138 Deſigniren =- Deutſcher Sprachunferricht
Deſigniren , bezeichnen, zu einer Stelle ernennenz Deſigna-
tion, vorläufige Ernennung zu einem Amte; auc<ß ein ſpecificirtes
Verzeichniß. .
Desinficiren, Zerſtörung von Anſte>kungsſtoffen in der Luft,
Kleidern 2c. durH Räucherungen mit Chlor 2c.
Detail, Einzelyeitz Detailhandel, Kleinhandel, Verkauf
im Kleinen. Jn der Kunſt iſt Detail Alles, was in einem Gemälde
weagrlaſſen werden kann, ohne der Wirkung des Ganzen zu ſchaden,
z- B. Sh<mu>k, Pflanzen 2c.
Detonation, eine plößliche mit Geräuſch verbundene Entzün-
dung, z. B. des Pulvers. In der Muſik iſt |Detoniren falſch
ſingen , entweder zu tief oder zu hoh.
Deutſcher Sprachunterricht. Der Unterricht in der deutſchen
Sprache iſt einer der wichtigſten Lehrgegenſtände. Die Behandlung
deſſelbon verdient von Seiten des Lehrers die größte Beachtung
und Sorgfalt, da die Reſultate des Unterri<ts für den Schüler von
der- entſchiedenſten Wichtigkeit find, und auf ſeinen ganzen äußern
Lebensgang oft den bedeutendſten Einfluß haben. --- Der Unter-.
richt in der deutſchen Sprache hat, nach der praktiſchen Stufe hin,
den Zwe>, den Schüler dahin zu bringen, daß er ſich in ſeiner
Mutterſprache richtig, mit Bewußtſein der Regeln und Geſeße
derſelben, leſend, ſprehend und ſchreibend bedienen lerne. Als Lehr-
gegenſtand in der Schule zerfällt der Unterri<ht in der deutſchen
Sprache in zwei Hanptabtheilungen: erſtens in den Leſe- und
Sprechunterricht, zweitens in den eigentlihen Sprac-
unterricht. ,
1. Der Leſeunterricht.
Das Leſen beſteht in der Fertigkeit, durch einen Laut für das
Gehör das auszudrücken, was in den fichtbaren Zeichen, deren In-
begriff man das Alphabet nennt, dargeſtellt wird, alſo in der Kunſt,
die ſichtbare Sprache in die hörbare zu verwandeln
und zu überſeßen, und Zeichen durc; Töne darzuſtellen. Der
Leſeunterricht gehört keineswegs zu den unwichtigeren Lehrgegen-
ſtänden. (Es iſt nicht genug, die Kinder ſo weit zu bringen, daß
ſie mechaniſch fertig leſen, ſondern, =--- und das iſt die Hauptſache --
es ſoll ein logiſ< richtiges und äſthetiſ< ſ<önes Leſen exr-
zielt werden. Leider begnügt man ſich häufig mit der meHani'ichen
Fertigkeit? die andere angedeutete Virtuoſität wird in unſern Schulen
nur ſelten gefunden. Und doch iſt damit ganz innig au< das
Sprechen verbunden. Wer nicht logiſch und declamatoriſch richtig
und ſchön lieſt, wird auc nicht ſo ſprehen können. Gleichwohl iſt
es jekt, aus mehr als einer Hinſicht, für jeden Gebildeten nösthig,
mt nur richtig, ſondern auc< angenehm loſen und ſyrechen zu
önnen,