374 Gynäkologie -- Säuslichkeit
Gynäkologie, Lehre von der Natur, den Geſchlec<htsverhält-
niſſen und den Krankheiten des weiblichen Geſchlechts.
Gyromantie, Wahrſagen, wobei der Wahrſager in einem
Kreiſe ſteht.
H.
KLabeas GUrpus - Acte, ein 1679 erlaſſenes engliſcGes Geſeß,
die Befangennehmung und Hafthaltung betreffend.
Häuslichkeit, Sehr wichtig iſt es für die Erziehung, daß ſich
Aeltern in dem unmittelbaren Umgange, dem Zuſammenleben mit
der Familie, gegenſeitig unterſtüßen und darin eines Sinnes
ſind. Es giebt Aeltern, die nichts an ihren Kindern ſparen, aus-
genommen -- die Zeit, die ſie dem Umzjange mit ihnen widinen
ſollten; die für Alles, nicht blos für Geſchäfte, ſondern auch für
Vergnügungen, Zeit haben, nur nicht für ihre Kinder. Und doch
gehen ſo viele Vortheile der hänslichen Erziehung verloren, wenn
man die Kinder zu ſehr von ſeinem Umgang entfernt. Von Vä-
tern , die gehäufte und ſchwere Berufsgeſchäfte drücken, kann natür-
ſim; nicht ſo viel als von manchem Andern gefordert werden; aber
ſie ſollten ſich doch hüten, ſim ſo in ihre Berufsarbeiten zu ver-
lieren, daß ihnen jedes GeräuſH ihrer Kinder läſtig wird, jede
Störung ihren Unwillen erregt. Die Folge davon iſt, daß ſie zwar
nicht mehr geſtört, aber auch niht mehr -- geliebt werden.
Eben ſo wenig ſollten ſie ſich, beſonders am Abend, der für Ge-
ſchäftsleute die eigentliche Zeit des- Familiengenuſſes ijt, regelmäßig
aus dem Hauſe entfernen und dadur<g na<Mg und na<h im eignen
Hauſe immer fremder werden. Jn dem Kreiſe ihrer Kinder ſollten
ſie ihre Erholungen ſuchen. Die Mütter aber ſollten ohne Aus-
nahme dieſen Kreis für ihre rechte, ihnen von Gott angewieſene
Stelle halten. --- Ueberhaupt, wem Gott das Beſte, was er dem
Menſchen geben kann, Kinder gegeben hat, dem ſollte kein Ver-
gnügungsort mehr Bedürfniß ſein, als die Geſellſchaft dieſer Kin-
der. Abweſenheiten von Hauſe ſollten ſie nur als zuweilen noth-
wendige Erholungen und Zerſtreuungen betrachten, um ſich für ihre
eigenthümlichen Pflichten deſto geſchikter zu machen. = (Es unter-
liegt keinem Zweifel, daß die Mütter nicht nur für die körperliche
Pflege, ſondern auch für die geiſtige Entwi>elung ihrer Kinder un-
gemein viel thun können, ſobald ſie verſtändige und treue Mütter
find. Sie haben in der Regel die Kinder in den erſten Lebens-