Full text: A - L (1)

 
 
 
 
 
 
 
Granuliren -- Grauſamkeit gegen Thiere 363 
Granuliren , Metalle in kleine Theil<hen zerkleinern 
Graphik, Shreibkunſt, Zeichen- und Malerkunſt ; diplomatiſch : 
Scriftfunde. Graphiſc<, bildlich, beſchreibend. 
Graſer, Joh. Baptiſt, wurde 1766 im Würzburgiſchen ge- 
boren. Er widmete ſih dem Erziehungsweſen und wurde. nach 
Vollendung ſeiner Studien Präfect des Prieſterſeminars zu Würz- 
burg; 1810 bairiſher Kirhen- und Sculrath in Baireuth. Er 
ſtarb 1841; er hat ſehr bedeutend? pädagogiſche Schriften heraus- 
gegeben, Darunter 
Divinität oder das Princip der einzig wahren Menſc<hen- 
bildung 
Die Elementarſchule für das Leben 2c. 
In ſeinen Schriften ſtellt er ein ganz eignes. Erziehungsprincip 
auf, welches ſich ſo zuſammenfaſſen läßt : Der werdende Menſ< muß 
von dem reifen Menſchen ſo unterſtüßt werden, daß er auch zur 
Reife gelange, um ſein Leben nach ſeiner Beſtimmung durch ſich 
ſelbſt zu ziehen. Divinität ſoll ſein Ziel ſein im Gegenſat der 
Animalität. 
Gratial, Geſchenk aus Erkenntlichfeit. 
Gratias , Dank, Dankgebet. | 
Gratification , GnadengeſhHenk, Vergütung. | | | 
Grauſamkeit gegen Thiere. Die Humanität muß ſich auch 
in der Behandlung der Thiere zeigen, man möchte faſt ſagen in der 
ganzen lebendigen und lebloſen Natur. Kleine Kinder ſcheinen 
zwar öfters unempfindlich und ſelbſt grauſam gegen die Thiere, fo 
wie Überhaupt mehr zum Zerſtören, als zum Erhalten geneigt zu 
ſein. Sie ſind aber im Allgemeinen nicht ſo ſchlimm, als fie 
ſheinen. Jhr Thätigkeitstrieb wird nur dur< keine Vernunft und 
dur< fein richtiges fittliches Gefühl geleitet, Das Gefühl der Sym- 
pathie gegen ſo ungleichartige Weſen iſt noM nicht erwacht oder 
nur dur< Erziehung oder frühe Gewöhnung an Grauſamkeiten ab- 
geſtumpft. Hs<ſt ſorgſam aber ſoll die Erziehung es pflegen. Das 
Beiſpiel wirkt in der Kindheit am ſtärkſten, dann auc< die gewete 
Aufmerkſamkeit auf die Ausdrücke des Gefühls, des Wohlſeins und 
des Schmerzes, des fröhlichen Gedeihens oder des traurigen Vexr- 
gehens. Man ſage dem Kinde: „, Siehe, wie ſiH das Thier freut, 
wie es ſich am friſchen Quell erquikt ! Wie ſi< das frohe Leben 
regt, d28 Vogels in der Luft, des Schmetterlings im warmen 
Sonnenſtrahle, des Fiſches im klaren Bache! Wie die Pflanze, der 
AFer und Baum uach Regen ſ<machten, wie die durſtevy de 
Flur ſich nun erqui>t, wie die gauze Natur am Morgen er- 
wacht, 26. =- Solche Uebertragungen deſſen, was man eigentlich 
von Menſchen zu ſagen pflegt, auf die untergeordneten Weſen, 
bringt dieſe gleiHſam dem Menſchen näher. Es8 erweckt die Sym-
	        
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