Florentiner Arbeit -- Formen- und Größenlehre 235
cielle Regel kaum anwenden, und muß Vieles dem allgemeinen
Geiſt und der glü>lichen Natur überlaſſen werden. Inſofern haben
kleine Inſtitute und Penſionen Vorzüge, aber auch -- beſonders
wo ſie Finanzſpeculationen der Unternehmer ſind -- große Gebre-
hen. 8 läßt ſih, ſowohl dur< nähere Beobachtung und. Leitung
des Privatfleißes, als durFh Entfernung von Zerſtreuung in Fa-
milien, und dur< den ſtärker erwe>ten Wetteifer no<H mehr, als
in den bloßen Schulen ausrichten, ſobald nur der Geiſt des
Fleißes und der Aufmerkſamkeit in ihnen heimiſch iſt. Dieſen kann
man daher nicht genug befördern,
Florentiner Arbeit, eine Art Moſaik aus lauter harten Steinen,
Föhn, ein in der Schweiz wehender Südwind, welcher bei
dem Menſchen Abſpannung erzeugt,
Folie, ein dünnes Metallblätthen, welches hinter durchſichtige
Körper gelegt die ZurüFwerfung der Lichtſtrahlen befördert, Daher
alles Uneh<hte und Verſtellte, das einer Sache einen höhern Glanz
verleiht und ihr gleichſam als Unterlage dienen muß,
Fontanell , ein dur< einen leichten Einſchnitt oder durc< Aeß-
mittel bewirktes künſtliches Geſchwür. -
Formen- und Größenlehre, Die Form iſt die allſeitige Be-
grenzung des Raumes und bis aufs Unendlichkleine zuſammenge-
zogen wird ſie als der mathematiſ<e Punct gedacht, Sie fann
alſo auf zwei Wegen gezeigt werden? entweder geht man von dem
Erſten aus, d, h. von dem, was ſi; dem Auge im Raum darbietet,
- alſo von dem Körper, oder von dem Lettern, was man nur im
innern Sinne ſich vorſtellen kann. Für die Erziehung ſcheint der
erſte Lehrgang der methodiſche zu ſein, iſt es aber nic<t. Denn er
müßte eigentlich von dem ganzen Geſichtsfelde ausgehen, da erſt
der einzelne Gegenſtand in demſelben, oder vielmehr deſſen Umriß,
herausgeſehen werden muß, welches ſ>on eine Anſchauungskunſt
vorqusſeßt , die man doch erſt auf jenem Wege lernen ſoll. Ueber-
dem iſt das Geſichtsfeld etwas ſo Unbeſtimmtes und Verworrenes,
daß .dabei am wenigſten Klarheit und Einfachheit der Vorſtellung
ſtattfindet. Dann iſt auch eine ſ<on ziemlich ſtarke Kraft, ein Ab-
ſtrahiren erforderlih, um den mathematiſchen Körper ſtatt des phy-
ſiſchen, um ſeine Flächen und deren Grenzen, die Linien und Puncte,
abgeſondert zu denken. Dieſer Weg ſetzt alſo in der Kraft des
Schülers das ſchon voraus, was ſie erſt auf demſelben erhalten
ſoll, er iſt alſo nur objectiv, nicht ſubjectiv elementariſch. =- Das
nun iſt der zweite Wegz er führt jenem gerade entgegengeſeßt von
innen nach außen, von dem Einfachſten in der Vorſtellung zum
Ausgedehnten des Raumes nach den drei Dimenſionen und ſein
Anfangspunct iſt der mathematiſH<e Punct. Allerdings wird dieſer
erſt hingezeichnet, und iſt, ſo klein er auch auf der Tafel daſteht,
do< inſofern ein phyſiſcher, aber er iſt nur ſymboliſch, da der Lehrer