Full text: A - L (1)

 
214 Erziehungsgehülfen =- Etymologie 
zugeben müſſen, daß die häuslihe Erziehung, wie ſie ſein ſollte, 
als die natürlichſte, Vortheile gewähre, die ſchwerlich dur< andere, 
welc<e der öffentlichen eigen ſind, ganz aufgewogen werden können. 
Es muß folglich dem Staate und allen wohldenkenden Staatsbürgern 
ſehr viel daran gelegen ſein, daß Inſtitute dieſer Art den möglichſten 
Grad der Vollkommenheit erreihen. Unter ſich ſelbſt ſind dieſe An- 
ſtalten übrigens ſehr verſ<ieden. Jhre Beſtimmung bezieht ſich 1) auf 
arme Waiſen ; 2) anf Sühne der mittleren und höheren Stände; 3) auf 
den Militärſtand; 4) auf weibliche Zöglinge und 5) auf ſolche 
Kinder, für welche gewiſſe Naturfehler (z. B. Taubſtumme) eine be- 
ſondere Behandlung nothwendig machen, 
Erzichungsgehülfen. Die wenigſten Aeltern in den mittleren 
und höheren Ständen ſind in der Lage, das Geſchäft der Erziehung 
ohne alle fremde Hülfe beſorgen zu können, Geſetzt auch, ſie wären 
im Stande, das, was man in der engeren Bedeutung, mit Hin- 
fiHt auf Charakter und Sitten, Erziehung nennt, allein zu üÜber- 
nehmen, ſo würde wenigſtens Aufſic<ht und Unterricht über- 
haupt, oder leßterer dom in einzelnen Theilen Andern da überlaſſen 
werden müſſen, wo entweder keine Schule in der Nähe iſt, oder 
dieſe zu wenig Vertrauen verdient, um ihr ſicher Kinder übergeben 
zu können. Es iſt vielen Aeltern alſo wenigſtens eine Zeitlang 
die Hülfe fremder Perſonen nothwendig, Sie können die 
Privatlehrer und Erzieher, au<, wo die Mütter zu beſchäftigt 
ſind, die Erzieherinnen für ihre Töchter nicht entbehren, ſo 
lange ſie ihre Kinder nicht öffentlihen Schulen und Erziehungs- 
anſtalten anvertrauen wollen, oder, wo in der Nähe keine Gelegen- 
heit dazu da iſt, anvertrauen können. Vergl. den Artikel: „Haus- 
ehrer.“ 
Es3camoteur, Taſchenſpieler. 
Eftrade, Erhöhung des Fußbodens. 
Etagere, Möbel zum Aufſtellen von Kleinigkeiten, 
ß „Ebit, philoſophiſche Wiſſenſchaft, welche die Sittenlehre be- 
andelt. 
Etymologie, Wortforſchung, Zurückführung der Wörter auf 
ihre Stämme, Hinſichtlich der deutſchen Etymologie iſt Fol- 
gendes zu beachten. Schon bei den Red- und Schreibübungen kann 
man bemerkliHh machen, wie manche Wörter (Vor- und Bindewort) 
ſtets unverändert wiederkehren, andere dagegen mehr oder we- 
niger Veränderungen und Umgeſtaltungen bald im Anfange, 
bald am Ende, bald ſogar in den Vokalen, den Grundtönen , er- 
leiden. Hieran ſchließt iM die Auflöſung der Wörter und Laute 
und das Zuſammenſeßen der Wörter aus Lauten. Vor Allen mache 
man hierbei auf die Stammſilben aufmerkſam, zeige ſodann,. 
wie theils durc< mannichfaltige Veränderungen des“ Stammwortes, 
theils dur; Anhängung der Vor- und Nachſylben neue Wör-
	        
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