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ſetzungen ſtattgefunden. Die Regiſtratur-Vorſteherin, Fräulein Ridder, verließ
uns am 1. April, um ſelbſtſtändig eine Induſtrieſchule in Wiesbaden zu über-
nehmen. Sie hat ihrem verantwortlihen Amt 10 Jahre lang mit Hingebung
und Treue vorgeſtanden. Jhre Nachfolgerin iſt Fräulein Wilde, welche
bereits ſeit 5 Jahren in der Regiſtratur angeſtellt war. Für die bis dahin von
ihr verwaltete Stelle iſt in Fräulein Lehmann eine geeignete Kraft gewonnen
Ebenfalls am 1. April trat Frau Kühne, die tüchtige Lehrerin für den
Kochunterricht, aus, um den HauShalt eines Verwandten zu führen. Es iſt uns
gelungen, in Fräulein Hannemann einen guten Erſaß zu finden.
In der Kunſthandarbeitſchule haben wir es für nöthig gehalten, von der
ſtrengen Wiener Methode abzugehen und mehr den Anſprüchen der Neuzeit und
der modernen Geſchma>3srichtung Rechnung zu tragen. Wir haben deSshalb an
Stelle der bisherigen Lehrerin, Fräulein Alt, die 3'/, Jahre lang mit größter
Gewiſſenhaftigkeit bei uns unterrichtete, eine in München gebildete Lehrerin,
Fräulein Cauſſe, engagirt, die vollſtändig auf unſere Intentionen eingeht.
Der ſehr rege Beſuch, der Kunſthandarbeitſchule ſcheint uns ein Beweis, daß
wir mit dieſem Syſtemwechſel das Richtige getroffen haben.
Fräulein Kuſ<ik, unſere langjährige Lehrerin für Maſchinenähen und
Wäſchezuſchneiden, hat ſich verheirathet; an ihre Stelle trat am 1. September
Fräulein Cramer, deren Tüchtigkeit wir bereits früher, als ſie unſere Schülerin
war, ſchätzen gelernt hatten.
Von den beiden im Viktoria-Bazar angeſtellten Beamtinnen, die 10, reſp.
5 Jahre in treuer Pflichterfüllung dem Lette-Verein angehörten, hat Fräulein
Wintel ſelbſtſtändig ein Atelier für Wäſche-Ausſtattungen in der Königgräter-
ſtraße 58 eröffnet, während Fräulein Fritßſchen in dem Färbereigeſchäft von
Spindler eine gute, penſion5öberechtigte Stellung fand.
No< erwähnen wir, daß Frl. Henning, die Vorſteherin des Stellen-
vermittelung3 - Büreaus, ſich bei ihren Verwandten in der Schweiz aufhält,
immer noc<h ſchwer krank und arbeitsunfähig. Die Stelle der Vorſteherin ver-
waltet Frl. Hammerl, während Frl. Gallwitß die Korreſpondenz beſorgt.
E3 ſind dem Lette-Verein im Jahre 1888 von vielen Seiten Zuwen-
dungen in Form von Geſchenken und Vermächtniſſen zu Theil geworden.
Außer einem reihen Jahresbeitrag und einer Weihnacht3gabe für das
Viktoriaſtift hatte unſere allergnädigſte Protektorin, Ihre Majeſtät die
Kaiſerin Friedrich die Gnade, dem Lette-Verein das Bild ihres verewigten
Gemahls als Weihnachtsgeſ<enk zu überſenden. Das Miniſterium für
Handel und Gewerbe bewilligte ver Zeichenſchule eine Subvention von
4000 Mk. Zu Gunſten deſſeiben Inſtituts erhielten wir zu Beginn dieſes
Jahres von dem Herrn Kultusminiſter eine Unterſtüßung von 1000 Mk.;
von der ſtädtiſchen Schuldeputation nach Einſendung des letzten Nechen-
ſchaftsberichtes eine Beihülfe von 500 Mk., welche der Schulkaſſe zufloß.
Frau Os8car Hainauer, die Vorſikende des Viktoriaſtifts, ſchenkte dieſem
Inſtitute die Summe von 50 000 Mk., deren Zinſen zum Theil zur Bildung
einer Penſionat3-Freiſtelle benubt werden ſollen. Herr V. Weisbach übergab
dem Verein 100 Mk. Aus dem Nachlaß des Herrn Sal. Bertheim er-
hielten wir durch Verwendung der Frau Meyer-Cohn 500 Mk. Frau
Math. Stettiner wendete im Andenken an ihren verſtorbenen Gatten dem