Vibelgeſellſ<haften = Bibliſche Arc<äologie 75
Fehler junger Lehrer --- muß durchaus vermieden werden, indem
dadurch dem praktiſchen Zwe>e geſchadet wird und die Schüler nur
in Ungewißheit und Zweifel gerathen.
Bibelgeſellſchaften , ſind Vereine zur Verbreitung der Bibel in
hriſtlihen und nichtHriftlichen Ländern. Die erſte wurde 1804 in
London durc< die dortige Miſſions8geſellſ<aft unter dem Namen der
britiſ<en und ausländiſchen Bibelgeſellſhaft gegründet. Nach dem
Muſter derſelben haben ſih auch in Deutſchland verſchiedene Bibel-
geſellſchaften gebildet, ſo daß die Bibel, in eine große Anzahl (mehr
als 120) Sprachen überſetzt in Millionen Exemplaren bis jeßt ver-
theilt worden iſt. |
Bibelkanon , beißt die Sammlung der heiligen Schriften , in-
ſofern ſie von der Kirc<e als Richtſ<nur des Glaubens und Lebens
anerkannt, bei dem Gottesdienſte vorgeleſen und überhaupt der Er-
bauung zu Grunde gelegt worden. Man unterſcheidet den Kanon
des Alten und Neuen Teſtamentes.
Bibliographie , die Beſchreibung der Bücher; dann die Lehre
von der Kenntniß der Bücher aller Zeiten, Bücherkunde,
Bibliomanie , Bücherſucht, das Beſtreben , Bücher zu ſammeln
zu dem bloßen ZweFe , um ſie zu beſitzen.
Bibliothek bei Shulen. Es iſt keine Schule ſo unbedeu-
tend, daß .ihr nicht eine, wenn auch no< ſo kleine Bibliothek oder
Bücherſammlung zu wünſchen wäre. Denn theils ſind no< zu viel
Lehrer ſo gering beſoldet, daß ſie an einen Ankauf ſelbſt der nsthig-
ſten Bücher nicht denken können ; theils kann man nit verlangen,
daß ein jeder Alles das ſelbſt anſchaffen ſoll, was mehr für die
Zwee der Schule gebrancht wird. In Landſchulen könnten dieſe
Bibliotheken zum Inventar der Pfarre gehören,! und von dem Pre- -
diger mit Zuziehung des Scullehrers, jährlich wenigſtens um
einige Bücher vermehrt werden. In Bürger- und Gelehrten-
ſ<hulen iſt ein eigner Bibliothekar aus dem Verſonal der Lehrer
zu wählen ; die Auswahl der anzuſchaffenden Bücher erfolgt nach
den Vorſchlägen des Collegiums. Alles kommt bei einer ſolchen
Schulbibliothek auf ihre Brauchbarkeit für den beſtimmten Zwe
an. Weder die Menae no< die Seltenheit der Bücher qiebt ihr
einen Werth, Hauptſächlich berückſihtige man die Hülfsquellen
derjenigen Theile des Unterrichts, welche in der Schule ſelbſt ge-
trieben werden, nebſt den Hauptſchriften über Pädagogik und Di-
daktif. Hat die Schule ſo viel Mittel, daß neben der Bibliothek
zum Gebrauche der Lehrer auch eine Sammlung belehrender und
unterhaltender Bücher für die Schüler angeleat werden kann, ſo
. wird dadurch der wichtige Zwe>, die Jugend von einem planloſen,
oft ſittlich nac<htheiligen Leſen zu bewahren, wenn auc< nicht ganz
erreicht , ſo do< befördert werden.
Bibliſche Archäologie, die Wiſſenſchaft, welche fich mit Er-