Knaben und Mädchen
41
Gas- und Wasgerinstallation in einem halb-
jährigen Kursus zu vermitteln.
Schulgeld für Angehörige des Deutschen
Reiches 150 M, für Ausländer 300 M für
das Halbjahr.
Ferner Sind mit der Anstalt verbunden :
Spezialkursge im praktischen Metall-
drücken. Dauer des Kursus 8 Wochen.
Honorar 50 M, und Meisterfortbildungs-
kurge im Metalldrücken und Bauorna-
mentenarbeiten. Zeitdauer 8 Tage, Honorar
25 M.
Breslau. Höffer.
Knaben und Mädchen
1. Vorzüge der beiden Gesgchlechter mit
ihrer phySsiclogischen Begründung und ihren
Erweisungen nach den verschiedenen Seiten
des geistigen Lebens. 2. Fehler des einen
und des anderen und deren Zusammenhang
mit den Vorzügen.
individuellen Gepräges in ihrem Eintlusse auf
die Grenzlinie zwiSsSchen den beiden Ge-
Schlechtern.
Die allgemeinen Regeln der Pädagogik
auf die Speziellen Fälle der Erziehung an-
wenden können, darin besteht die Er-
ziehungskunst. Diese hat daher zur Vor-
aussetzung nicht nur die Kenntnis der die
Erziehungsarbeit regelnden Gesetze, Sondern
auch das Verständnis der Natur der Kinder.
Das letztere wird durch die grolse Ver-
Schiedenheit des individuellen Gepräges,
das Mutter Natur jedem Menschenkinde
mitgegeben hat, erSchwert. Doch kommen
dem, der Solches Verständnis Sich zu er-
werben Sucht, einige klar vorgezeichnete
Richtlinien für Solches Studium zu Hilfe.
Das gilt in erster Linie für den Unter-
Schied im Geistesleben der beiden Ge-
Schlechter, mit welchem ersteren wir es
hier zu tun haben. Keines derselben be-
Sitzt Geisteskräfte, die Sich nicht auch bei
dem andern finden, aber einmal ist im
allgemeinen die Qualität dieser Kräfte bei
beiden verschieden, und dann Sind Sie
graduell nicht gleichmäſzig verteilt. Daraus
erklären Sich die Licht- und die Schatten-
Seiten des männlichen und des weiblichen
Geschlechts. Nur wer die einen und die
anderen in ihrem Einfluſs auf die Ent-
wicklung zu würdigen versteht und, auf
Solche Einsicht gestützt, das Günstige in
der Naturanlage für die Erziehung Sich
: der Sprachgebrauch,
nutzbar zu machen, dem Ungünstigen aber
entgegenzuarbeiten weiſs, darf einen Erfolg
Sich versprechen.
1. Vorzüge der beiden Geschlechter.
Auf die am meisten hervortretenden Licht-
Seiten weist uns Schon die Sprache hin,
wenn Sie mit dem Worte »männlich« das
kraftvolle, entschiedene und Kkonsequente,
mit dem Worte »weiblich« das zarte, lieb-
liche und anmutige Wesen bezeichnet. Daſs
das erstere von Haus aus Schärfer ausge-
prägt zu Sein pflegt als das letztere, und
daſs dieses darum dem Grade nach ver-
Schiedener Sein kann als jenes, was nach
der MinusgSeite, wie nach der PlusSeite
häufiger ein Überschreiten des Mittelmaſses
vorkommen lälſst, bekundet ebenfalls Schon
wenn er nur der
Weiblichkeit das Attribut »echt- zuerkennt,
3. Mannigfaltigkeit des
Das, worauf diese Grundzüge der beiden
Geschlechter Sich Stützen, ist der kKörper-
liche Organismus. Das kräftigere Skelett
des männlichen Körpers, Seine Stärkere
Muskulatur, die darin wurzeinde gröſzere
physiSsche Kraft, ein weniger empfindliches
- Nervensystem weisen das männliche Ge-
Schlecht auf die Bahn kraftvollen, auSdauern-
den Handelns; der zartere Bau des weib-
lichen Körpers macht diesen zwar weniger
geeignet zu energischer Kraftentfaltung,
aber Seine gröſsere Beweglichkeit und Bieg-
Samkeit, der Sich eine grölsere Reizempfäng-
lichkeit der Nerven gesellt, verleihen ihm
ein höheres Mals von Anbequemungstähig-
keit, die iin nicht nur MühgSeligkeiten,
namentlich wenn dieselben allmählich an-
wachsen, und Entbehrungen leichter er-
tragen und ihre Folgen rascher überwinden
lälsSt, als man das von der geringeren
Körperkraft erwarten Sollte, Sondern ihm
auch auf allen Gebieten der Sinnesgtätigkeit,
Sobald es Sich um die Schnelligkeit der-
Selben handelt, ein Übergewicht Sichert.
Diesem phySiologisch begründeten Vorzug
entspricht und aus ihm erklärt Sich die
gröſfsere Fähigkeit der weiblichen Seele,
auf die SinnesSreize zu reagieren; diese
gröſsere Reaktionsfähigkeit aber macht Sich
wieder vorteilhaft geltend bei der Schnellig-
keit der AuffasSung der Dinge, wie in alle
: dem, was eine rationelle PSychologie als
Produkt der Sinnestätigkeit erkennen lehrt.
So zunächst in der beweglicheren Repro-
duktion der Vorstellungen, Sei es, dais