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Schüler unterrichten ; ſür die Ordensſſeriker be-
ſteht ein theologiſches Studium in Budapeſt.
Theologiſche Hauslehranſtatten ſind in Mehrerau,
Marienſtatt u, Heiligenkreuz, Mehrerau beſiht
auch eine Privatlehr- 11. Erziehung8guſlalt mit
&nabenkonvikt, Lateinſchule u, Reatklaſſen, Hei-
ligenkreuz ein vierklaſſiges Gymnaſialkonvilt,
Zwettl ein Gymnaſiallonvilt ſür Sängerknaben
u. Externe, Lilienfeld ein Sängerknabenkonvikt mit
2 Gymnaſiglklaſſen, Wilhering ein Privatunter-
gymnaſium mit Studentenkonvikt, Marienſtatt u.
Sittard eine Oblatenſchule, Mitgliedervon Mogika
y. Szezyrzyce wirken als Elementarlehrer. Allzeit
waren die Z. beſirebt, ihre Schulen mit den beſten
Lehrmitteln, ihre Klöſter mit reichhaltigen Biblio»
theken auszuſtatten. Mehrere Klöſter wie Salem,
Zinna u. Wettingen hatten eigne Buchdrucereien;
nod jetzt beſteht eine ſolche im Kloſter Lerin, das
1868 den franzöſiſchen Z. überwieſen wurde. Die
Wiſſenſchaſt 10ard im Orden zunächſt in Hinſicht
auf praktiſche Ziele gepflegt, u. dieſer Nichtung
verdanken die Brieſſteller uy. Formularbücher ihre
Entſtehung, die unter den Unterricht3mitteln des
Mittelalter3 eine hervorragende Stellung ein-
nahmen. Der erſte Schriſtſteller de3 Ordens iſt
der hl. Stephan Harding, der in ſeinem Lxordium
Cistorciensoe (parvyum) einen Bericht über die
Gründung von Citeaux biete? u. durch eine Samm-
lung der verſchiedenen Le3arten der Vulgata zu-
gleich der Urheber der ſog. bibliſchen Korrektorien
wurde. An ihnreihen ſich zahlreiche andre Z.-ſchrift-
ſteller, bejonders der hl. Bernhard; ſodann: Ottol.,
Biſchof v. Freiſing (7 1158), der ein geſchichts-
philoſophiſche3 Werk „Über die zwei Staaten“
11. ein al3 Geſchichtöquelle wichtiges Werk über die
Taten Faiſer Friedrich8 1. verfaßte; Gunther v.
Pairis (F um 1220); Helinand v. Froidmont
(+ 1229) ; Cäſarin3 v. Heiſterbach (7 um 1240),
deſſen Schriſten ſür die Kulturgeſchichte u. Er=
zählungsliteratur de8 Mittelalter3 von hoher Wich=
tigkeit ſind ; Gutolf v. Heiligenkreuz (F um 1390),
der 11. a. für die Z.nonnen bei Si Nikolaus in
Wien, deren Beichtvater er war, eine lateiniſche
Grammatik verfaßte; Abt Joh.v. Victring(f 1345),
ein hervorragender Geſchichtſchreiber ; Joh. Ladi-
jlaw v. Oberwart Pyrker, Abt v. Lilienfeld (+7 1847
als Erzbiſchoſ v. Erlau), als öſterreichiſcher Dich»
ter gefeiert; Nemig Bekefi, derzeit Abt v. Zircz,
der 11. a. eine Geſchichte der Z. u. Z.gynmnaſien
in Ungarn in ungariſcher Sprache ſchrieb. Der
bedentendſte Schriftſteller der Feuillanten iſt Kard.
Joh. Bona (F 1674). Die Trappiſten widmen
ſich noch heute vornehmlich der körperlichen Arbeit.
141. Die Ziſierzienſerinnen, Das erſte Z.-
imn21."*ojier war Tart bei Dijon (1120 gegr.,
11358 vollend.); als erſtes deutſches Kloſter wird
Wechter3winkel bei Mellrichſtadt (Unterfranken)
genannt, dem bald viele andre ſolgten, beſonder3
Trebniß (1203 von der hl. Hedwig gegr.), Burt-
Icheid (1222), Helſta bei Eiöleben (1229). Die
Z. ſträubten ſich zunächſt gegen die Auſnahme von '
Zöglings8kunde =- Zoologie.
