Full text: Arbeiter-Jugend - 14.1922 (14)

 
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ſc<e und das richtige Rezept. 
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Von Adolf Domni&,. 
. &Dange, ehe die Arbeiterſchaft daran dachte, die Jugend in Organiſationen zu- 
9 ſammenzufaſſen, iſt die Kirche uns darin vorangegangen. Unzweifelhaft hat 
"Ww ji) insbeſondere die katholiſche Kirche um die Schulentlaſſenen emſig gekümmert. 
Vieles von dem, was dort an äußeren Einrichtungen geſchaffen wurde, darf ohne 
weiteres vorbildlic) genannt werden. Und doch, ſo wird man uns fragen, wendet ihr 
.euch gegen die kirchliche Jugendbewegung? 
Gewiß, und mit vollem Recht tun wir das! Es iſt der Geiſt, der beide Be» 
wegungen, die proletariſch-ſozialiſtiſche und die kirchliche, voneinander trennt. Das 
wollen wir verſuchen näher zu begründen. 
Die ganze Tätigkeit der Kirche beruht auf einem Rezept, das in die Worte zu» 
Jammenzufaſſen iſt: „Laßt uns beſſer werden, gleich wird's beſſer ſein!“ Das will 
jagen: wenn wir unabläſſig daran arbeiten, die Menſchen zu beſſern, dann werden 
dieſe geveſjerten Menſchen dafür ſorgen, daß die Verhältniſſe beſſer werden. Nac 
diejem Rezept hat die Kirche 20060 Jahre gearbeitet. Durd) Predigt und Unterricht, 
.Ddurch Bibelſtunde und Sonntagsſchule, durch Beichte und Abendmahl ſuchte ſie unab- 
läſſig die Handlungen der Menſchen zu beeinfluſſen, ſuchte ſie die Menſchen zu beſſern. 
Von dieſer Auffaſſung geht auch die Lehre aus: dem Volk, und vor allem den 
Kindern, muß die Religion erhalten bleiben. Daraus erklärt ſich dann wieder das 
Bemühen, den Schulunterricht im Geiſte der Kirche zu geſtalten. Von Kindesbeinen 
an ſollten wir dazu angehalten werden, es den kirchlichen Vorbildern gleich zu tun. 
"Frömmigkeit und Nächſtenliebe, Demut und Beſcheidenheit und möglichſt Verachtung 
alles irdiſgen Glüdes foll uns zu vollendeten Menſchen machen. Wären ſo alle 
Menſchen fromm und gut geworden, dann müßten die Verbrechen aller Art ſchließlich 
vollſtändig verſchwinden, denn dieſe frommen und guten Menſchen häiten alle böſen 
Eigenſchafien aus ſich ausgemerzt. 
Faſt 2000 Jahre hat die Kirche und, von ihr beeinflußt, der Staat nach dieſem 
Rezept gearbeitet. Sind die Verhältniſſe beſſer geworden? Oder ſind auch nur die 
Menſchen beſſer geworden? | 
Erinnern wir uns dod) des Kriegs, ſtellen wir uns die Zuſtände vor Augen, die 
Der Krieg herbeigeführt hat! Hat es wohl je eine Zeit gegeben, in der ſo viel ge- 
mordet, jo viel geſtohlen, ſo viel betrogen wurde als jetzt in unſern Tagen und 
. während des Weltkriegs? Niemals war die Jagd nach den Schätzen, „an denen 
Motten und Roſt freſſen“, ſchlimmer geweſen als in dieſer Epoche. All dieſe Barbarei 
hat die Kirche mit ihrer zweitauſendjährigen Erziehung der Menſchen nicht verhindern 
können. 

	        
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