Envoque -- Erleichterungsmethoden 189
denen Regungen und Anfündigungen derſelben beobachten und zu-
rehtweiſen. ,
Envoque, im Sc<hwunge, beliebt.
Epentheſis, Einſchaltung eines Buchſtabens oder einer Silbe
in ein Wort, 3. 'B. Genade für (Cnade,
Ephemer, was nur einen Tag währt, kurz. Ephemeriden],
Tagebücher, Zeitſchriften. |
- Epigramm, eigentliH Aufſchriftz daun ein kurzes, ſinnreiches
Gedicht, Sinngedicht,
Epigraph, Aufſchrift, Inſchrift, auf ein Gebäude
Epilog, Schluüßrede am Ende eines Vortrages, beſonders einer
dramatiſchen Vorſtellung.
Cpiſode, etwas Eingeſchaltetes.
Cpitheton, Beiwort, Cigenychaftswort,
Epitome, Auszug, furzer Jubegriff. |
Epoche, eigentlich das Anhalten; daher 1) der Ort eines
Sternes zu beſtimmter Zeitz 2) in der Geſchichte ein wichtiger Zeit-
punkt, von welchem eine neue Periode beginnt.
Epode, Nach- oder Schlußgeſang.
Epos, Heldengedicht.
Equivoque, Zweideutigkeit (namentlich in ſittlicher Hinſicht) ;
doppelſinnig.
Erasmus, Deſiderius, wurde 1467 zu Rotterdam gevoren
und ſtarb 1536 als ein König der Wiſſenſchaft in Baſel, (Er war
einer der. gefeiertſten Gelehrten und Lehrer ſeiner Zeit, eben fo
kenntnißreich als praftiſch, that er tiefe Blicke in die wahre Me-
thodif des Unterichts. In einer ſeiner Schriften (de pueris etc.)
lehrt er : man ſoll die Fähigkeit des Gedächtmſſes der früheren Ju-
ger. d benußen, man ſoll auf die körperliche Pflege zur Geſundheit
und Stärke des Kindes ſehen, dann aber auch auf die geiſtige. In
einer andern Schrift unterſcheidet er die Wort- und Sachkenntniß,
und ſeßzt zwar die erſtere als früher, will jedocm die letztere nicht
vernachlätſigt wiſſen, > |
Erleichterungömethoden beim Unterricht. So irrig im
allgemeinen der Grundſaßg iſt, man müſſe der Jugend das Lernen
ſo lei<t als möglich machen, weil grade dann die Kräfte am we-
nigſten geübt werden und keine Stärke gewinnen, ſo giebt es doch
ein gewiſſes Erleichtern, wodurch ſo wenig der Sicherheit als
Gründlichfeit des Wiſſens Eintrag geſchieht. Dieſes Erleichtern
beſteht freilich niht im Erſparen aller Anſtrengung, im Wegräu-
men aller Schwierigkeiten. Nur von der Erleichterung iſt die Rede,
wobei man erſtens nichts fordert, was noc) über die Kräfte des
Schülers hinausgeht, ihn unverhältnißmäßig anſtrengen, er aber
Luſt und Muth verlieren würde; wobei man 2) ſeinem Fleiße zu
Hülfe fommt und ihn auf den unbekannten Weg bringt; daher