44 Basrelief -- Begehrungsvermögen
betrachtete Stoff in einer <emiſchen Verbindung; in der Muſik
die tiefſte Stimme einer Harmonie. - |
Bazrelief, erhabene Arbeit in Stein, Metall 2c., die mit der
Fläche zuſammenhängt und aus ihr herausgearbeitet it. Treten die
Figuren" bis etwa zur Hälfte hervor ſo heißen ſie Hautreliefs.
' Batarde, nennt man eine Art Kanone; aber auch eine Art
leichter Reiſewagen.
Bdellometer, ein gläſerner mit einer kleiney Pumpe und Lan-
zetten verſehener Schröpffopf, der die Blutegel erſeßen ſoll.
Beatificaktion , die Seligſprechung , Erklärung des Papſtes, daß
eine Perſon nac< ihrem Tode die Seligleit genießt und die Gläu-
bigen ihr einen religiöſen Cultus erweiſen dürfen.
| Becker, Rudolph Zacharias, geb. 1782 zu Erfurt , ſtarb
zu Gotha 1820, Er war Lehrer am Philanthropin zu Deſſau, wo
er die „Deſſauiſ<e Zeitung für die Jugend “ gründete, welche ſeit
1784 in Gotha als „Deutſche Zeitung für die Jugend erſchien.
Er war ein beliebter Volksſchriftſteller und Verfaſſer des einſt ſo
berühmten „Noth - und Hülfsbüchleins “., |
Becker, Wilhelm Gottlieb, geb. zu Oberkallenberg im
Schsnburgſchen ſtarb als Hofrath in Dresden 1813. Ex iſt nam-
haft bekannt als eleganter Darſteller der Alterthumswiſſenſchaften,
Beer, Karl Ferdinand, geb. 1775 zu Liſer in Weſt-
phalen, iſt einer der ausgezeichnetſten deutſHhen Sprachforſcher. Im
Jahre 1823 gründete er in Offenbach eine Erziehungsauſtalt und
legte das Reſultat ſeiner Sprachforſcqungen in ſeiner muſterhaften,
„Ausführlichen deutſchen Grammatik“ nieder, |
Begehrungsvermögen, Bildung deſſelben. Wenn wir
hier von der Bildung des Begehrungsvermögens ſprechen , ſo be-
handeln wir dabei einen weſentlichen Theil der moraliſchen Exr-
ziehung überhaupt. Damit iſt man wohl allſeitig einverſtanden,
daß der Menſc< eigentlich nur ſo vielen wahren Werth habe, als
er ſittlichen Werth hat; daß es auch eigentlih nur die ſitt-
li<he Vollkommenheit, oder die Güte des Charakters,
die Heiligkeit der Geſinnungen und Handlungen ſet,
was einem Jeden, ſelbſt dem, der von dieſer Würde no< ſehr weit
entfernt iſt, A<tung abnöthigt, daß alle übrigen Vollkommenheiten
des Menſchen, die geiſtigen, wie die körperlichen, nur bedingte
Schäßung verdienen, die Bedingung aber, in ihrer geſezmäßigen
Anwendung zu den Zweden der Sittlichkeit , oder aus dem Stand-
puncte der Religion betrachtet, in der Heiligung aller Kräfte
zu der einzig würdigen Verehrung Gottes durc eine Gott ähnliche
Geſinnung beſtehe. Die Erziehung hat nun ſchon in dem früheren
Alter des Kindes auf die erſten ſittlichen Regungen geachtet, und
durch die Erwekung, Nährung und Bildung des moraliſ<en Gefühls
ihrem Zögling. die eigne freie Selbſtbeſtimmung zu dem, was das Ge-