20 - Antagonismus -- Antediluvianiſch
ſtrengung des Körpers zur Erholung und Ruhe, muß gleich dem
zu geiſtiger Beſchäftigung nac< dem Alter der Kinder beſtimmt
werden. Je jünger ſie ſind, deſto mehr hat man den im Was-
thum und Ausbildung begriffenen Körper zu berükſichtigen. Alle
zu frühe und übertriebene Anſtrengung ſchadet auch geiſtig , wovon
warnende und abſchrekende Erfahrungen uns überall begegnen,
Eigentliche Kinder, bis in das fünfte, ſe<ſte und ſiebente
Jahr, bei ſchwächerer körperlicher Beſchaffenheit auH wohl noh
länger, können ohne allen Schaden ihre Zeit zwiſchen dem Genuſſe
der Nahrungsmittel , körperlichen Bewegungen ,- Spielen, elemen-
tariſchem Unterricht und dem Schlafe theilen. Dann ſteige man
von Jahr zu Jahr von einer oder einigen Stunden zu mehreren
auf, worin der Geiſt nicht ſowohl angeſtrengt als beſchäftigt wird.
Bis in das zehnte Jahr ſcheinen 4 bis 5 tägliche Lehrſrunden voll-
fommen hinreichend, es ſei denn, daß der Erzieher die Kunſt ver-
ſtehe, die Gymnaſtik der Seele und des Körpers zu verbinden.
Nach Verlauf mag man die Zahl der Lehrſtunden vermehren; nur
daß die Erziehung nicht etwa einem Treibhauſe gleiche! Oder will
man die jungen Pflanzen vor der Zeit verwelken jehen, nur um
ſih rühmen zu können, daß man die früheſten Blüthen habe, die
ſpäter keine, oder nur unſc<ma>hafte Früchte tragen werden? --
Zwiſchen einer oder zwei Lehrſtunden, je na<dem das Alter es
erfordert, iſt eine kurze Erholung, beſonders der Genuß der freien
Luft in jeder Jahreszeit wohlthätig. Die ſtärkere, för-
perli<he Bewegung laſſe man entweder in der Zeit kurz vor,
weniger no< unmittelbar nac< der Mahlzeit, oder furz vor dem
Schlafengehen fallen. Aber auch unmittelbar na< dem Aufſtehen
muß zu ſtarke Anſtrengung nothwendig die erſchöpfen, welche her-
nach geiſtig thätig ſein ſollen, Der Schlaf werde in den Kindes-
jahren in jedem Maße und zu jeder Zeit gewährt, wenn die Natur
ihn verlangt; im Jünglingsalter iſt das Bedürfniß minder dringend,
Doch breche ſiHh auch der thätigſte Jüngling in den Jahren des
Wachsthums von acht Stunden nicht zu viel ab, gehe übrigens
lieber des Abends zeitig zur Ruhe, und ſtehe früh auf, ſobald
er erwacht. (Es iſt für das ganze Leben gut, wenn man fich an
eine ſolhe TageSordnung gewöhnt, Damit ihn indeß eine zu-
weilen nothwendige Ausnahme nicht befremde, mag er auc< von
Zeit zn Zeit verſuchen, eine Nacht zu opfern. .
ntagonismus, Gegenwirkung, Eigenthümlichkeit der organiſchen
Körper, daß, ſobald eine Thätigkeit einen gewiſſen Grad erreicht
hat, eine andere hervorgerufen wird und jene beſchränkt.
, Antarktiſch, dem Bär, dem Nordpol gegenüber, dem Südpol
nahe, |
Antecedens, das Vorhergehende, Grund, Urſache, Vorderſaß,
- Antediluvianiſch, was vor der Sündfluth war, vorſündfluthlich.