klassen, die Spangenberg-Roſsleben in geinem Pg. nieder-
gelegt hat. Die Lehrpläne von 1892, 80 legt er dar, Sstellten dem Ge-
Schichtsunterricht 3 Aufgaben: er müsse den Stoff vereinfachen, den ver-
einfachten lehren und einprägen, den eingeprägten durch neugruppierende
und vergleichende Behandlung zu tieferem Verständnis bringen. Die O II
müsse Sich auf a) das persönliche Moment, b) die Grundformen der Staats-
verfasSung, c) auf einiges aus Religion, Kunst und Litteratur begehränken.
Jahresberichte über das höhere Schulwegen. 1899. X1