Full text: Klassenorganisation der Volksschule - Munterkeit (5)

 
Knaben und Mädchen 
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Gas- und Wasgerinstallation in einem halb- 
jährigen Kursus zu vermitteln. 
Schulgeld für Angehörige des Deutschen 
Reiches 150 M, für Ausländer 300 M für 
das Halbjahr. 
Ferner Sind mit der Anstalt verbunden : 
Spezialkursge im praktischen Metall- 
drücken. Dauer des Kursus 8 Wochen. 
Honorar 50 M, und Meisterfortbildungs- 
kurge im Metalldrücken und Bauorna- 
mentenarbeiten. Zeitdauer 8 Tage, Honorar 
25 M. 
Breslau. Höffer. 
Knaben und Mädchen 
 
1. Vorzüge der beiden Gesgchlechter mit 
ihrer phySsiclogischen Begründung und ihren 
Erweisungen nach den verschiedenen Seiten 
des geistigen Lebens. 2. Fehler des einen 
und des anderen und deren Zusammenhang 
mit den Vorzügen. 
individuellen Gepräges in ihrem Eintlusse auf 
die Grenzlinie zwiSsSchen den beiden Ge- 
Schlechtern. 
Die allgemeinen Regeln der Pädagogik 
auf die Speziellen Fälle der Erziehung an- 
wenden können, darin besteht die Er- 
ziehungskunst. Diese hat daher zur Vor- 
aussetzung nicht nur die Kenntnis der die 
Erziehungsarbeit regelnden Gesetze, Sondern 
auch das Verständnis der Natur der Kinder. 
Das letztere wird durch die grolse Ver- 
Schiedenheit des individuellen Gepräges, 
das Mutter Natur jedem Menschenkinde 
mitgegeben hat, erSchwert. Doch kommen 
dem, der Solches Verständnis Sich zu er- 
werben Sucht, einige klar vorgezeichnete 
Richtlinien für Solches Studium zu Hilfe. 
Das gilt in erster Linie für den Unter- 
Schied im Geistesleben der beiden Ge- 
Schlechter, mit welchem ersteren wir es 
hier zu tun haben. Keines derselben be- 
Sitzt Geisteskräfte, die Sich nicht auch bei 
dem andern finden, aber einmal ist im 
allgemeinen die Qualität dieser Kräfte bei 
beiden verschieden, und dann Sind Sie 
graduell nicht gleichmäſzig verteilt. Daraus 
erklären Sich die Licht- und die Schatten- 
Seiten des männlichen und des weiblichen 
Geschlechts. Nur wer die einen und die 
anderen in ihrem Einfluſs auf die Ent- 
wicklung zu würdigen versteht und, auf 
Solche Einsicht gestützt, das Günstige in 
der Naturanlage für die Erziehung Sich 
: der Sprachgebrauch, 
nutzbar zu machen, dem Ungünstigen aber 
entgegenzuarbeiten weiſs, darf einen Erfolg 
Sich versprechen. 
1. Vorzüge der beiden Geschlechter. 
Auf die am meisten hervortretenden Licht- 
Seiten weist uns Schon die Sprache hin, 
wenn Sie mit dem Worte »männlich« das 
kraftvolle, entschiedene und Kkonsequente, 
mit dem Worte »weiblich« das zarte, lieb- 
liche und anmutige Wesen bezeichnet. Daſs 
das erstere von Haus aus Schärfer ausge- 
prägt zu Sein pflegt als das letztere, und 
daſs dieses darum dem Grade nach ver- 
Schiedener Sein kann als jenes, was nach 
der MinusgSeite, wie nach der PlusSeite 
häufiger ein Überschreiten des Mittelmaſses 
vorkommen lälſst, bekundet ebenfalls Schon 
wenn er nur der 
Weiblichkeit das Attribut »echt- zuerkennt, 
3. Mannigfaltigkeit des 
Das, worauf diese Grundzüge der beiden 
Geschlechter Sich Stützen, ist der kKörper- 
liche Organismus. Das kräftigere Skelett 
des männlichen Körpers, Seine Stärkere 
Muskulatur, die darin wurzeinde gröſzere 
physiSsche Kraft, ein weniger empfindliches 
- Nervensystem weisen das männliche Ge- 
Schlecht auf die Bahn kraftvollen, auSdauern- 
den Handelns; der zartere Bau des weib- 
lichen Körpers macht diesen zwar weniger 
geeignet zu energischer Kraftentfaltung, 
aber Seine gröſsere Beweglichkeit und Bieg- 
Samkeit, der Sich eine grölsere Reizempfäng- 
lichkeit der Nerven gesellt, verleihen ihm 
ein höheres Mals von Anbequemungstähig- 
 
keit, die iin nicht nur MühgSeligkeiten, 
namentlich wenn dieselben allmählich an- 
wachsen, und Entbehrungen leichter er- 
tragen und ihre Folgen rascher überwinden 
lälsSt, als man das von der geringeren 
Körperkraft erwarten Sollte, Sondern ihm 
auch auf allen Gebieten der Sinnesgtätigkeit, 
Sobald es Sich um die Schnelligkeit der- 
Selben handelt, ein Übergewicht Sichert. 
Diesem phySiologisch begründeten Vorzug 
entspricht und aus ihm erklärt Sich die 
gröſfsere Fähigkeit der weiblichen Seele, 
auf die SinnesSreize zu reagieren; diese 
gröſsere Reaktionsfähigkeit aber macht Sich 
wieder vorteilhaft geltend bei der Schnellig- 
keit der AuffasSung der Dinge, wie in alle 
: dem, was eine rationelle PSychologie als 
Produkt der Sinnestätigkeit erkennen lehrt. 
So zunächst in der beweglicheren Repro- 
duktion der Vorstellungen, Sei es, dais
	        
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