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Jugend 631
no<ß ſo ſehr mit dieſen Jdealen contraſtiren ? dieſe Jdeale find
do<h die edelſte Nahrung und das feſteſte Princip der geordneten
Thätigkeit aller Beſſern unſeres Geſchlechtes. Aber ſo wenig in der
Natur Winter und Sommer unmittelbar auf einander folgen, oder
die männliche Neife in die Jahre der Kindheit fällt, eben ſo wenig
läßt ſich der höhere Frühling der Menſc<heit dur< gewaltſame Um-
bildung der beſtehenden Formen der Wirklichkeit herbeiführen. Mitten
im Gewühle der Welt ſteht der gereifte und zwe>mäßig gebildete
Mann mit den Jdealen ſeiner Jugend; er werde weder S<hwär-
mer für einen Zuſtand der Welt, der, wie ſie iſt, nicht eintreten
kann, no? Menſc<enfeind, der ſich von ſeiner wohlthätigen
Wirkſamkeit zurüFkzieht und die Veredelung der Menſchheit ſelbſt
aufgiebt, wenn er die Schwierigkeiten entde>t, die ſim ihm ent-
gegenwerfen. Er verfolge vielmehr mit ſicherem Schritte den ſelbſt-
berechneten Plan ſeines Lebens, und befördere wo und wie er
kann ..die höher ſteigende Vervollkommnung des menſchlichen Ge-
ſchlechtes. |
Jugend, verwahrloſte. Die Krankheiten unſerer Zeit for-
dern immermehr zum Nachdenken Über die Heilung derſelben auf,
in ſofern ſie bei der Jugend anzutreffen ſind. In den leßten Jah-
ren namentlich ſind an vielen Orten Rettungsanſtalten für die ver» |
wahrloſte Jugend im Sinne des edlen Peſtalozzi errichtet worden.
Sie ſind dazu beſtimmt, daß diejenigen heranwachſenden jungen
Leute, welche in Verwilderung gerathen ſind, in einen Zuſtand der
Ordnung und Sittlichkeit zurükgeführt werden, und die dazu er-
forderliche Schulbildung erhalten, Die Erziehung muß bei ihnen
no& nachkommen. Nicht ſowohl für die kleinen Knaben und Mäd»-
hen ſind dieſe Rettungsunſtalten nöthig und heilſam, denn für
dieſe iſt immer no< die Volksſ<Hule oder etwa die Armenſchule der
Ort, wenn ſie bis dahin der Erziehung entbehrten, und auch für
die ſ<on verdorbenen Kinder wären doch erſt dieſe Schulen zu vers
ſuGen. Au unterſcheiden wir dieſe Rettungsanſtalten von jenen
Verbeſſerungsſ<hulen, welche für Schüler der gewöhnlichen Schulen
beſtimmt find. Nur für den Fall, daß ſie durc< dieſes Strafmittel
nicht gebeſſert wurden, weiſen wir ſie der Nettungsanſtalt zu. Sie
iſt zunächſt für dasjenige Alter einzurichten, wo ſc<on die beſte Zeit
vorüber iſt, und wel<e darin verwahrloſt worden, und hat alſo
die Aufgabe, junge Leute von etwa 14 Jahren, nac< Umſtänden
auc<€ darunter, ſo zu behandeln, daß die Erziehung möglichſt nach-
geholt werde. Zwar iſt dieſes eine ſ<were Aufgabe, doh iſt man-
Hes zur Löſung derſelben zu thun. Man theile die Anſtalt in fol-
gende Claſſen : . |
- Erſte Claſſe. Heimathloſe, verwilderte junge Leute. Sie
ſind vielleicht in manchen Gegenden ſelten, doh finden ſie ſich doch
mitunter vor. Was ſoll man mit ihnen anfangen ? Länder, welche