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Frauenklöſtern in den Ordens8verband, die indes
ſeit dem Ende de3 12, Jahrh. erfolgte. Daneben
gab e8 viele andre Z.innenklöſter, die meiſten in
Deutſchland, Frankreich) u, Spanien, das noh
Heute etwa 50 zählt. König Alfons VIIT, v. Ka»
ſtilien gründete 1187 das berühmteſte (noch jeßt
beſtehende) Z.innenkloſter, Santa Maria la Real
de 1a8 Huelgas in Burgos, in dem mehrere Prin-
zeſſinnen mit den übrigen adligen Nonnen eine
große Erziehungsauſtalt für Töchter de8 Adels
leiteten. Hier entſtand 1596 auch die Neform-
kongregation von der „Nekollektion“. Andre Ne=
ſormen bildeten ſich in Frankreich, wo inde38 das
Kloſter Port-Noyal unter der Äbtiſſin M. Angeli-
que Arnauld (+ 1661) ein Hauptherd des Janſe=
ni8mus8 war, Im übrigen teilten die Z.innen die
Schiſale des Männerordens, do haben ſich mehr
Franen» al8 Männerllöſier erhalten. Derzeit gibt
es etwa 100 Z.innenklöſter, davon in Bayern :
Oberſchönenſeld bei Aug3burg (1211 gegr.),
Seligental in Landöhut a. d. Jjar (1232), Wald-
ſaſſen (1863) u. Thyrnau (1902); in Baden:
Lichtental (1245); in der Lauſiß: Mariental bei
Oſtritz (1234) u. Marienſtern (1248); in Öſter-
reich: Himmelspſorten in Mähren (1234 ; neugegr.
1901) ; Mariaſtern bei Bregenz (1856) u. Marien-
garten in Südtirol (1883). Neben Chorgebet u.
Handarbeit widmen ſich die Z.innen faſt durchweg
der Erziehung u. Ausbildung der weiblichen Jugend.
In den Z.innenklöſtern des Mittelalter3 blühte
ein reiches myſtiſches Leben. Die hll. Mechtild
v. Magdeburg (+ um 1285), Mechtild v. Hade-
born (+ 1299) u. Gertrud d. Gr. (7 1302) haben
zugleich geiſtliche Schriſten hinterlaſſen, die zu den
ſchönſten myſtiſchen Schriſten zählen.
Literatur. L. Janauſchek, Ord. Cistercien-
Sium tom, 1 (1877); derſ., Der Z.orden (1884);
Hist. abreg6o do V'ordre do Citeaux (St Brieuc
1897 ; ital. 1898) ; F. Winter, Die Z. d. nordöſtl.
Deutſchl. uſw. (3 Bde, 1868/71) ; Seb. Brunner,
Z buch od. Beſchreib. d. ... Z.ſtiſte i. Oſterr.-Ung.,
Deutſchl. u. d. Schweiz (1881); Gabr. Meier, D.
hl. Bernhard u. d. Ord. v. Ciſterz (1914; „Geſchichtl.
Jugend» u. Volksbibl.“, 45. Bd<en) ; Eberh. Hoff-
mann, D. Konverſeninſtitut d. Z.ordens in ſ. Urſpr.
vy. |. Organiſat. (1905); derſ., Die Entwilll. d.
Wirtſchaftsprinzip. i. Z.orden währ. d. 12. u. 13.
Jahrh. (im „Hiſt. Jahrb." XXX1 [1910] 699/727);
die Zeitſchriſten: „Ciſtercienſer-Chronik“ (Bregenz,
ſeit 1889) u. „Studien u. Mitteil. 3. Geſch. d.
Benediktinerord. u. ]. Zweige" (Salzburg, 1912 ||,
der ganzen Folge Bd XXY1UU ff) ; M Heimbucer,
D. Ord, u. Kongregat. d. kath. Kir<e 1 (21907)
420/476 ; A. Zäk, Öſterr. Kloſterb. (1911) 109 bis
141 279---284. [M. Heimbucher.]
Zöglingsrunde ſ. Schülerkunde ; vgl. auch
Anſattöpädagogit (Sp. 164) u. Kintecpjychologie.
Zvologie in der Volksſchule ſ. Naturunter-
richt in der Vollsſchule.
Zoologie in höhern Schulen. 1. Geſchicht-
lithes. Im allgemeinen wird die geſchichtliche
Einleitung des Art. Botanik (ſ. d.) auch hierher
paſſen, ſo daß nur einige Ergänzungen gegeben