Full text: A - L (1)

626 Evenius -- Fabrikſchulen 
cante Stelle beſchaffen iſt, muß - das Würdigſte in Hinſicht auf 
Amtsfähigkeit und ſittliches Betragen gewählt werden, 
Evenius, Sigmund, lebte als verdienter Shulmann in 
der erſten Hälfte ves 17. Jahrhunderts. Er wurde, nachdem er 
Rector in Halle geweſen war, Rector an der Stadtſchule in Magde- 
burg, die ſhon Luther ,, die Blume und Krone" aller Stadtſhulen 
genannt hatte. Nah der Zerſtörung Magdeburgs, 1631, ging Eventius 
nach Riga, wo er Rector am Gymnaſium wurde. Er kehrte aber 
bald zurü> und wurde 1633 Rector in Regensburg, endlich Direc- 
tor des Schulweſens in Weimar. Hier veranlaßte er Ernſt den 
Frommen zur Herausgabe der ſogenannten Nürnberger Bibel und 
trug viel zur Verbeſſerung des Schulweſens bei. 
Ewich, Joh. Jac. v., wurde zu Weſel 1788 geboren. Er 
war zuerſt Lehrer in Hadern, dann in Budberg. „ Hier -- erzählt 
ex ſelbſt, hatte ich keine äußern Schwierigkeiten zu bekämpfen, denn 
ein väterlicher Freund (Biſhof Roß) hielt von mir jede äußere 
Unannehmlickeit entfernt, Wir arbeiteten gemeinſchaftlic< und in 
einem Geiſte an der aufwachſenden Generation, und darum war 
unſer Verhältniß in dieſer Hinſicht muſterhaft.“ Nah zweijährigem 
Wirken kam Ewich nach Barmen. Er ſagt darüber: ,, der Abſchied - 
von meinen geliebten Schülern wurde mir ſchwer. I< ging in das 
Land des Gewerbfleißes, aber i< habe auch hier Menſchen efunz- 
den, die ein zartes Herz haben, die es von Grund ihrer Seele auf 
das Beſte mit mir meinten.“ 
Ewich errichtete in Verbindung mit dem Lehrer Shürmann (ſ.d.) 
eine Conferenz mit den benachbarten Schullehrern. Aus ihr ging 
ein neues Leben für die Schulen jener Gegenden hervor. Ewich ſchrieb : 
Human, der Lehrer in ſeinem Weſen und Wirken. Weſel. 
Was thut unſrer Erziehung Noth? Elberfeld. . 
FMahrikſchulen. Maun nennt diejenigen Schulen ſo, welche in 
Fabriken für die daſelbſt beſchäftigten Kinder, in der Regel auf Koſten 
der Fahrifherren, angelegt find. Da die Kinder während der Arbeits- 
zeit keige Schule beſuchen können, ihre Arheit aber zur Ernährung 
der Familie nicht ſelten unerläßlich nöthig iſt, ſo entſc<ließen ſim“ 
Fabrifhexren eigne Schulen zu errichten, in welchen die in ihren 
Fabriken. arbeitenden Kinder nach der Arbeitszeit den nöthigen Untex- 
richt erhalten.
	        
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