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Nummer 27
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47, Jahrgang
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Berlin
20. September 1930
+. Deutſche 2
<Z Sehrerinnenzei
Organ des Allgemeinen Deutſchen Sehrerinnenvereins
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MIRGEUE DE Irma Stoß, Hamburg 37, Jſeſtr. 36.
rei3: vierteljährl. 1,50M, ; fü D.L.V. bei B vd
die Vereine vierteljährl. 1,15 r +; | x Mitglieder des A.D.L.V. be ezug ur<
% »1,15M.; einzelne Nummern 25 Pf.=- Poſtſc<he>-Nr. des Verlages
F-A. Herbig, G.m.b.H., Berlin 514 70. =, Erſcheint RUE AU WRODO DER MEINS:
== Manuſkripte ohne auzreichendes Rü>porto werden nicht zurückgeſandt.
Verlag: F. A. Herbig, G. m. b. H., Berlin W 35.
Anzeigen koſten: Die fünfgeſpaltene Miliimeter-Zeile 25 Pf. Alleinige
Anz. -Änn.: Anz.-Verw. Berthold Gieſel G.m.b.H., Berlin W 57, Pot8damer Str. 75.
Fſpr. Lüßow 8588, Poſtſc<h. Berlin 6018. Schluß der Annahme 8 Tage vor Erſcheinen.
Inhalt: Geſamtvorſtandsſizun .
2 9 des A.D.L. V. = Zum Reichs-
MUR ADER EED für Deutſche Jugendherbergen am 21. Sep-
Jugendherberge on Dr. Johanna Philippſon. = Rheinwanderung und
Jugendwohlfchrt Von Maria Klümper. = Das Deutſche Archiv für
Schulaufbau M und ſeine Veröffentlihungen. Von Margarete Treuge. =-
==. 'AU8 "Zeh M Re Berechtigung8weſen. Von Margarete Schecker.
GEE SENE REE NY Ahern. = Bücerſchau. = Mitteilungen.
Geſamtvorſtandsſizung des A. D. L. V.
am Freitag, 24. Oktober 1930 in Weißer
Hirſ< bei Dresden.
Tagesprdnung:
Morgens 9 Uhr: 4
1: i
Bun der Generalverſammlung in Stuttgart,
cs immung des Verhandsthemas.
Don oionsfragen.
dzentinnenkonferenz und Freizei
' Freizeiten.
Finanzgeſete und Beamtinnenfragen.
vi Zum Reichswerbetag des
hsverbandes für Deutſche Jugendherbergen
am 21. September 1930.
Von Dr. Johanna Philippſon.
Vor mir liegt das [> . :
“ ! hmude Sonderheft der „Jugend-
pe BHE Reichswerbetag des Reichsverbandes für
BegiBin nt ve der Dergen. Auf der Titelſeite prangt das
wanderfroh = Reichspräſidenten „Die Jugendherbergen,
ſtätten wehre Jugend zur Raſt beſtimmt, ſollen Pflege-
Vaterlandslieb Volksgemeinſchaft und treuer Heimat- und
gefüllt mit Ee ſein“. Die Seiten des Heftes ſind an-
ohen Ver ußerungen von führenden Staatsmännern,
und Berufen ungsbeamten, Führern großer Wirtſchafts-
Mob GS IUne und Gewerkſchaften. Beiträge von
Richtun und Frauen aller Berufsſchichten und politiſchen
WED Fromm die volkserzieheriſche Bedeutung des
ZIE Man erns an und klingen aus in dem Wunſch, daß
Bilde: BeSgewert weiter wachſen und gedeihen möge.
Zahl gibt. Muſterherbergen, deren es ſchon eine ſtattliche
„wie ſie a.id „auc< ein Bild aus einer Jugendherberge,
| nicht ſein ſoll, leider aber noh an vielen Orten iſt“,
ei |
Miet em der Verband geleiſtet hat und noh leiſten
Zwei Ziele ſind es, die zu erreihen den Verband ver-
anlaſſen, am 21. September einen Reihswerbetag zu
veranſtalten: 1. ein ideelles: Der Gedanke des Jugend=-
wanderns ſoll noh viel ſtärker als bisher in alle Volks-
ſhi<ten dringen.
9. ein materielles: Das Herbergswerk ſoll weitergeführt
werden troß der Zeit wirtſ<haftliher Not, in der die Mittel
aus der öffentlihen Hand ſpärliher als bisher fließen.
Private Mittel ſollen helfen, wo Staat und Gemeinden
ihre Hilfe verſagen müſſen.
E5 erübrigt ſich, in dieſer Zeitſchrift zu erörtern, wie wir
Lehrerinnen zu dem Herbergswerk ſtehen. Wir wiſſen es
alle, was das Herbergswerk für unſere Erzieherarbeit be-
deutet, wir können und wollen es nicht mehr entbehren.
Die Zahl der Übernachtungen der wandernden Schülerinnen
iſt ſtändig im Steigen begriffen?) Seitdem der A. D. CIB?
dem Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen bei-
getreten iſt, haben wir uns dauernd bemüht, die Wünſche
für die beſonderen Bedürfniſſe der wandernden Mädchen
zu Gehör zu bringen, und wir können heute mit Genug»
tuung feſtſtellen, daß uns eine Reihe von Muſterherbergen
in Deutſchland zur Verfügung ſtehen, an denen wir in
hygieniſ<er Beziehung nichts mehr auszuſeßen haben.
Aber neben dieſen wunderſ<hönen Jugendburgen (3. B.
Hohnſtein, Freusburg, Altena i. W.) und Großjugend=
herbergen (3. B. Cöln, Kaſſel, München), neben zahlreichen
muſtergültig ausgeſtalteten kleineren Herbergen (3. B.
Hildesheim, Hausberge, Deſſau, Wernigerode uſw.) finden
ſich noh zahlreiche Behelfsherbergen, die in jeder Beziehung
unzureichend ſind. Die Gaue ſind unabläſſig am Werk,
dieſe Herbergen entweder auszubauen oder zu ſchließen,
ſobald ſie etwas Beſſeres an ihre Stelle zu ſehen haben.
Aber dazu gehört Geld und wiederum Geld. Dafür ſoll
am 21. September geworben werden.
Aber die Aufgabe des Herbergsverbandes iſt niht nur
durc< muſtergültige Schöpfungen erfindungsreicher Arhi-
tekten zu erfüllen. Es gilt auch in dieſen ſhönen neuen
Häuſern den rechten Geiſt zu pflegen. Verhältnismäßig
ſpät erſt hat der Verband erkannt, wie wichtig für das
Gedeihen der Herbergen die Herbergseltern ſind.
Er iſt jetzt eifrig damit beſchäftigt, die Herbergseltern zu
ſchulen und ſein Augenmerk darauf zu richten, daß geeignete
Perſönlichkeiten mit dieſem Amt betraut werden. Es iſt
da in der Vergangenheit viel geſündigt worden, und es
1) Zirka 1 Million Übernachtungen von Mädchen im Jahre 1929.