Full text: A - L (1)

230 Fete -- Fiscus 
Fete, Feſt; fätiren, ein Feſt geben, Jemandem eine Ehre 
erweiſen, | | 
Fetiſch, (ein Klotz) lebloſe Gegenſtände, welchen bei wilden 
Völkern göttliche Verehrung erwieſen wird. 
Feuilleton, ein Blätthen; dann in Zeitſchriften der untere 
Raum, welcher Erzählungen , Kritiken , Neuigkeiten 2c. enthält. 
Fiction , Erdichtung. 
Figuralmuſik, theils die von mehreren Stimmen unter Ver- 
ierungen ausgeführte Muſik, theils im Gegenſaß zur Choralmuſif, 
die ſtreng an den Tact gebundene; Figuralgeſang, der aus- 
geſhmüc>te Geſang, entgegen dem Choralgeſang. 
Figuration, Geſtaltung. Belebung der Rede oder Muſik durc< 
Figuren, 
? Filet, Netzgewebe, feines, neßartiges Geſtrif von Zwirn, 
Wolle, Seide 2c. | ' 
Filial, Tochterkirhe , die einer Hauptkirche eingepfarrte Neben- 
kirche. | 
Filiation , Verhältniß der Kinder zu ihren Aeltern ; Annahme 
an Kindesſtatt. - 
Filigran, durc<broHene Verzierungen aus rundem oder geplät- 
tetem Gold- und Silberdraht. - 
Final, ſ<ließlih; Finale in der Muſik der Saß, welcher eine 
Symphonie 2c. oder den Act einer Oper endigt. 
Findelhäuſer, Anſtalten zur Aufnahme von Findlingen, 
d. h. ſolhen neugebornen Kindern, welche von ihren Aeltern ver- 
laſſen und ausgeſeßt worden. Das <riſtliche Gefühl führte ſie 
ſchon frühzeitig ein, im Gegenſaß zu dem heidniſchen, ſpäter ver- 
botenen Ausſezen der Kinder, und um dem Verbrechen des Kindes: 
mordes vorzubeugen. Schon vom 13. Jahrhunderte an finden wir 
Findelhäuſer faſt in allen großen Städten. Das Weitere über die 
Zweckmäßigkeit oder Unzwe>mäßigkeit dieſer Anſtalten findet man in: 
„Mohl, die Findel- und Waiſenhäuſer.“ (Deutſche Viertel- 
jahrsſchrift, 1838). | m 
Firmament, das Himmelsgewölbe, die Feſte des Himmels, 
nah der früheren Anſicht, daß dieſer feſt ſtehe. 
Firmelung, Firmung, ein Sacrament der katholiſchen Kirche, 
deſſen Vollziehung nicht an ein beſtimmtes Alter gebunden iſt. Sie 
wird in der Regel nur von den Biſchöfen ausgeübt und beſteht 
darin, daß derſelbe dem Firmling die Stirn in Kreuzesform ſalbt, 
unter Gebet die Hände auflegt und ihn mit einem leiſen Schlag 
auf die Wange entläßt. Der Firmling mimmt einen neuen Namen 
an und erhält auch einen Pathen. 
Fiscas, eigentlich ein geflo<tener Geldkorb ; dann die Staats- 
kaſſe; auch jede Kaſſe einer öffentlichen Anſtalt oder Gemeinheit,
	        
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