In tergo -- Inkonatkion 437
Zwe&mäßige Mittel, um Theilnahme am Unterricht zu erween,
find folgende. Man lehre nichts, ohne daß man die Schüler, ſo
weit es ihnen nur irgend begreiflih gemacht werden kann, den Ge-
winn für ihre innere und äußere Bildung hat einſehen, und ſie aus
kleinen Erfahrungen merten laſſen, wie eine Kenntniß und eine
Fertigkeit zur andern führt. Au< das Schimpflihe der Unwiſſen-
beit in der Sache, die gelehrt wird, muß man ihnen vor das Rage
rücken, muß es ho< aufnehmen, wenn ſie ſich in bekamten Sachen
no< Fehler erlauben. Die Schüler müſſen aber auch gewöhnt ſein,
dem Lehrer etwas auf ſein Wort zu glauben. Er muß ihnen die
höhſte Autorität ſein. Ferner laſſe man es die Schüler merken,
wie ſehr man ſich ſelbſt für das, was man lehrt, intereſſirt, es ſei
nun, weil man von dem Gegenſtande ſelbſt begeiſtert wird, oder
daß man Theilnahme an den Fortſchritten der Kinder ansdrückt
und ihnen dadurH& die Sache re<t wichtig zu machen weiß. == Je
mehr Seelenkräfte (Verſtand, Phantaſie, Gedächtniß) beim Un-
terricht in Thätigkeit kommen, deſto intereſſanter wird er. Dieß
geſ<ieht dur< die Beförderung der anſ<hauenden Erkenntniß, die
nicht blos bei Obfecten der äußeren Sinne, ſondern au< bei Ber-
ſtandesbegriffen anwendbar iſt. Aus eben dem Grunde iſt es auc<
aut, den Sinnorganen der Kinder etwas vorzulegen, z. B. ein Bild,
Modell, ein Lehrbu<ß; das Geſagte an die Tafel zu ſchreiben , ſie
ſelbſt etwas aufſchreiben zu laſſen. Dieſes verſtärkt die Aufmerkſam-
keit. Selbſtthätigkeit der Shüler wird theils dur< Anregung
des Nachdenkens , theils durc< allerlei Aufgaben vor und nach dem
Unterricht befördert, = Auc< durc< Wetteifer kann die Jugend
für das, was ſie lernen ſoll, intereſſirt werden. Sie lernt mit Ver-
gnügen, wozu ſie ſich durc; Lob und Zufriedenheit ermuntert ſicht.
In tergo, auf dem Rücken, der Rüdfſeite.
nterimiſtiſch, einſtweilig.
ntermezzo, Zwiſchenſpiel dramatiſcher Gattung.
ntermiſſion, Unterlaſſung, Aufhören. |
nterpelliren, ins Wort fallen, unterbrechen. Interpella-
tion, Einrede, Unterbrechung.
Interpoliren, Fremdes in einen urſprünglichen Text ein-
ſchalten. -
Interpretation, Auskegung, Erklärung.
Intervall , Zwiſchenraum ; in der Muſik Abſtand eines höhern
Tones von einem tiefen.
Intervention, Dazwiſhenkunft, Einmiſchung.
Inteſtaterbfolge , die Erbfolge, welche bei Ermangelung eines
Teſtamentes zufolge der beſtehenden Geſeße eintritt.
Intoleranz, Unduldſamkeit in Glaubensſachen.
Intonation, Anſpracße der Töne dur< Geſangſtimmen und
Inſtrumente.
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