Der Mathematikunterricht in den Klassen 1 bis 3
ZIELE UND AUFGABEN
Der Mathematikunterricht der Klassen 1 bis 3 hat die Aufgabe, die solide Aneignung
grundlegender Bestandteile einer anspruchsvollen mathematischen Allgemeinbildung
durch alle Schüler zu gewährleisten und dabei zugleich zur Realisierung der Bildungs-
und Erziehungsziele beizutragen, die dem Unterricht in der Unterstufe insgesamt ge-
stellt sind.
Das verlangt, den Schülern vor allem sicheres, anwendungsbereites Wissen und Kön-
nen im Rechnen mit natürlichen Zahlen zu vermitteln und sie mit einfachen geometri-
schen Objekten und Tätigkeiten vertraut zu machen. Dieser Prozeß ist mit der ständi-
gen Vervollkommnung der geistigen Fähigkeiten der Schüler zu verbinden. Dadurch -
werden wesentliche Grundlagen für die Verwirklichung von Zielen mathematischer
Bildung geschaffen. Gleichzeitig hat der Mathematikunterricht zur Entwicklung der
Lernbereitschaft der Schüler und zu ihrer Gewöhnung an diszipliniertes, aktives Ler-
nen beizutragen. Durch geeignete Unterrichtsgestaltung ist dafür zu sorgen, daß bei al-
len Schülern die Freude am Lernen im Fach Mathematik und ihr Vertrauen in das ei-
gene Leistungsvermögen ständig weiter ausgebildet und bekräftigt werden.
Im Arithmetikunterricht steht die Entwicklung sicheren, dauerhaften und anwen-
dungsbereiten Könnens, insbesondere entsprechender Fertigkeiten im Rechnen mit
natürlichen Zahlen bis 20.in Klasse 1, bis 100 in Klasse 2 und bis 10000 in Klasse 3 im
Mittelpunkt. Das gedächtnismäßige Beherrschen der Grundaufgaben! der Addition,
Subtraktion, Multiplikation und Division durch alle Schüler stellt hierfür eine entschei-
dende Voraussetzung dar. Für die Entwicklung des Könnens im Rechnen ist es erfor-
derlich, den Schülern solides Wissen bezüglich der natürlichen Zahlen (bis 10, bis 20,
bis 100, bis 10000) und ihrer Ordnung sowie inhaltliches Verständnis für die vier
Grundrechenoperationen (Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division) mit ih-
nen und Kenntnisse über bestimmte Eigenschaften und Zusammenhänge zu vermit-
teln.
Eng verbunden mit der Entwicklung ihres Könnens im mündlichen und (ab Klasse 3)
schriftlichen Rechnen sind die Schüler von Klasse 1 an schrittweise zu befähigen, mit
Variablen (in Termen und Tabellen) zu arbeiten, einfache Gleichungen und Unglei-
chungen mit Variablen auf Grund inhaltlicher (arithmetischer) Überlegungen sowie
Text- und Sachaufgaben zunehmend selbständig zu lösen. \
Im Geometrieunterricht lernen die Schüler einfache lineare, ebene und räumliche Fi-
guren anschaulich und durch vielfältige Tätigkeiten kennen. Sie sind zu befähigen,
geometrische Figuren darzustellen, einfache Beziehungen zwischen ihnen zu finden,
sie zu beschreiben sowie diese Figuren in ihrer Umwelt wiederzuerkennen. Der Er-
werb des geometrischen Wissens und Könnens ist eng mit der Entwicklung des räumli-
chen Wahrnehmungs- und Vorstellungsvermögens der Schüler zu verbinden.
1 Grundaufgaben der Addition/Multiplikation sind alle Additions-/Multiplikationsaufgaben mit genau zwei einstel-
ligen Summanden/Faktoren.
Grundaufgaben der Subtraktion/Division sind alle Subtraktions-/Divisionsaufgaben, die durch Umkehrung der
Grundaufgaben der Addition/Multiplikation (mit Divisor ungleich Null) entstehen. Das „Beherrschen (oder Ein-
prägen) der Grundaufgaben“ bezieht sich hier und im folgenden auf die Grundaufgabengleichung bzw. auf das
entsprechende Zahlentripel.