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Barteien beſchäftigt. Den „Leviten“ wurden
tüchtig die Lepiten geleſen. Dann nahm man
„heſſen“ an, in denen es heißt:
„Gerade die kommuniſtiſchen Jugendorgani»
Jationen al3 Die gltivſiten Teile der kommu»
niſüſchen Bewegung haben die Pflicht, gegen
jeden von rec<ht8 und von links kommenden
Dpportuniö8mu8 zu kämpfen, dyeldher
glle3 von dem ſpontanen Aus8bruch der Maſſen
erhofit, welcher ſortiwährend daranf wariet, daß
die Maſſen in Bewegung kommen ſollen, welcher
immer jagt, daß die Aufgabe der kommamniſtiichen
Oxganiſationen nur ſei, ſich an die Spiße ſchon
nuSgebrochener proſetariſmer Maſſenbewegungen
ZU ſtellen. . . «
Im heutigen Skadium der ZLkonomiſchen und
Tozialen Kriſe des Kapitaliazmus müſſen die KP.
überall die Initiative ergreifen, proletariſche
Maſſen um ſic< zu ſammeln, Aktionen durch»
führen, da38 Protetariat zum Kampf führen und
die Bourgeviſie üÜberal iu die Deſenſive
DIQMgen. . . .
Für die dringendſie Aufgabe auf dem Weg zu
dieſer offenſiven 1xevolutionären Taktik hält der
Weltkongreß der KII. vie ideologiſche und
prganiſatoriſche Einſtellung der kommuniſtiſchen
Organiſationen und der proletariſchen Maſſen
auf den Bürgerkrieg.“
Das beſte Beiſpiel eines Kampfes der hier
empfohlenen Manier, die „Maſſen“ in Be»
wegung jeßte, waren ja die Putſche in Mittel»
deutſchland. Bekanntlich) hat uns dieſe „Aktion“
einen großen Gchritt vorwärts gebracht und
die Wirklichkeit einer proletariſchen Diktatur
um ſehr vieles nüher gerüdt.
Am vierten Tag ſchon nahm der „Welt»-
kongreß“" bis auf weiteres ein unerwartetes
Ende. Nachdem die Delegierten zu Beginn
Mörchenzauber auf froher Wanderſahri,
Wir wanderten durc<h die Lüneburger
Heide, Im reinſten Blau wölbte ſich über
uns dss weite Himmelszelt. Lachender
Sonnenſchein ſtrahlte auf uns hernieder und
erfüllte unſere Herzen mit Luſt und Jubel.
In der Nähe eines Dorfes floß ein murmeln»
der Bach durch grüne, ſeuchte Wieſen. Rings»
umher an Baum und GStrauch ſproßte das
junge, zarte Grün. Hier hielten wir Raſt.
Sechs Mädels und ſechs Burſchen. Kaum
war der rebelliſche Magen befriedigt, da er»
flang aus jungen ſtarken Kehlen ein Lied,
begleitet von den ſchmiegſamen Tönen einer
Beige und dem gleichmäßigen Takt einer
Gitarre. Unſer Geſang ſc<allte weit hinaus
und hatte zur Folge, daß eine ganze Schar
Dorfkinder herbeieilte und drüben am an-
deren Ufer ſich im Kreiſe verſammelte. Mit
ihrem flachsblonden Haar, ihren diden, roten
Barken und ihren weit auſgeſperrten Mäu»
Arbeiter-Jugend
des Kongreſſes einen vom „Exekutivkomitee.
der Kommuniſtiſchen Internationale“ unter-
ſtüßten Antrag der nicht erſchienenen ruſſi»
Ichen Genoſſen, der als Tagungsort des Kon»
greſſes Moskau vorſchlug, abgelehnt
hatten, traf nun ein fkategoriſcher Beſchluß
des „Grekutikomitees“ ein, der den Kongreß
nag Moskau einberief. Die Delegierten
[ügien ſich natürlich dem Befehl mit großer
egeiſterung, brachen die Tagung ab und
werden ſich am 15. Juni in Moskau zu neuen
Beratungen und zur Annahme neuer Sym»-
pathieertlärungen und Theſen treffen. Bis
dahin wird alſo der Ausbruch der Weltrevo»
[ution vertagt werden müſſen. ---
Die Tagesordnung
des am 15. Juni erneut beginnenden Welt»
kongreſſes iſt ſehr reichhaltig. Man wird u. a.
über den wirtſchaftlichen Kampf der Jugend
ſprechen. Ferner wird über die kommuniſti-
Ichen Kindergruppen beraten werden. Auch
„die antimilitariſtiſche Taktik der
kommuniſtiſchen Jugendorganiſationen“ ſteht
auf der Tagesordnung. (I< gebe euch mein
Wort, daß das kein Witz von mir iſt, ſondern
genau der Wahrheit entſpricht.) Man erföhrt
aus der Tagesordnung weiter, daß es „revo»
Iutionäre kfommuniſti de Jugendgruppen unter
den Kolonialvölkern“ (1), alſo den Gingebores
nen Afrikas, der Fidſchi-Inſeln uſw. gibt. --
Die Delegierten, die nach Moskau als Ver»
treter der „gejamien revolutionären Welt»
jugend“ kommen werden, ſind zum größten
Teil zugleich Delegierte zum 3. Kongreß der
Kommuniſtiſchen Internationale, alſo Partei-
vertreter. WBW. Sh.
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ilt Kafi 2
lern, ergaben ſie ein reizendes Bild von
groteskfer Schönheit.
Als das Lied verklungen war, die Mädels
und Burſchen ſic) im köſtlichen Gefühl ihrer
ungebundenen Freiheit lang auf der Wieſe
ſtre>ten, kam mir ein feiner Gedanke. I<
jtand auf und ging über die nahe Brücde
zu den Dorfkindern. Erwartungsvoll ſahen
fjie mid) kommen, und einige von ven Buben
ſtanden bereit, auf und davon zu laufen. Doch
Durc< ein paar freundliche Worte war bald
das Vertrauen zwiſchen ihnen und mir her»
geſtellt. Auf meine Frage, ob'ſie gern ſchöne
Märchen hören möchten, gab es zunächſt ein
allgemeines G<weigen. Als ich aber weiter
fragte, . ob ſie ſchon etwas vom Wolf und
vom Rotkäppchen, von Hänſel und Gretel ge»
hört hätten, da war der Bann alsbald ge
brochen, und ich hatte nun eine recht auſ»
merkſame Zuhörerſchar. .
Zu meiner Rechten ſaß ein kleines Mäd-