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Fellenberg -- Feſte dex Schulen 227
Fellenberg, v. Philipp Immanuel, geboren 1771 zu Bern,
kam 1785 in die Erziehungsanſtalt von Pfeffel. Er widmete fich
ſpäter ausſchließlich der Volksbildung und Volkserziehung und
trat in nähere Verbindung mit Peſtalozzi. Jm Jahre 1799 ex=
warb er das Gut Hofwyl, und ließ es ſic< nun angelegen ſein,
den Landbau zu heben und erziehend auf die Landbewohner einzu-
wirken. Er legte ſpäter eine ländliche Armenſchule an für gänzlich
verlaſſene Knaben, welcher ein ausgezeichneter Lehrer, Wehrli,
vorſtand. Im Jahre 1808 errichtete er ſeine Philantropin für
Kinder vornehmer Aeltern, welches bald emporblühete. Später er-
richtete er eine Bildungsanſtalt für Lehrer, welche ebenfalls ſehr
ſegensreich wirkte. Bis zum Jahre 1832 hatte er in 25 Jahren
über 400 Zöglinge unentgeldlich gebildet. Mit ſ<nsdem Undank
belohnt ſtarb er 1844.
Felonie, Verrath, Ungehorſam ; gewaltſame Behandlung eines
Baſallen gegen ſeinen Lehnsherrn.
Fenelon, France de Salignac de la Motte, Erzbiſchof von
Cambrai, geb, 1651, ſtarb 1715, iſt der berühmte Verfaſſer des
„Telemach.“ des Prinzenerziehers8 und einiger Werke über die
Erziehung der Töchter.
Ferien, Sie haben einen entſchiedenen Nußen für Geſundheit,
Heiterkeit, Erhaltung des Familienbandes zwiſchen Aeltern und
Kindern, ja ſelbſt von manchen Seiten für Geiſtesbildung. Dabei
wäre aber zu wünſchen, daß ein Unterſchied zwiſchen jüngern und
älteren Shülern gemacht würde. Jene können ſich auf längere Zeit
nicht ſelbſt beſchäftigen, und verwildern daher, oder verwöhnen ſich
zum Müßiggange, wenn ſie wo<ßenlang ohne Schule ſind. Würden
ihnen auch nur ein paar Unterrichtsſtunden täglich gegeben, ſo
könnte man dieſe auch zugleim benußen, ihren Privatfleiß zu leiten.
Die Schüler reifern Alters hingegen werden dieſe Zeit zu einer um-
faſſenden Wiederholung, zum Nachleſen, zu manchen andern
freien Beſchäftigungen, auF wohl zu belehrenden Fußreiſen be-
nußen können. Anfang und Ende dieſer Schulferien muß aber be-
ſtimmt ſein, und nicht von der Willfür des Lehrers abhängen. Auch
dulde man nicht, daß-Aeltern ihre Kinder ohne Noth länger zurück-
behalten, als erlaubt iſt.
Ferman , Befehl, in der Türkei im Namen des Kaiſers vom
Großvezier ausgefertigt; daher Paß, Erlaubnißſchein,
7 Fermate, in der Muſik Zeichen des Aushaltens auf einem
on (“). |
Ferment, Gährungsſtoff,
Feſte der Schulen, geſchi<tlih. In neuerer Zeit ſind die
Feſte der Schulen ſehr beſchränkt worden, und nicht mit Unrecht.
In größeren und höheren Lehranſtalten werden meiſt nur feierliche
Acte dur< Reden 2c. abgehalten. So feiert man das Stiftungsfeſt
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